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Netflix streicht Basis-Abo: Preiser­höhung durch die Hintertür

Netflix hat sein Basis-Abo in Kanada einge­stellt. Der gleiche Schritt ist auch in anderen Ländern zu erwarten. Versteckt wird der Preis­plan auch in Deutsch­land schon.
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Netflix-Basis-Abo vor dem Aus Netflix-Basis-Abo vor dem Aus
Foto: Netflix
Netflix könnte für viele Kunden auch in Deutsch­land bald teurer werden. Der Strea­ming­dienst hat das werbe­freie Basis-Abon­nement für 7,99 Euro monat­liche Grund­gebühr schon vor Monaten "versteckt". Bei der Neu-Buchung oder Wieder­auf­nahme eines Abon­nements wird es nur nach Ankli­cken des Menü­punkts "alle Abos anzeigen" zur Buchung ange­boten. Nun könnte der Preis­plan ganz vor dem Aus stehen - auch für Bestands­kunden, die diesen bereits gebucht haben.

Wie das Online­magazin Golem berichtet, wurde die Option in Kanada jetzt einge­stellt. Davon betroffen sind zunächst Neukunden und Inter­essenten, die ihr Abon­nement nach einer Pause wieder aufnehmen. "In naher Zukunft" sollen aber auch Bestands­kunden das Basis-Abon­nement verlieren, so der Strea­ming­dienst gegen­über dem kana­dischen Sender CTV News. Für bishe­rige Kunden, die ihr Abo jetzt unter­bre­chen, ist der Basis-Plan eben­falls nicht mehr wählbar.

Kanada vermut­lich nur der Anfang

Netflix-Basis-Abo vor dem Aus Netflix-Basis-Abo vor dem Aus
Foto: Netflix
Es ist kaum damit zu rechnen, dass der Wegfall des Basis-Abon­nements von Netflix auf Kanada beschränkt bleibt - erst recht unter Berück­sich­tigung der Tatsache, dass es den Preis­plan beispiels­weise in Deutsch­land schon jetzt nur noch bei ganz genauem Hinsehen gibt. Über kurz oder lang wird der Strea­ming­dienst den Tarif wohl welt­weit einstellen - und das auch noch als Verbes­serung "verkaufen"

In der Tat bietet Netflix mit dem Stan­dard-Abo mit Werbung mitt­ler­weile eine güns­tigere Alter­native an. Diese kostet in Deutsch­land 4,99 Euro pro Monat. Nach­teil: Nicht alle Inhalte des Strea­ming­dienstes sind verfügbar, Kunden müssen mit Werbung leben und es gibt keine Möglich­keit für Down­loads. Damit ist die Offline-Nutzung - etwa im Zug oder Flug­zeug - ausge­schlossen. Dafür wird in Full-HD gestreamt, im Basis-Abo hingegen nur mit 720p.

Das sind die Alter­nativen

Wenn der 7,99-Euro-Tarif wegfällt, haben Kunden somit die Möglich­keit, sich mit den Nach­teilen des Werbe-Abos zu arran­gieren oder aber in den werbe­freien Stan­dard- oder Premium-Tarif zu wech­seln. Für diese Abon­nements werden dann aber auch 12,99 Euro oder 17,99 Euro pro Monat fällig - in Zeiten der Frag­men­tie­rung bei den Strea­ming­diensten, in denen Kunden immer mehr paral­lele Abos benö­tigen, um ihre Inter­essen, bei Serien, Filmen und Sport abzu­decken, ist das ziem­lich viel Geld.

Das Ende der Fahnen­stange ist bei den Preisen indes noch nicht erreicht. In einigen - auch euro­päi­schen - Ländern hatte Netflix schon im vergan­genen Jahr die Abon­nements noch weiter verteuert. Diese Kondi­tionen könnten perspek­tivisch auch auf deut­sche Kunden zukommen.

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