Massiver Netzausbau und neue Programme über DAB+
10 Prozent der Haushalte verfügen bereits über DAB+
Bild: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Kurz vor Jahreswechsel gibt der Netzbetreiber Media Broadcast nochmal kräftig Gas und baut das Sendernetz des bundesweiten Digitalradio-Multiplexes (DAB+) aus. Insgesamt neun neue Sendeanlagen wurden und werden noch in Betrieb genommen. Ab sofort sendet der bundesweite Multiplex neu von den Standorten Cuxhaven (Stadt), Dequede (Altmark/Sachsen-Anhalt), Remda (bei Saalfeld/Thüringen), Siegen, Sonneberg und Wesel/Niederrhein. Am 29. Dezember folgen noch die Sender Donaueschingen, Kaiserslautern und Hochrhein.
Die neuen DAB-Standorte für den Bundesmux sind ein weiterer Schritt zur bundesweiten Verbreitung des nationalen Digitalradio-Angebots, das mit vier Programmen des Deutschlandradios und acht Privatsendern im Kanal 5C übertragen wird. Mit der aktuellen Ausbauwelle steigert Media Broadcast bis Ende 2016 die Zahl der Sendestandorte von 61 auf 110. Dies ermöglicht die DAB+-Versorgung von 82 Prozent der Einwohner im Haus sowie 92 Prozent der Fläche beim Mobilempfang. Mit 98 Prozent sind die Bundesautobahnen dann nahezu komplett abgedeckt.
Netzausbau geht 2016 in neue Runde
10 Prozent der Haushalte verfügen bereits über DAB+
Bild: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Laut einer Karte des Deutschlandradios sollen bis Ende des kommenden Jahres folgende Standorte ans Netz gehen: Calau, Frankfurt/Oder (Booßen), Pritzwalk (alle in Brandenburg), Züssow, Garz/Rügen (Mecklenburg-Vorpommern), Flensburg, Heide (Schleswig-Holstein), Schiffdorf bei Bremerhaven (Niedersachsen/Bremen), Münster-Stadt, Lüdenscheid, Hunau/Hochsauerland (Nordrhein-Westfalen), Biedenkopf (Hessen), Bad Marienberg, Bornberg, Kalmit (Rheinland-Pfalz), Brandenkopf (Baden-Württemberg), Grünten, Landshut, Brotjacklriegel, Amberg, Bamberg, Büttelberg, Pfaffenberg, Kreuzberg (Bayern) sowie Zwickau (Sachsen). Hier kann es aber noch zu kurzfristigen Planungsänderungen kommen.
Neue Programme über DAB+ in Hessen
Unterdessen erhöht sich die Programmzahl des hessischen Regionalensembles im Rhein-Main-Gebiet (Kanal 11C) von bisher sechs auf neun Programme. Die Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen [Link entfernt] ) hat der Welle ERF Pop vom Evangeliumsrundfunk eine Lizenz für DAB+ erteilt. Außerdem stehen künftig zwei Kanäle für nichtkommerzielle Lokalradioprojekte zur Verfügung. Auf einem Kanal sollen sich Radio X aus Frankfurt und Radio Darmstadt (RaDar) einen Programmplatz teilen. Der andere Sendeplatz ist für das Programm Radio Rheinwelle aus Wiesbaden reserviert, wobei dieser in Verhandlungen noch versuchen möchte, den Veranstalter Radio Rüsselsheim mit ins Boot zu holen.
Damit ist das Rhein-Main-Gebiet neben den bayerischen Metropolen die erste Region in Deutschland, in der alle auf UKW übertragenen Hörfunkprogramme auch digital über DAB+ zu hören sind. Einzige Ausnahme bleibt das Privatradio Antenne Frankfurt. Laut Informationen von teltarif.de könnten bis Jahresmitte 2016 zwei weitere Programmanbieter hinzu stoßen, damit wäre das Bouquet mit 11 Programmen weitgehend gefüllt. Dank der zusätzlichen Kunden ist für 2016 auch ein Netzausbau des hessischen Muxes geplant, im Gespräch sind die Standorte Kassel-Habichtswald, der Rimberg und der Hardberg im Odenwald.
FG.DJ Radio schaltet Ableger FG.Chic über DAB+ in Berlin aus
Eine Veränderung gibt es in Berlin: Der französische Sender FG.DJ Radio strahlt nun nicht mehr sein Hauptprogramm in der Hauptstadt über DAB+ aus, sondern den Ableger FG.Chic [Link entfernt] , der sich mit einer Musikrichtung von Electro Deep House positionieren will. FG.Chic ist bereits im Großraum Paris über DAB+ zu hören.