Schlüssellos

Noke Padlock: Smartes Bluetooth-Schloss für 80 Euro im Kurztest

Mit dem Noke Padlock gibt es seit wenigen Tagen ein neues Vorhängeschloss, welches sich per App öffnen lässt. Wir haben es ausprobiert.
Von Daniel Rottinger

Noke Padlock: Smartes Schloss für knapp 80 Euro Noke Padlock: Smartes Schloss für knapp 80 Euro
Bild: teltarif
Kein Billig-Gadget: Mit dem Preis von knapp 80 Euro positioniert sich das Noke Padlock in der oberen Preisklasse der Vorhänge­schlösser. Unser Testmuster ist kürzlich in der Redaktion eingetroffen und wir haben uns einen ersten Eindruck davon gemacht. Für das smarte Schloss gibt es passende Apps für Android und iOS. Die vom Hersteller beschriebene Anwendung für Windows Phones konnten wir hingegen nicht im Store finden. Wir haben das Noke Padlock zusammen mit dem iPhone 6S verwendet.

Um den Noke Padlock zu aktivieren, wird zunächst die offizielle Noke-App aus dem Store heruntergeladen und ein Nutzerkonto eingerichtet. Die Registrierung läuft soweit ohne Probleme ab, nimmt allerdings etwas Zeit in Anspruch. So müssen Nutzer auf drei Sicherheitsfragen antworten und zudem eine Aktivierungsmail bestätigen. Ist das Nutzerkonto angelegt, kann es an das eigentliche Setup des smarten Schlosses gehen. Dazu wählt der Anwender den "Add Noke"-Button in der App an und lässt sich durch den Einricht­ungsprozess führen. Im Verlauf muss unter anderem das Smartphone mit dem Schloss per Bluetooth gekoppelt werden.

Funktioniert mit und ohne Handy

Noke Padlock: Smartes Schloss für knapp 80 Euro Noke Padlock: Smartes Schloss für knapp 80 Euro
Bild: teltarif
Weiterhin kann das Noke Padlock auch ohne Handy entsperrt werden – mit der sogenannten Quick-Click-Methode. Dabei kann der Nutzer ein eigenes Sperrmuster festlegen, indem er unterschiedliche lange oder kurz auf den Bügel des Schlosses drückt. Ist die Abfolge von kurzen und langen Clicks fixiert, öffnet sich das Schloss künftig bei Eingabe dieses Entsperrmusters. Nach rund vier Minuten Einrichtungsdauer, kann der Anwender das Padlock erstmals vollständig verwenden. Bei dem Einricht­ungsprozess wird der Entsperrcode übrigens in der Noke-Cloud gespeichert.

Smartes Schloss an Schranktür anbringen

Um das Schloss an seinem Bestimmungsort anzubringen, wird einfach das Padlock geöffnet. Dazu drückt der Nutzer den Bügel kurz rein und entsperrt es anschließend durch einen Touch in der App. Nun kann das Schloss etwa an einer Schranktür befestigt werden. Um den Schrank vor unberechtigtem Zugang zu schützen, wird einfach der Bügel geschlossen. Der Abstand zwischen dem Schlossbauteil und dem Riegel beträgt etwa zwei Zentimeter. Um uns einen Eindruck von der manuellen Entsperrung ohne Smartphone zu machen, haben wir den zuvor angelegten Quick-Click-Code eingegeben. Die korrekte Eingabe erfordert zunächst etwas Übung, klappt dann aber problemfrei.

Über die App haben die Nutzer in dem Reiter History jederzeit einen Überblick über die letzten Zugriffe. Dabei werden sowohl die Öffnungen als auch die Sperrungen protokolliert. Besonders hilfreich dürfte sich diese Funktion allerdings besonders dann erweisen, wenn der Nutzer von dem Share-Feature Gebrauch macht. Damit lassen sich die Schlossmerkmale an andere Nutzer übertragen, die wiederum über ihre Noke-App das Schloss öffnen können.

Wetterbeständigkeit und Verarbeitung

Verriegeln ohne Schlüssel Verriegeln ohne Schlüssel
Bild: teltarif
Der Hersteller des Noke Padlock wirbt mit einer hohen Beständigkeit gegen äußere Einflüsse. So soll das smarte Schloss etwa einen Regenguss überstehen, ohne Schaden davon zu tragen. Zudem wurde das Padlock aus hartem Stahl gefertigt, um es möglichst resistent gegen Gewalteinwirkungen zu machen. Tatsächlich wirkt das Vorhänge­schloss rein äußerlich äußerst robust. Allerdings muss sich die Wetterbeständigkeit erst über eine längere Nutzungsdauer zeigen.

App mit schlechter Übersetzung

Entriegeln per Smartphone App Entriegeln per Smartphone-App
Bild: teltarif
Die Noke-App für iOS hat eine wirklich schlechte deutsche Übersetzung. Ein Beispiel: "Wenn du dein Smartphone nicht verfügbar hast, kannst du […]". Zudem sind die Texte bunt durchmischt, teils in deutscher teils in englischer Sprache formuliert. Grundsätzlich lässt sich zwar auf den zweiten Blick erraten, was mit den jeweiligen Infos gemeint sein könnte, doch wirklich vertrauenerweckend wirken die schlecht eingedeutschten Texte dann nicht. Der Hersteller sollte hier dringend mit einem Update nachbessern.

Fazit

Die Verarbeitung des Gadgets wirkt hochwertig und hinterlässt in der Benutzung einen guten Eindruck. Auch optisch wirkt das Noke mit seinem silberfarbenem Edelstahl-Look ansprechend. Während unseres Tests konnte uns das leichte Entriegeln und Verriegeln - mit und ohne Smartphone - überzeugen. Nützlich ist vor allem die Möglichkeit, über ein Protokoll in der App nachvollziehen zu können, wann und von wem das Schloss zuletzt verwendet wurde. Ein echtes Manko ist derzeit noch die schlechte deutsche Lokal­isierung innerhalb der App. Ob Nutzer letztendlich bereit sind knapp 80 Euro für ein digitales Vorhängeschloss auszugeben, ist vermutlich auch stark von dem Nutzungs­szenario abhängig. Das Noke Padlock ist in den Gravis-Stores und im Webshop für 79,99 Euro erhältlich.

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