Nokia G21 im Kurztest: Eindrücke vom neuen Einsteiger
Nokia hat das "G21!" in den Startlöchern. Die Mittelklasse soll sich als solides Gesamtpaket positionieren, ein Aushängeschild soll der vergleichsweise lange Support mit Software-Updates sein. Nokia spricht von drei Jahren monatlicher Sicherheitsupdates. Android 11 ist zwar noch die Werksversion, das Nokia G21 ist aber schon auf Android 12 eingestellt, weshalb ein Update auf die neueste Android-Version in Kürze folgen soll.
Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers liegt bei 189 Euro. Lange Updates und ein Preis von unter 200 Euro hören sich vielversprechend an. Wir haben uns das Nokia G21 in einem Kurztest angeschaut und uns einen ersten Eindruck verschafft.
Nokia G21: Eindruck von der neuen Einstiegsklasse
Das 6,5-Zoll-Display des Nokia G21
Bild: teltarif.de
Bei der Smartphone-Einstiegsklasse sollten Benchmarks und Co. in den Hintergrund treten. Es handelt sich hierbei nicht um Smartphones, die im Wettbewerb mit Modellen der High-End-Kategorie treten. Deshalb werden wir Testwerte im Rahmen des Kurztests auch nicht im Detail besprechen. Wichtiger ist generell der Eindruck, den das Smartphone bei Standardaufgaben hinterlässt, und die Antwort auf die Frage, für wen das Nokia G21 geeignet sein könnte.
Die bereits angesprochene Update-Politik spricht generell für das Nokia G21 - sofern sie auch tatsächlich am Ende eingehalten werden kann. Lange Software-Supports in der Einsteigerklasse
sind eher selten. Das dürfte Interessenten auf den Plan rufen, die bislang von einem günstigeren Gerät vielleicht wegen des meist
undurchsichtigen Software-Supports von anderen Herstellern Abstand gehalten haben.
Schlankes Kamera-Design, geriffelte Rückseite
Bild: teltarif.de
Darüber hinaus sieht man dem Nokia G21 die Preis-Kategorie unter 200 Euro nicht an. Das Smartphone ist sehr gut verarbeitet, hier sieht nichts billig aus.
Besonders gut hat uns die geriffelte Rückseite gefallen, mit der das Gerät nicht nur gut in der Hand liegt, sondern auch dem Entstehen von sichtbaren
Fingerabdrücken ein Stück weit Einhalt gebietet. Das Gewicht von 190 Gramm geht für das 6,5 Zoll große Nokia G21 in Ordnung und verteilt sich gut auch im
einhändigen Betrieb. Die Kamera steht auch nicht sehr weit aus dem Gehäuse heraus, weshalb das Smartphone nicht
erwähnenswert wackelt, wenn es auf einem Tisch liegt.
An der rechten Gehäuseseite sind Powerbutton und Lautstärkeregler integriert. Der Powerbutton hätte für unseren Geschmack etwas höher sein können, was insbesondere dann vorteilhaft sein kann, wenn der Button auch als Fingerabdrucksensor verwendet wird. Links gibt es einen Button für den Google Assistant und den Schuber für die SIM-Karten. Schön ist, dass es sich hierbei nicht um einen Hybrid-Slot handelt, sondern neben zwei Nano-SIM-Karten auch eine microSD-Karte eingelegt werden kann, um den internen Speicher von 128 GB um bis zu 512 GB erweitern zu können.
Performance, Display, Telefonie und Sound
SIM-Kartenslot: Zwei Nano-SIM-Karten und eine MicroSD-Karte sind möglich
Bild: teltarif.de
Die Performance für alltägliche Aufgaben wie Messaging, Surfen, im Menü Einstellungen vornehmen und weitere Apps öffnen, geht in Ordnung.
Das mobile Spiel Asphalt 9
luden wir aus dem Play Store herunter und spielten das Tutorial. Dabei machte das Nokia G21 eine ganz passable Figur mit kaum Rucklern, die begrenzte Auflösung des Displays
(bei 720 mal 1600 Pixel ist Schluss) wird aber schnell sichtbar.
Für schnellere Bewegungen trägt das 90-Hz-Display bei, die Einstellung ist auf adaptiv geregelt, was bedeutet, das sich die Aktualisierungsrate des Displays je nach Anwendung auf bis zu 90 Hz einstellt. Das Feature lässt sich ausstellen, was eine Begrenzung auf 60 Hz bedeutet.
Die Telefoniequalitäten des Nokia G21 sind gut. Die Stimme unseres Gesprächspartners wurde klar und deutlich übertragen, WLAN Call und VoLTE werden unterstützt. Der Klang des Monolautsprechers beim Musikhören ist ein wenig dünn, und es fehlt der Bass, für ein bisschen Gedudel im Hintergrund reicht es aber.
So funktioniert der Mask Mode
Kamera mit 50-Megapixel-Sensor
Bild: teltarif.de
Dass das Display auch während des Tragens eines Mund-Nasen-Schutzes entsperrt werden kann, ist schon eine Besonderheit.
Das wollten wir natürlich ausprobieren, dachten aber zu kompliziert. Vergeblich suchten wir
im Einstellungsmenü der Benutzeroberfläche nach einem Masken-Modus. Nichts war zu finden.
Dabei ist es ganz einfach. Die Gesichtserkennung muss ohne das Tragen einer Maske wie gewohnt eingerichtet
werden.
Wird anschließend eine Maske getragen, wird das Display dennoch entsperrt. Von dem Feature sind wir sehr angetan, zumal es auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln in der Regel so funktionierte, als hätten wir keine Maske getragen. Zudem konnten wir nicht feststellen, dass die Dauer der Entsperrung mit Maske länger dauerte als ohne.
Kamera
Die Kamera hat einen 50-Megapixel-Sensor. Kameras mit hochauflösenden Sensoren haben mittlerweile viele Smartphones. Im Einsteiger-Segment ist das aber dennoch nicht die Regel. Wir haben uns angeschaut, ob im 50-Megapixel-Modus mehr Details sichtbar werden und die Einstellung damit halten kann, was sie verspricht. Dazu haben wir eine Aufnahme im Standard-Modus gemacht und eine im 50-Megapixel-Modus. Die Aufnahme in höherer Auflösung ist nur im 4:3-Format möglich, die Standard-Aufnahme haben wir im 16:9-Format aufgenommen.
Anschließend haben wir am Computer jeweils den gleichen Bildausschnitt gewählt und vergrößert, um sehen zu können, ob Objekte in den entfernteren Bildbereichen im
50-Megapixel-Modus besser sichtbar gemacht werden als im Standard-Modus. Das Ergebnis sehen Sie in der nachfolgenden Montage.
Standard-Modus vs. 50-Megapixel-Modus
Bild: teltarif.de
Der rechte Bildausschnitt sieht besser aus als der linke, keine Frage. Allerdings täuscht der 50-Megapixel-Modus etwas. Es sind nicht wirklich mehr Details
im rechten Bild vorhanden. Vielmehr sieht es so aus, als wäre das linke Bild zusätzlich scharf gezeichnet worden.
Zoomstufen sind bis zu sechsfach möglich. Je nachdem, wie weit das gewünschte Objekt entfernt ist, kommt die Kamera des Nokia G21 schnell an ihre Grenzen.
Fazit des Kurztests
Das Nokia G21 ist ein Einsteiger-Handy, bei dem im Vergleich zur Mittelklasse an verschiedenen Stellen wie dem Prozessor und dem Display Kompromisse hinzunehmen sind. Und das sollten auch diejenigen wissen, die über den Kauf des Nokia G21 nachdenken. Bei Standards wie Messaging, Browsing und Telefonie macht das Nokia G21 eine gute Figur. Gut gefallen hat uns die geriffelte Rückseite, die sehr gute Verarbeitung und der Masken-Modus, der das Entsperren des Displays auch während des Tragens eines Mund-Nasen-Schutzes erlaubt. Wer Wert auf eine vielseitigere Smartphone-Kamera und ein helleres Display legt, sollte sich nach einem anderen Modell umsehen. Andernfalls könnte das Nokia G21 auch ein gutes Zweithandy sein.
Preislich ist das Nokia G21 attraktiv, allerdings muss auch das besser ausgestattete Nokia X10 als Alternative ins Spiel gebracht werden. Der Marktpreis für das Modell liegt derzeit bei rund 266 Euro. Im Vergleich mit dem Nokia G21 gibt es nicht nur einen stärkeren Snapdragon-Prozessor mit 5G-fähigem Modem, sondern auch eine noch größeres und höher auflösendes Display. Mehr zum Nokia 10 lesen Sie im ausführlichen Testbericht.