Notruf

Seit 40 Jahren: Notrufnummern 110 und 112 feiern Geburtstag

Einheitliche Notrufnummern mittlerweile europaweit eingeführt
Von dpa / Hans-Georg Kluge

In der Steiger-Stiftung wird unterdessen weiter am Notrufsystem gefeilt, berichtet Sprecherin Melanie Storch. Neues Ziel: eine Leitstellen-Plattform zur Ortung von Notrufen, bei der auch SMS-Notrufe für Sprach- und Hörgeschädigte möglich werden. "Bestimmt wiegen sich viele in Sicherheit, dabei gibt es die gesetzliche Regelung der automatischen Ortung nur auf dem Papier. Die meisten Leitstellen können diese technisch noch nicht nutzen."

Pilotprojekt erfolgreich

Die automatische Ortung von Notrufen per Handy hat der Landkreis Gotha in den vergangenen zwei Monaten in einem Pilotprojekt getestet. Etwa zwei Drittel aller Notrufe werden bereits per Handy abgesetzt, wie Landkreissprecher Adrian Weber am Dienstag dem MDR Thüringen sagte. Aber nicht alle Anrufer könnten beispielsweise nach einem Unfall ihren Aufenthaltsort mitteilen. Seit dem 1. Juli könne die Rettungsleitstelle per Funkzellenabfrage den Umkreis ermitteln, aus dem der Notruf kommt. Der große Vorteil: Hilfe könne im Zweifelsfall schneller und effektiver organisiert werden. In der Testphase habe sich das in mindestens zwei Fällen als nützlich erwiesen.

Die zweimonatige Testzeit habe gezeigt, dass der Nutzen die Kosten überwiege, sagte Weber. Der Landkreis habe deshalb inzwischen die gesamte Technik im Wert von rund 6 000 Euro gekauft. Eine landesweite Einführung der automatischen Handy-Ortung ist derzeit nicht geplant. Ein Sprecher des Innenministeriums verwies auf die Zuständigkeit der Landkreise. Im Kreis Gotha soll laut Weber das Verfahren beibehalten werden.

Mehr zum Thema Notruf