Gerüchte

Insider: o2 soll zu 20 Prozent an die Börse gebracht werden

Muttergesellschaft Telefónica bereitet Börsengang offenbar schon vor
Von Thorsten Neuhetzki

Noch in diesem Jahr soll es für o2 an die Börse gehen Noch in diesem Jahr soll es für o2 an die Börse gehen
Foto: teltarif.de
Ende Mai kamen erstmals Gerüchte um einen möglichen Börsengang des deutschen Mobilfunknetzbetreibers o2 auf. Der Anbieter ist eine Tochtergesellschaft der spanischen Telefónica, die auf einem Schuldenberg von 57 Milliarden Euro sitzt. Weitere Investitionen in Deutschland scheinen so fast unmöglich, sind aber angesichts voller GSM- und UMTS-Netze und eines neuen LTE-Netzes dringend notwendig. Die Lösung sieht man offenbar in einem anteiligen Börsengang der deutschen Gesellschaft. Insider äußerten sich gegenüber Bloomberg, dass o2 zu 20 Prozent an interessierte Aktionäre gebracht werden soll. Der Erlös soll bei 1,5 Milliarden Euro liegen. Die Vorbereitungen zum Börsengang habe Telefónica bereits angestoßen. Ins Boot geholt haben die Spanier dabei die beiden Großbanken UBS und JPMorgan Chase.

Noch in diesem Jahr soll es für o2 an die Börse gehen Noch in diesem Jahr soll es für o2 an die Börse gehen
Foto: teltarif.de
Angesichts des aktuellen Marktumfelds und der Wirtschaftslage gilt ein Börsengang aktuell als kein leichtes Unterfangen. Doch offenbar bleibt dem Münchener Anbieter nicht viel übrig, um frisches Geld in die Kasse zu bekommen. o2 ist nach wie vor die Nummer vier auf dem deutschen Mobilfunkmarkt und zählt aktuell 18,6 Millionen Kunden.

Keine Stellungnahme, Börsengang aber wohl noch dieses Jahr

Bis vor Kurzem gab es auch Gerüchte um eine Fusion von E-Plus und o2. Dabei ging es vorrangig darum, América Móvil daran zu hindern, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Das Unternehmen aus Mexico hatte versucht, 28 Prozent der E-Plus-Mutter KPN zu übernehmen und dieses letztlich auch geschafft. Ein Börsengang von o2 würde América Móvil theoretisch auch hier einen Einstieg ermöglichen. Wenn jedoch nur 20 Prozent von o2 an die Börse gebracht werden, kann die Firma, die dem reichsten Mann der Welt - Carlos Slim - gehört, hier keine wesentlichen Anteile erwerben.

Von den beteiligten Unternehmen und Banken waren von Bloomberg keine Stellungnahmen zu erhalten, was im Vorfeld eines solchen Börsenganges normal ist. Völlig unklar ist aktuell also, wieviele Aktien wirklich auf den Markt kommen sollen und wie hoch die Preise pro Anteilsschein sein werden. Diese Frage ist vor allem für interessierte Kleinaktionäre interessant. Übereinstimmend heißt es aber, dass der Börsengang noch in diesem Jahr erfolgen soll.

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