Oppo A91 im Test: Einsteiger-Handy mit High-End-Charme?
Der chinesische Smartphone-Hersteller Oppo ordnet sein Modell "A91" selbst in die eigene Einstiegsserie ein. Angesichts der Preisvorstellung von 299 Euro (Farben: "Lightning Black" und "Blazing Blue") ist es für das allgemeine Verständnis wohl logischer es als Mittelklasse-Smartphone zu kategorisieren. Die Spezifikationen haben allerdings einen Sprachkurs in Oberklasse-Slang genommen.
Für einen vergleichsweise günstigen Preis bekommen Käufer des Oppo A91 einige Features, die es in der Regel nur in deutlich teureren Smartphone-Modellen gibt: Fingerabdrucksensor unter dem Display, Quadkamera, 8 GB Arbeitsspeicher und eine Schnellladefunktion für den Akku. Ob das Gesamtpaket am Ende nicht nur mit wohlklingenden Datenblatt-Placebos schießt, lesen Sie im nachfolgenden Testbericht.
Oppo A91 im Test: Heiße Luft oder cooles Smartphone?
Das Display des Oppo A91 misst 6,4 Zoll
Bild: teltarif.de
Das Oppo A91 ist sehr gut verarbeitet und liegt mit seinem Gewicht von 172 Gramm komfortabel in der Hand.
Das AMOLED-Panel (Full-HD+) misst in der Diagonale 6,4 Zoll (Abmessungen: 160,2 mm mal 73,3 mm mal 7,9 mm). Lobenswert (für die Preisklasse) ist der Corning-Gorilla-Glass-5-Schutz.
Das Display-Design - und damit unweigerlich die Integration der Frontkamera - ist nicht mehr marktfrisch - hier orientiert sich Oppo am bewährten Design vieler Smartphone-Generationen
aus dem Jahr 2019 und auch 2020. Eine mittig ausgeschnittene Wassertropfen-Notch ist aber immerhin eine dezente Lösung, gegen die nicht viel Kritik zu üben ist.
Dort - wie auch an den Seiten - sind die Displayränder angenehm schmal, unten ist der Rahmen etwas breiter, was aber zu verkraften ist. Insgesamt erinnert das Oppo A91 beispielsweise an das Design des OnePlus 6T. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, schließlich ist Oppo die Muttergesellschaft von OnePlus.
An der rechten Gehäuseseite befindet sich der gut zu erreichende Powerbutton, an der linken Gehäuseseite sind zwei Lautstärketasten zu finden.
Diese lassen sich in unserem Testfall noch gut mit dem Zeigefinger der rechten Hand im Einhandbetrieb bedienen.
Für die Mittelklasse derzeit noch ungewöhnlich ist ein Fingerabdrucksensor, der unter dem Display auf Nutzung wartet.
Die Blickwinkelstabilität des Displays
Bild: teltarif.de
Der Fingerabdrucksensor, der das Display des Oppo A91 entsperrt, verrichtete im Test einen zuverlässigen Job. Für unseren Geschmack
könnte er aber gerne etwas höher sitzen, wie es beispielsweise beim Samsung Galaxy S20 der Fall ist.
Als zweite Möglichkeit kann das Gerät per Gesichtserkennung entsperrt werden, die sich im Test ebenfalls bewähren konnte.
In unserem Displayhelligkeitstest haben wir einen Wert von 460 cd/m² ermittelt. Das ist leider nur Durchschnitt. Damit ist das Display des Oppo A91 zum Beispiel auf dem Niveau des OnePlus 6T, bei dem wir einen Wert von 443 cd/m² ermittelten.
Performance, Software und Akku
Für Leistung sorgen ein Helio-P70-Prozessor aus dem Hause MediaTek und 8 GB Arbeitsspeicher. Die Mittelklasse-CPU wurde bereits im Oktober 2018 vorgestellt.
Mittlerweile gibt es mit dem Helio P90 bereits einen leistungsfähigeren Nachfolger. Das Modell im Oppo A91 ist also
kein Jungspund mehr. Im von uns ermittelten AnTuTu-Gesamt-Score erreichte das Smartphone einen Wert von 192 910. Im Vergleich mit
der aktuellen Android-Rangfolge würde sich das Oppo A91
zwischen dem Samsung Galaxy S7 und dem Honor 9 einordnen.
Auf dem Papier gibt es definitiv flottere Geräte. In unserem eigenen Browser-Benchmark erreichte das Oppo A91 aber einen ganz ordentlichen
Wert von 149, mit dem sich das Smartphone des chinesischen Herstellers durchaus dem Samsung Galaxy S20 (Wert: 172) annähert.
Powerbutton
Bild: teltarif.de
In der Praxis erwies sich die Gesamtperformance des Oppo A91 in Verbindung mit der Benutzeroberfläche ColorOS 6.1 als flüssig und schnell.
Kritik: Auf unserem Testgerät lief Android 9. Bleibt zu hoffen, das Oppo bald ein Update auf Android 10 nachliefert. Die Rede ist davon,
dass Oppo die Software-Aktualisierung im Juni zum Download bereitstellen will.
Das Oppo A91 kann auf einen Akku mit einer Kapazität von 4025 mAh zurückgreifen. Im Test hielt der Stromspeicher etwas mehr als siebeneinhalb Stunden durch. Das ist leider nicht besonders berauschend. Vorteilhaft ist an dieser Stelle, dass sich der Stromspeicher mit der Schnellladetechnologie VOOC Flash Charge 3.0 und einer maximalen Ausgangsleistung von 20 Watt wieder aufladen lässt.
Konnektivität, Telefonie und Sound
Wichtige Schnittstellen sind USB-C, Bluetooth 4.2, NFC für kontaktloses Bezahlen und WLAN-ac.
Der Kartenslot befindet sich über den Lautstärketasten. Das Modul ist flexibel. So können Oppo-A91-Nutzer
neben zwei Nano-SIM-Karten auch eine microSD-Karte zusätzlich einlegen, um die interne Speicherkapazität von
128 GB zu erweitern.
Karten-Slot und Lautstärketasten
Bild: teltarif.de
Die Telefoniequalitäten sind auf einem guten Niveau. Sowohl die Stimme unseres Gesprächspartners als auch unserer eigene
wurden klar und deutlich wiedergegeben, auch über freies Sprechen. Vom Mono-Lautsprecher, der im unteren Gehäuserahmen
sitzt, darf man keine Höchstleistungen erwarten. Für ein Musik-Gedudel auf halber Lautstärke reicht der Grill aber aus.
Das Oppo A91 bietet die Möglichkeit, ein Headset via klassischem Klinkenanschluss zu verwenden.
Auf der nächsten Seite haben wir die Quadkamera getestet. Außerdem lesen Sie das Fazit.