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Pearl simvalley Retro-DECT: Schnurlostelefon im kurzen Test

Ordentliche Verarbeitung und Sprachqualität, aber schlechte Displays
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Pearl simvalley Retro-DECT: Schnurlostelefon im kurzen Test Pearl simvalley Retro-DECT: Schnurlostelefon im kurzen Test. Galerie: Klick aufs Bild!
Foto: teltarif.de
Das Schnurlostelefon Pearl simvalley Retro-DECT will Er­innerungen an alte Zeiten wecken - man fühlt sich in die 60er-Jahre zu­rück­ver­setzt. Hinter dem futuristischen Design verbirgt sich mit An­ruf­be­ant­worter, Frei­sprech­ein­richtung und Tele­fon­buch aktuelle, aber nicht revolutionäre Technik.

Beim Anblick des Telefons konnte Pearl sich anscheinend selbst nicht entscheiden, in welches Zeitalter das durchsichtige Telefon einzuordnen ist - der Versandhändler nennt das Gerät "Retro-DECT", preist es in der Artikelbeschreibung dann allerdings als "futuristisch" an. Uns erinnerte das Telefon unwillkürlich an diverse Stanley-Kubrick-Filme - bei "Uhrwerk Orange" wäre es nach unserem Geschmack gut aufgehoben. Aktuell kostet das simvalley-Telefon bei Pearl 59,90 Euro.

Design: Viel Kunststoff, gute Tasten, ein Problem-Display

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Die Basisstation des simvalley Retro-DECT hat die Form einer klassischen Festnetztelefons, ist aber innen hohl. Die Innenseite ist stets in glänzendem Weiß gehalten, bei der Außenfarbe kann der Kunde zwischen Schwarz, Weiß und einem quietschbunten Orange wählen. Auf der Unterseite sind Stromanschluss, Telefonkabelanschluss und eine DECT-Synchronisationstaste angebracht. Der "Hörer", also das DECT-Mobilteil liegt auf der "Gabel", die aber gar nicht als solche fungiert.

Der Zweck der "Hörerauflage" ist schlicht und ergreifend die Aufladung des Akkus, der im Mobilteil sitzt. An der Stelle, wo früher die Sprechmuschel zu finden war, befindet sich beim simvalley Retro-DECT eine weiße Schiebeklappe. Darunter liegt der giftgrün lackierte NiMH-Akku, der wie ein Kaugummi aussieht. Das eigentliche Mikrofon sitzt zwischen dieser Klappe und den Hörertasten. Mit 400 mAh soll der Akku maximal acht Stunden Gesprächszeit ermöglichen. Als wir das Telefon für eine Nacht vom Stromnetz trennten, war der Akku allerdings so leer, dass das Mobilteil erst einmal 3 Minuten laden musste, bis wir es überhaupt einschalten konnten.

Außer Basisstation, Mobilteil und Netzteil befand sich auch ein Telefonkabel in der Packung. Dabei ist zu beachten, dass dieses keinen TAE-Stecker hat, sondern auf beiden Seiten als RJ-11-Modularstecker ausgeführt ist. Wer also - beispielsweise von einem früheren Telefon - nicht noch ein TAE-Kabel übrig hat, muss dieses separat erwerben. Bei Pearl würde ein 3-Meter-TAE-Kabel 90 Cent kosten. Für einen TAE-Stecker mit RJ-11-Buchse ohne Kabel verlangt Pearl 2,90 Euro. Der eigentliche Körper des simvalley Retro-DECT ist durchsichtig Der eigentliche "Körper" des simvalley Retro-DECT ist durchsichtig
Foto: teltarif.de

Obwohl das Kunststoffgehäuse etwas preiswert wirkt, hinterließen die Bedientasten sowohl auf der Basisstation als auch beim Mobilteil im Test einen guten Eindruck. Mit den vier Gummi-Standfüßen steht das Telefon solide auf dem Tisch, auch bei leichten Stößen kann das eingehängte Mobilteil nur schwerlich herausfallen.

Einen beträchtlichen Unterschied gibt es aber bei den beiden Displays: Während das Display der Basisstation ordentlich lesbar war, konnten wir im Auslieferungszustand auf dem Bildschirmchen des Mobilteils mangels Kontrast fast gar nichts erkennen. Nur als wir das Mobilteil so hielten, dass der Blick in einem 30-Grad-Winkel auf das Display fiel, war die Schrift einigermaßen erkennbar - das ist aus unserer Sicht eine Fehlkonstruktion.

Komfortfunktionen und Sprachqualität

Mobilteil des simvalley Retro-DECT Mobilteil des simvalley Retro-DECT
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Der Anrufbeantworter kann 60 Minuten Sprache aufzeichnen, auch die Aufnahme eigener Sprachmemos ist möglich. Das Telefonbuch speichert 50 Nummern. Pearl verspricht, dass das Telefon GAP-kompatibel sein soll - damit wäre es auch mit Telefonen und Telefonanlagen anderer Hersteller nutzbar. Außer einer automatische Rufannahme unterstützt das Telefon auch Konferenzschaltungen und bringt ein Tastensperre, zehn verschiedene Klingeltöne und einen Wecker mit.

Die Sprachqualität während diverser Testanrufe empfanden wir mit dem Mobilteil als recht natürlich, weder Höhen noch Tiefen wurden über Gebühr beschnitten und auch die Rausch- und Hintergrundgeräusch-Unterdrückung funktionierte ohne Probleme. Echte Fluchtreflexe lösten im Test allerdings acht der zehn auswählbaren Klingeltöne aus - lediglich zwei davon würden wir zur Verwendung empfehlen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das simvalley Retro-DECT im Test hauptsächlich durch sein futuristisches Design, die ordentliche Verarbeitung und die brauchbare Sprachqualität überzeugte. Echte Schwachpunkte sind allerdings das schlecht lesbare Display des Mobilteils und der zu schwachbrüstige Akku.

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