Petition fordert Snapdragon-SoCs für alle Galaxy-Smartphones
Samsung-Fans wollen keine Exynos-SoCs mehr
Samsung / Qualcomm
Während Apple-Fans aufgrund der Hersteller-eigenen SoCs jubeln, sind Samsung-Anwender mit den Chipsätzen der Südkoreaner unzufrieden. Die Exynos getauften Plattformen der europäischen Ausgabe der Modellreihen Galaxy S und Galaxy Note hinken den in USA und in China genutzten Snapdragon-Pendants merklich hinterher. Unter anderem der Mali-Grafikchip kann nicht mit der Adreno-GPU des Qualcomm-Gegenstücks mithalten. Auch bei manchen Anwendungsszenarien wie dem Webbrowsing sind deutliche Unterschiede messbar. Jetzt wehren sich die Verbraucher mit einer Petition, mit der sie eine gleiche Leistung für alle Konsumenten fordern.
Samsung-Fans wollen keine Exynos-SoCs mehr
Samsung / Qualcomm
Verbraucher fordern Ende von Samsungs Zweiklassengesellschaft
Die Galaxy-S-Serie debütierte mit dem Galaxy S i9000 im März 2010 und hatte den Exynos 3110 alias Hummingbird an Bord. Auch Galaxy S2, Galaxy S3 und Galaxy S4 kamen mit einem Samsung-SoC daher. Unterbrochen wurde diese Kette lediglich vom 2014 erschienen Galaxy S5 mit Snapdragon-801-Motor. Seit dem 2017er Galaxy S8 fährt der Hersteller aber zweigleisig: USA und China erhalten Smartphones der Serien Galaxy S und Galaxy Note mit Qualcomm-Chipsätzen, Europa hingegen mit welchen von Samsung. Kurios: Zuvor nutzte der Marktführer in seinem Heimatland Südkorea ebenfalls die Exynos-Modelle, stieg mit dem Galaxy S20 aber auch hier auf Snapdragon um. So fühlt man sich als Europäer unweigerlich wie eine Randgruppe. Würde die Performance der Chipsätze passen, wäre dies nicht weiter tragisch, aber leider hinkt auch der Exynos 990 dem Snapdragon 865 hinterher. Dem Samsung-User Daniel H. war es nun zu viel mit dieser Benachteiligung, weshalb er eine Petition auf change.org initiierte. Falls Sie sich ebenfalls nicht mit den Samsung-SoCs zufriedengeben wollen, können Sie an der Unterschriftensammlung teilnehmen.
Welche Nachteile haben die Exynos-Chipsätze?
Die Petition gegen Exynos
Daniel H. / Screenshot: Andre Reinhardt
Der Initiator der Kampagne weist auf eine schlechtere Akkulaufzeit, schnellere Überhitzung sowie Drosselung und schwächere Kamerasensoren hin. In den USA sollen zudem bessere Bildwandler von Sony zum Einsatz kommen. Der Grafikchip Mali-G77 MP11 (Exynos 990) hat im Vergleich zum Adreno 650 (Snapdragon 865) das Nachsehen. So erörterte etwa Android Central, dass im Benchmark 3DMark Sling Shot Extreme (Vulkan) das Galaxy S20 mit Snapdragon-SoC im 120-Hz-Modus 6134 Punkte und mit Exynos-SoC 5000 Punkte erreicht. Es gibt, zumindest bei diesem Beispiel, also einen Leistungsunterschied von circa zehn Prozent. Im Browser-Benchmark Jetstream 2.0 steht es 62 516 Punkte (Galaxy S20 / Snapdragon 865 / 120 Hz) zu 54 616 Punkte (Galaxy S20 / Exynos 990 / 120 Hz). Die reine CPU-Performance könnte ebenfalls besser sein. So bescheinigt Geekbench 5.0 dem Snapdragon-Galaxy-S20 3087 Punkte und dem Exynos-Galaxy-S20 2761 Punkte im Multi-Core-Test. Zum Zeitpunkt der Artikelerstellung haben bereits mehr als 17 200 User die Petition unterschrieben.