Filesharing

Kein Download-Limit: Rapidshare erschwert illegales Filesharing

Nutzer zahlen für den Download ihrer Dateien durch Andere
Von Hans-Georg Kluge

Rapidshare möchte als seriöser Filehoster wahrgenommen werden, der illegale Aktivitäten nicht duldet. Rapidshare stellt Ende November sein Traffic-Modell um.
Bild: Rapidshare.com / Screenshot: teltarif.de
Der schweizer Filehoster Rapidshare führt ein neues Traffic-Modell für seine Kunden ein. Damit soll einerseits die Verbreitung illegaler Kopien über den Dienst verhindert werden, andererseits soll die Nutzung für legale Zwecke noch leichter und besser werden. Letzteres erreicht Rapidshare, indem das Geschwindigkeitslimit für Downloads aufgehoben wird. Bisher waren die Download-Geschwindigkeiten für Nutzer ohne einen kostenpflichtigen RapidPro-Account sehr niedrig.

Neues Traffic-Modell soll illegales Filesharing erschweren

Unbeschränkt bleibt der Download eigener Dateien. Auch Freunde sollen die Dateien ohne Beschränkungen herunterladen können. RapidPro-Account-Nutzer zahlen nun nicht mehr dafür, dass sie selbst Dateien unbegrenzt herunterladen können. Sie bezahlen nun stattdessen dafür, dass andere die Dateien herunterladen können. Ein RapidPro-Account bietet dafür am Tag 30 Gigabyte Traffic. Nutzer kostenloser Accounts haben 1 Gigabyte für externen Traffic zur Verfügung. Rapidshare setzt damit auf ein klassisches Hosting-Modell - auch Webseitenbetreiber bezahlen für den Traffic, den Besucher verursachen. Die Hoffnung von Rapidshare ist, dass der Dienst damit für legitime Zwecke besser nutzbar ist (Stichwort: Unbeschränkte Downloadgeschwindigkeit), für illegales Filesharing jedoch damit unbrauchbar wird, denn der maximal erlaubte externe Frei-Traffic schränkt das Verteilen von Dateien an viele Internet-Nutzer deutlich ein. Ob sich diese Hoffnung erfüllt, bleibt abzuwarten.

Rapidshare möchte als seriöser Filehoster wahrgenommen werden, der illegale Aktivitäten nicht duldet. Rapidshare stellt Ende November sein Traffic-Modell um.
Bild: Rapidshare.com / Screenshot: teltarif.de
Die Änderungen sollen am 27. November umgesetzt werden. Mit diesen Änderungen hofft Geschäftsführerin Alexandra Zwingli, den Dienst für illegale Aktivitäten unattraktiv zu machen: "Wir arbeiten ständig daran, unseren Service zu verbessern und gleichzeitig Urheberrechtsverletzungen zu bekämpfen. Die größte Herausforderung bei einer grundlegenden Änderung des Services ist es, beide Ziele zu erreichen, ohne die Nutzererfahrung zu beeinträchtigen. Das neue Modell ist eine Lösung, die den Missbrauch von Rapidshare verhindert und dabei sicherstellt, dass der durchschnittliche Nutzer nicht betroffen ist."

Rapiddrive für Windows und Neugestaltung der Webseite

Rapidshare bietet seinen Nutzer seit einiger Zeit die Möglichkeit, mit der Software Rapiddrive den Online-Speicher die selbst hochgeladenen Dateien in das Windows-Dateisystem einzubinden. Nutzer können auch ganze Ordner mit anderen Nutzern teilen. Wenn Ende November das Bezahlmodell umgestellt wird, soll auch dieses bisher in der sogenannten Beta-Phase befindliche Tool als Version 1.0 veröffentlicht werden. Das Tool ist zu diesem Zeitpunkt nur für Windows erhältlich. Versionen für andere Betriebssysteme sollen folgen, aber genaue Termine stehen hier noch nicht fest. Dafür können Nutzer mit Android-Smartphone oder iPhone können die Rapidshare-Apps nutzen. Diese stehen in Apples Appstore bzw. im Google Play Store zum Download bereit.

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