Holprig

ring: Holprige Portierung auf neue Plattform

Test: Neue Karte noch nicht aus allen Netzen erreichbar
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Nicht alle Altkunden, die eine neue Karte angefordert haben, wurden bislang mit neuen Karten beliefert, berichten Anwender. Möglicherweise betrifft es insbesondere Kunden, die mehrere Altkarten besitzen und diese umtauschen wollten, genaue Infos liegen dazu nicht vor.

Die Hotline soll laut Angaben auf der Homepage und im Begleitschreiben per E-Mail unter service(at)ring.de zu erreichen sein, allerdings kamen E-Mails mit Fehlermeldungen zurück, die Adresse sei nicht erreichbar. Die Hotline der neuen Karte ist im Festnetz unter 01805-175017 (14 Cent/Minute) oder vom ring-Handy unter der Kurzwahl "1000" zu erreichen, allerdings auch hier nicht kostenfrei: 4:45 Minuten kosteten laut EVN exakt 50 Cent, die Service-Geheimzahl wurde übrigens nicht abgefragt. Beim Anruf meldet sich laut Ansage die "Hotline Ihres Mobilfunkanbieters", sie scheint offenbar für mehrere Marken und Angebote vorbereitet zu sein und ihren Sitz in oder um Hamburg zu haben, wohin auch die Postfach Adresse der ring mobilfunk GmbH (Postfach 570453, 22773 Hamburg) gelegt wurde. Die SIM-Karten selbst wurden in auffälligen orange-weißen Umschlägen ("Hier kommt Ihre Ring SIM-Karte") aus dem Briefzentrum 49 (Osnabrück) verschickt. Es ist Branchenkennern zufolge nicht auszuschließen, dass solche auffällig verpackten SIM-Karten auf dem Weg zum Kunden "abhanden" kommen könnten, da diese Karten einen gewissen "Wert" haben, was Diebe magisch anziehen könnte.

Stichprobenartige Testanrufe mit der neuen Karte zeigten, dass die angekündigten Tarife eingehalten werden, bei ring.Seven sind es beispielsweise 7 Cent/Minute zu allen Netzen und 14 Cent pro SMS. Bei Anrufen mit Ziel Ausland wird laut Preisliste ein einmaliger Verbindungszuschlag von 15 Cent pro Verbindung berechnet. Vereinzelt berichten Anwender von unverständlichen Roaming-Abrechnungen im Ausland.

GTCom übernimmt technische Abwicklung von ring GTCom übernimmt technische Abwicklung von ring
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Anrufe zur Mailbox sollten mit der 9911 (oder 0177-9911 oder +49-177-9911) geführt werden, dann sind sie kostenlos. Anrufe zur 99* (was technisch auch möglich ist und im EVN als 4999 verzeichnet wird) werden mit 7 Cent/Minute berechnet.

Für 4,99 Euro im Monat kann eine "Community-Option" gebucht werden, die kostenlose Anrufe zu allen Kunden der verschiedenen GTCom-Angebote (n-tv, A.T.U etc.) erlaubt. Die ring-Flatrate kostet 12,99 Euro und beinhaltet alle ring-Kunden und das deutsche Festnetz. Ein Gigabyte Daten soll 9,99 Euro pro Monat kosten, danach 24 Cent pro MB (!) - eine Daten-"Flatrate" wird für 19,99 Euro angeboten, ohne Option kostet das MB 24 Cent und wird mit 100 kB getaktet.

Aufladungen der Karte sind per Gutscheincode (Voucher), Banklastschrift, Kreditkarte oder Überweisung an die Firma GTCom möglich, die Bankverbindung findet sich im Online-Tool.

Online Kundenkonto nach Anläufen erreichbar

Um an das Online-Kundenkonto zu gelangen, muss auf www.ring.de ein neues Passwort angefordert werden, in vielen Fällen waren dazu mehrere Anläufe notwendig. Die eigene Rufnummer muss dabei unbedingt im Format "491575..." angegeben werden, sonst erhält man eine Fehlermeldung. Das per SMS zugeschickte Passwort (6 Ziffern) sollte beim ersten Login geändert werden. Im Kundentool waren die bei der Bestellung übermittelten Kundendaten nur unvollständig übernommen, Telefonnummer und E-Mail-Adresse mussten neu eingetragen werden.

Die neue Karte loggt sich auch ins Internet ein, sofern die Zugangsdaten im Handy richtig eingetragen sind. WAP ist möglich, sofern das Handy die Portadresse 8080 unterstützt, ältere Modellen (Port 9201 möglich) erhalten eine Fehlermeldung, die verbrauchte Datenmenge wird aber dennoch berechnet.

Im Online-Kundenkonto ist eine Funktion "Handyeinstellungen" vorhanden, die es erlaubt, sich eine Konfigurations-SMS auf gängige Handymodelle schicken zu lassen. Die notwendige Geheimzahl zum Öffnen dieser SMS lautet übrigens "1234".

Grundeinstellungen für SMS, MMS, Internet und WAP

Die neue ring-Karte, die über den Netzdienstleister GTCom verwaltet wird, verwendet ein eigenes SMSC (Kurzmitteilungszentrale), dessen "Nummer" +49-177-0020070 lautet, normalerweise erkennt ein Handy diesen Wert aus der SIM-Karte automatisch, teilweise ist das SMSC unter dem Kurznamen "GTCom SMS" abgespeichert.

Falls Ihr Handy die automatischen Internet-Einstellungen nicht versteht, hier die manuellen Werte:

GTComMMS:
Datenträger: GPRS
Zugangspunkt: gprs.gtcom.de
Benutzername: keiner (bleibt frei)
Passwort: keines (bleibt frei)
Homepage: http://mms.gtcom.de:8080
Proxyserver: 195.230.105.23
Proxy Port: 8080
Primärer DNS: 0.0.0.0
Sekundär DNS: 0.0.0.0

GTCommWAP:
Datenträger: GPRS
Zugangspunkt: gprs.gtcom.de
Benutzername: keiner (bleibt frei)
Passwort: keines (bleibt frei)
Homepage: nach Wunsch
Proxyserver: 195.230.105.23
Proxy Port: 8080
Primärer DNS: 0.0.0.0
Sekundär DNS: 0.0.0.0

GTCommWeb:
Datenträger: GPRS
Zugangspunkt: gprs.gtcom.de
Benutzername: keiner (bleibt frei)
Passwort: keines (bleibt frei)
Homepage: nach Wunsch
Proxyserver: 195.230.105.23
Proxy Port: 8080
Primärer DNS: 0.0.0.0
Sekundär DNS: 0.0.0.0

Zwischenfazit bis zur Abschaltung der alten Plattform

Man darf gespannt sein, was nach der für Ende des Monats geplanten Abschaltung der "alten" ring-Plattform passieren wird, vermutlich kann danach in aller Ruhe der komplette Vorwahlbereich 01575 zu E-Plus bzw. GTCom "verschwenkt" werden. Die alten SIM-Karten dürften sich dann nicht mehr einbuchen und auch nicht mehr nutzbar sein.

Zwar ist die Portierung bislang recht holprig verlaufen, die Mehrheit der verbliebenen Kunden scheint das aber eher sportlich zu sehen, denn sie ist am Thema Mobilfunk persönlich interessiert und hat - Foreneinträgen zufolge - schon einiges an Abenteuern mit ihrem Anbieter erlebt.

Zwei Vorteile hat die Aktion: ring-Mobilfunkkunden sind für BASE-Kunden mit einer E-Plus-Flatrate wieder kostenlos erreichbar, Anrufe zum ursprünglichen Netz von ring-Mobilfunk (01575) waren jedoch nie enthalten.

Das dickste Plus der ganzen Aktion gegenüber allen andern Discount-Angeboten im Netz von E-Plus ist - wenn man sie benötigt - die frei ein-, aus- und umschaltbare Anrufumleitung. Sie macht es zum Beispiel möglich, unter mehreren Rufnummern auf einem Gerät erreichbar zu bleiben, wenn man nicht mit mehreren Handys oder einem Dual-SIM-Modell unterwegs sein kann oder will. Das Problem der nicht umleitbaren SMS-Kurznachrichten bleibt aber bei allen Anbietern weltweit weiterhin ungelöst, sofern man keine spezielle App auf seinem Handy installieren will.

Wer eine Rufnummer zur ring portiert hatte und damit liebäugelt, diese zum nächsten Anbieter mitzunehmen, sollte noch warten, bis alle Umstellungen beim neuen Dienstleister vollständig erfolgt und alle Daten richtig übermittelt worden sind. Ansonsten könnte eine Portierung zum neuen Abenteuer werden.

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