Smartphone-Chipsatz

Wird Samsung Fremdherstellern verstärkt Exynos-SoCs anbieten?

Nur wenige Hersteller außer Samsung haben Smartphones mit Exynos-Chipsatz im Sortiment. Laut einem Bericht aus Taiwan könnte sich das demnächst ändern.
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Der Exynos 9810 wird das Galaxy S9 antreiben Der Exynos 9810 wird das Galaxy S9 antreiben
Samsung
Samsungs Exynos-Chipsätze waren in der Vergangenheit meistens in Galaxy-Smartphones- und Tablets vertreten, was sich aber in Zukunft ändern könnte. Das taiwanische Nachrichtenmagazin DigiTimes möchte in Erfahrung gebracht haben, dass der südkoreanische Hersteller verstärkt die hauseigenen SoCs an Wettbewerber verkaufen möchte. Bislang gibt es nur wenige Konkurrenten, darunter das chinesische Unternehmen Meizu, die mit den Samsung-Plattformen bedacht wurden. Vor allem in der Mittelklasse der Smartphone-Chips soll sich Samsung aber jetzt besser positionieren wollen und somit in der Region von MediaTek wildern.

Werden wir bald mehr Mobilgeräte auf Exynos-Basis sehen?

Der Exynos 9810 wird das Galaxy S9 antreiben Der Exynos 9810 wird das Galaxy S9 antreiben
Samsung
Samsung kann auf eine langjährige Erfahrung im Mobile-SoC-Sektor zurückblicken, bereits das erste Galaxy S (i9000) war mit einem Exynos-Prozessor ausgestattet. Genauer gesagt handelte es sich um den Exynos 3 Single, der auch unter S5PC110 oder Hummingbird bekannt ist. Seit acht Jahren kreiert der Hersteller also nun eigene Chipsätze, aber nur selten finden diese bei der Konkurrenz Verwendung. Ausnahmen bestätigen die Regel – und diese Ausnahmen stellen zumeist Smartphones von Meizu dar. Etwa das Meizu Pro 5 mit Exynos 7420 oder das kürzlich veröffentlichte Meizu M6s mit Exynos 7872. Laut einer Quelle der Webseite DigiTimes soll Samsung sein SoC-Angebot allerdings demnächst im größeren Stil den Mitbewerbern anbieten.

Wieso könnte Samsung stärker in den Chipsatz-Markt drängen?

Letztes Jahr musste sich der Galaxy-Schöpfer noch mit Platz vier unter den Fertigern mobiler Plattformen zufriedengeben. Davor rangierten Qualcomm, Apple und MediaTek. Letzteres Unternehmen ist hauptsächlich in der Mittelklasse aktiv und mit seiner Helio-P-Serie recht erfolgreich. Es ist gut möglich, dass sich Samsung besser auf diesem Markt positionieren und an MediaTek vorbeiziehen möchte. Außerdem würde eine weitere Verbreitung der Chipsätze den südkoreanischen Konzern gut für den Wettbewerb rund um 5G rüsten. Abseits von Komponenten wie CPU und GPU bringen die Samsung-SoCs nämlich auch eigene Modems mit sich. Mit dem erwarteten Start des fünften Mobilfunkstandards im Jahr 2020 dürften auch passende Exynos-Modems erscheinen. Auf dem MWC 2018 wird das Galaxy S9 präsentiert, in dem, abseits der USA, ebenfalls ein Samsung-SoC in Form des Exynos 9810 steckt.

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