Teardown

Galaxy S7 auseinandergebaut: Fertigung kostet 230 Euro

Was kostet das Galaxy S7 eigentlich in der Fertigung und wie hoch ist Samsungs Gewinn? Diese Fragen beantworten Analysten, die das Flaggschiff aus­ein­ander­genommen und die Kosten für die einzelnen Bauteile ermittelt haben.
Von Rita Deutschbein

Samsung Galaxy S7 auseinandergebaut: Fertigung kostet nur 230 Euro Die einzelnen Komponenten des Galaxy S7
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Bild: IHS
Die High-End-Smartphones bieten nicht nur eine Spitzen-Ausstattung, Käufer müssen nicht selten auch tief in die Taschen greifen. Qualität kostet eben. Doch stimmt das wirklich? Das Markt­forschungs­unternehmen IHS [Link entfernt] hat das aktuelle Galaxy S7 auseinander­genommen und anhand der Kosten der einzelnen Bauteile ausgerechnet, was Samsung für die Fertigung seines Flaggschiffes zahlen muss. Das Ergebnis: Zwischen den Produktions­kosten und dem Verkaufspreis klafft eine große Lücke.

Samsung Galaxy S7 auseinandergebaut: Fertigung kostet nur 230 Euro Die einzelnen Komponenten des Galaxy S7
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Bild: IHS
Wie die Analysten herausgefunden haben (via ReCode), belaufen sich die Kosten für die einzelnen Bauteile sowie die Fertigung des Galaxy S7 insgesamt auf 255 US-Dollar, also knapp 230 Euro. Auf die gleiche Summe kam IHS beim Teardown des Galaxy S5, Samsungs Flaggschiff aus dem Jahr 2014. Anders als das Vorgänger­modell präsentiert sich das Galaxy S7 allerdings in einem Gehäuse aus Glas und Metall, dessen Produktion laut Samsung als besonders kosten­intensiv angegeben wurde.

Prozessor besonders kostenintensiv

Samsung Galaxy S7

Am teuersten am Galaxy S7 ist laut IHS der Prozessor. Für den Snapdragon 820, der in den US-Modellen des Smartphones zum Einsatz kommt, zahlt Samsung offenbar 62 US-Dollar (56 Euro). Die Chips werden zwar unter der Flagge von Qualcomm vermarktet, doch werden sie in den Produktions­stätten von Samsung gefertigt. In Eigenregie entstehen hingegen die Exynos-Prozessoren wie der in der deutschen Version eingesetzte Exynos 8890. Hier dürften die Kosten daher geringfügig niedriger ausfallen.

Nicht identi­fizieren konnte IHS den Hersteller des Kamera-Moduls. Die Dual-Pixel-Technologie und die licht­empfindliche Blende sollen für bessere Fotos bei schummrigen Licht sorgen, obwohl Samsung die Megapixel von ehemals 16 (Galaxy S6) auf nun 12 minimiert hat. Laut dem Analysten Andrew Rassweiler, der die Auseinanderbau-Aktion des Galaxy S7 geleitet hat, ist die Kamera des Galaxy S7 die derzeit beste Handy-Kamera auf dem Markt. Samsung bezahlt für das Modul 13,70 US-Dollar (12,36 Euro) pro Gerät. Hinzukommen für die übrigen Bauteile des Galaxy S7 mehrere kleine Posten von wenigen US-Dollar. Samsung Galaxy S7 auseinandergebaut: Fertigung kostet nur 230 Euro Auch iFixit hat das Galaxy S7 auseinandergenommen
Bild: iFixit
Allein die Bauteile machen aber noch kein Smartphone: Für den Zusammenbau der verschiedenen Komponenten zahlt Samsung laut IHS nochmals 5 US-Dollar - also gerade einmal 4,50 Euro. Möglich ist dies durch das im Vergleich zu Deutschland geringe Lohnniveau im Herstellungsland. Nicht in die Berechnung der Analysten von IHS wurden Kosten für das Marketing, die Entwicklung neuer Technologien und die Distribution – die bei Samsung nicht unerheblich ausfallen dürften.

In Deutschland wird das Samsung Galaxy S7 zum Preis von 699 Euro angeboten. Für die Fertigung zahlt das Unternehmen laut IHS wie erwähnt umgerechnet jedoch nur 230 Euro.

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Auseinanderbau des Galaxy S7 Edge im Video

Auch die Kollegen von iFixit haben Samsungs neues Flaggschiff auseinandergenommen. Allerdings haben sie sich mit dem Galaxy S7 Edge beschäftigt. Das Teardown hat iFixit im Video festgehalten.

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