Trittbrettfahrer-Apps verbreiten Schadsoftware
Android-Handys stehen im Visir der Schadsoftware
Copyright: Google, teltarif.de
Kriminelle nutzen öffentliche Aufmerksamkeit
für bestimmte Themen, um Apps mit Schadsoftware zu verbreiten. Darauf
weisen Sicherheitsexperten vom Center for Advanced Security Research
Darmstadt (CASED
[Link entfernt]
) hin. Jüngster Anlass war zum Beispiel der viel
diskutierte Film "The Interview": Kurz nach der Veröffentlichung
tauchte eine Android-App auf, mit der Nutzer den Film angeblich
kostenlos anschauen konnten. Statt bewegter Bilder holten sie sich
damit aber einen gefährlichen Trojaner aufs Smartphone.
"Das ist ein typisches Muster", sagt Steven Arzt vom CASED. "Nicht nur bei Filmen, auch bei Ereignissen wie der Fußball-WM." Kriminelle stellen dann zum Beispiel passende Spiele oder Apps für Live-Übertragungen ins Netz. "Beliebt ist auch, eine angebliche kostenlose Version von eigentlich kostenpflichtigen Apps anzubieten", so Arzt. vor allem bei populären Spielen wie "Flappy Bird" passiert das häufig.
Schadsoftware oft nicht zu erkennen
Android-Handys stehen im Visir der Schadsoftware
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Für unaufmerksame Nutzer sind solche Trittbrettfahrer nicht von
seriösen Apps zu unterscheiden. "Der App ist oft nicht anzusehen,
dass sie Schadsoftware enthält", warnt Arzt. "Mit den üblichen
Vorsichtsmaßnahmen kann man sich aber davor schützen." Dazu gehört
zum Beispiel, Apps nur über offizielle Marktplätze wie den App Store
oder Google Play herunterzuladen. Denn die meisten Trittbrettfahrer
tauchen dort erst gar nicht auf, sondern nur auf alternativen
Plattformen.
Hundertprozentige Sicherheit gibt es aber auch dort nicht. Nutzer sollten vor dem Download daher zum Beispiel überprüfen, wer der Anbieter einer App ist. "Daran sieht man oft, dass das gar nicht die angepriesene App sein kann", sagt der Experte. Denn der Firmenname ist deutlich schwerer zu fälschen als der Name eines Programms. Bewertungen sind dagegen kein guter Indikator für bösartige Apps. Denn oft wissen andere Nutzer gar nicht, was sie sich da eingefangen haben, so Arzt. "Gerade Apps von Profis können sich sehr gut tarnen."
iPhones seltener im Visier
Besonders gefährdet sind nach Angaben des Experten Nutzer von Android: "Wegen ihres hohen Marktanteils werden diese Smartphones am häufigsten angegriffen." Für iOS-Geräte gibt es zwar auch Schadsoftware, allerdings deutlich seltener und vor allem im Zusammenhang mit gezielten Angriffen, zum Beispiel Industriespionage.