Rechteverlust

Sky droht Verlust der Handball-Bundesliga

Sky könnte einmal wieder attrak­tive Sport­rechte an einen Konkur­renten verlieren: Die HBL will die Rechte unter anderem der Hand­ball-Bundes­liga an die neue Sport-Strea­ming-Platt­form von Springer vergeben.
Von

Der Pay-TV- und Strea­ming-Platt­form Sky droht im Sport­bereich einmal mehr ein empfind­licher Rech­tever­lust. Die Hand­ball-Bundes­liga GmbH hat jetzt den nächsten Schritt bei der Vergabe ihrer audio­visu­ellen Medi­enrechte für das Lizenz­gebiet Deutsch­land, Öster­reich und Schweiz gemacht. Dabei führt man finale Vertrags­gespräche mit der S Nation Media GmbH.

Die Entschei­dung zugunsten der neuen Sport-Strea­ming-Platt­form traf das Präsi­dium des Hand­ball-Bundes­liga e.V. Ende der vergan­genen Woche mit deut­licher Mehr­heit - gegen den bishe­rigen Rech­teinhaber Sky, der seine lang­jäh­rige Quasi-Mono­pol­stel­lung im Sport schon zuvor aufgeben musste und unter anderem die Rechte an der Fußball-Cham­pions-League und einen Teil der Bundes­liga an Konkur­renten wie DAZN verloren hatte.

Springer gab attrak­tivstes Angebot ab

Handball live könnte es bald auf der neuen Sport-Plattform von Springer geben Handball live könnte es bald auf der neuen Sport-Plattform von Springer geben
Logos: HBL
S Nation Media, die neue Platt­form von Axel Springer SE und Chris­tian Seifert, dem ehema­ligen CEO der Deut­schen Fußball Liga, hatte zuvor laut HBL das attrak­tivste Angebot zum Erwerb der audio­visu­ellen Medi­enrechte für die Spiel­zeiten 2023/24 bis inklu­sive 2028/29 für das Lizenz­gebiet Deutsch­land, Öster­reich und Schweiz bei der Hand­ball-Bundes­liga GmbH abge­geben.

Das ausge­schrie­bene Rech­tepaket beinhaltet alle 306 Saison­spiele der Liqui-Moly-Hand­ball-Bundes­liga, die insge­samt 306 Begeg­nungen der 2. Hand­ball-Bundes­liga, den Pixum Super Cup sowie den kompletten DHB-Pokal­wett­bewerb, inklu­sive des "REWE-Final4-Turniers".

Die HBL GmbH schließt laut eigenen Angaben mit der Entschei­dung, in finale Gespräche mit S Nation Media zu gehen, eine Phase ab, in der sie unter enger Einbe­zie­hung des HBL-Präsi­diums alle abge­gebenen Ange­bote einge­hend und gewis­sen­haft geprüft und abge­wogen hatte. Voran­gegangen war laut HBL ein "trans­parenter, diskri­minie­rungs­freier Ausschrei­bungs­pro­zess", den die HBL GmbH mit einem "Request for Proposal", einer Auffor­derung zur Abgabe eines Ange­botes, begonnen hatte. Ziel beider Parteien sei es, eine lang­fris­tige Zusam­men­arbeit bis einschließ­lich der Saison 2028/29 zu verein­baren.

S Nation Media krallte sich schon weitere Bundes­ligen

Im Mai gelang S Nation Media ein erster Coup gegen die Konkur­renten, nachdem das Unter­nehmen die Rechte an der Basket­ball-Bundes­liga (BBL) ab der Saison 2023/24 erworben hatte und den bishe­rigen Rech­teinhaber Telekom ausstach. Auch die Tisch­tennis-Bundes­liga (TTBL) und die Volley­ball-Bundes­liga (VBL) der Männer werden auf der neuen Platt­form zu sehen sein.

Geschei­tert war der neuen Strea­ming­dienst nur beim Eisho­ckey: Die Deut­sche Eisho­ckey Liga (DEL) hatte ihren TV-Vertrag mit der Telekom früh­zeitig verlän­gert. Fußball soll nicht zum Port­folio von S Nation Media gehören - zumin­dest vorerst.

Wann die neue Sport-Strea­ming-Platt­form konkret startet und unter welchem Namen, steht noch nicht fest.

Die Telekom startet eine neue Option: Sky, DAZN und Magenta Sport in einem.

Mehr zum Thema Sport