Skype-Verkauf

eBay-Tochter Skype: Erst ersteigert, nun verhökert (aktualisiert)

eBay verlangt 1,3 Milliarden Euro für IP-Telefonie-Firma
Von AFP / Marleen Frontzeck-Hornke

Das Online-Auktionshaus eBay hat den Verkauf seiner Internet-Telefontochter Skype an eine Gruppe von Finanzinvestoren angekündigt. Der Preis beträgt 1,9 Milliarden US-Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro), wie eBay heute mitteilte. Demnach will das Auktionshaus 35 Prozent an Skype behalten, die übrigen 65 Prozent gehen an die Investorengruppe, die vom US-Konzern Silver Lake angeführt wird.

Das Auktionshaus teilte mit, es habe ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Der Wert von Skype wurde auf 2,75 Milliarden Dollar beziffert. Zu der Investorengruppe zählen neben Silver Lake auch die britische Investment-Gesellschaft Index Ventures, die Risikokapitalgesellschaft des Internet-Pioniers Marc Andreessen - Andreessen Horowitz - und das Canada Pension Plan Investment Board.

eBay zufolge soll der Verkauf im vierten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein. eBay hatte Skype 2005 zu einem Preis von mehr als 3,1 Milliarden Dollar gekauft. Teil des Deals war damals auch die Auszahlung der beiden Web-Unternehmer Niklas Zennström und Janus Friis, die Skype 2003 gegründet hatten. Nach dem Kauf durch eBay war die Zahl der Skype-Kunden von 53 Millionen auf heute 405 Millionen massiv gestiegen. eBay hatte jedoch Schwierigkeiten, die Telefontochter in den Gesamtkonzern zu integrieren.

Die New York Times hatte in ihrer heutigen Ausgabe unter Berufung auf informierte Kreise bereits von der bevorstehenden Verkaufsankündigung berichtet. Dem Bericht zufolge könnte sich der Umsatz von Skype in diesem Jahr auf über 600 Millionen Dollar belaufen.

Kürzlich hatte eBay noch mit dem Internet-Giganten Google über den Verkauf von Skype verhandelt. Google hatte von dem Geschäft aber Abstand genommen. Skype ermöglicht kostenlose Videotelefonie per Internet, für wenig Geld können Nutzer auch Festnetzanschlüsse und Mobiltelefone anrufen.

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