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Statt 8-Core & Full-HD: Diese mobilen Entwicklungen sind wichtiger

Wir wollen längere Akkulaufzeit, offene Systeme und Sprachsteuerung
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Wir beginnen mit der dringendsten, aber gleichzeitig auch am schwierigsten zu erfüllenden Forderung: Wir wünschen uns Smartphones und Tablets mit einer Akkulaufzeit von einer Woche! Mit aktuellen Akku-Techniken ist das schwer bis gar nicht zu realisieren - doch wir haben die Zeit noch erlebt, als Handys problemlos sieben Tage lang durchgehalten haben, bevor sie wieder an die Steckdose mussten. Andererseits gibt es auch heutzutage hochwertige Mobilgeräte, die eine längere Akkulaufzeit haben als ein Smartphone. Dazu gehören beispielsweise E-Book-Reader mit E-Ink-Display.

Die Laufzeit auktueller Smartphone-Akkus ist deutlich zu kurz Die Laufzeit auktueller Smartphone-Akkus ist deutlich zu kurz
Foto: teltarif.de
In den Schubladen der Entwickler schlummern schon länger Studien und Entwicklungen zu leistungsfähigeren Akkutechniken. Diese werden aber kaum für mobile Geräte adaptiert, da seitens der Nutzer wohl nicht laut genug auf das Leiden hingewiesen wird. Und darüber hinaus gibt es - so kindisch das klingen mag - keine staatlichen Vorgaben oder Forderungen dafür. Schaut man aber in andere Industriezweige wie zum Beispiel Elektroautos, sieht man, dass die Hersteller sehr wohl solche Techniken testen und einsetzen, wenn eine staatliche Förderung dafür in Aussicht gestellt oder gewährt wird.

Ein in etwas weiter Ferne liegender Traum wäre beispielsweise ein mehr oder weniger autarkes Mobilgerät mit eigener Brennstoffzelle, das sich unabhängig von der Steckdose selbst mit Energie versorgt. Bis wir diesem Ziel näher kommen, müssen wir auch in Betracht ziehen, Kompromisse zu machen. Selbst konfigurierte Desktop-PCs waren eine Zeitlang gang und gäbe. Doch die auf Effizienz getrimmten Fertigungsstraßen der Handy-Hersteller lassen einen individuellen Eingriff kaum zu. Schön wäre es, wenn man sich - ohne Verlust an Software-Kompatibilität - ein abgerüstetes Smartphone-Standardmodell bestellt, bei dem man nach Wunsch stromfressende Komponenten wie Bluetooth, NFC, Glonass oder LTE weglassen kann.

Ein weiterer Zwischenschritt wäre es, wenn sich die gesamte Infrastruktur mehr an das mobile Leben und seine Anforderungen anpassen würde. Wer mit dem Smartphone einen ganzen 12-14-Stunden-Tag außerhalb eines Büros unterwegs ist, weiß was gemeint ist: In Fernzügen und Cafes lassen sich Geräte vielleicht noch an der Steckdose nachladen, doch ohne Steckdose oder Ersatzakku geht gar nichts. Würde die Welt einen einheitlichen kabellosen Ladestandard für alle batteriebetriebenen Gerätegattungen entwickeln und diesen überall in öffentlichen Gebäuden, Verkehrsmitteln, Cafes und Restaurants implementieren, hätten wir ein gravierendes Problem weniger. Bis dahin hätten die Hersteller auch Zeit, Smartphones ohne Multimedia-Features zu entwickeln, die mit sparsameren Displays betrieben werden und nur für Telefonie und mobiles Internet zu nutzen sind.

Privatsphäre und App-Rechte: Wir wollen bestimmen!

App-Berechtigungen: Eine einzelne Genehmigung durch den Nutzer wäre wünschenswert App-Berechtigungen: Eine einzelne Genehmigung durch den Nutzer wäre wünschenswert
Screenshot: teltarif.de
Das Konzept relativ geschlossener mobiler Plattformen und Appstore-Ökosysteme hat uns in den vergangenen Jahren unschätzbare Vorteile im Bereich der Sicherheit gebracht: Die Betriebssystem-Entwickler haben es dadurch geschafft, dass keine mobile Plattform aufgrund schwerwiegender Sicherheitslücken ein solches Fiasko erleben musste wie Windows seinerzeit mit dem Sasser-Virus.

Der eigentliche Grund für die "Abschottung" der Smartphone-Systeme ist aber, dass die Anbieter die Kunden möglichst stark an sich binden wollen. Und der Trend, den Datenschutz dabei nicht übermäßig ernst nehmen, setzt sich bei den App-Entwicklern - zum Teil noch verstärkt - durch. Das Argument "wenn die App zu viele Rechte fordert, nutze sie nicht" gilt bei vielen Anwendungen, die mittlerweile zur Basisausstattung jedes Smartphones gehören, nicht mehr. Wir möchten Apps wie Skype, ICQ und Whatsapp auf unserem Smartphone installieren und ausprobieren, ohne dass diese gleich unser komplettes Adressbuch auslesen und an irgendwelche Server übertragen.

Es wird also höchste Zeit, dass wir als Nutzer wieder die volle Hoheit über die Daten auf unseren Mobiltelefonen zurückbekommen. Dafür würden wir gerne ein paar Megapixel bei der Kameraauflösung oder ein wenig Systemleistung opfern.

Auf der letzten Seite erörtern wir Sinn und Unsinn von Smartphones mit mehreren Plattformen. Und obwohl die Smartphone-Bedienung in den letzten Jahren Fortschritte gemacht hat, befinden sich wünschenswerte Eingabemethoden wie Sprach- und Gestensteuerungen noch ganz am Anfang.

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