Smartphone-Highlights des Jahres 2015
Lumia 950 Dual-SIM: Microsoft ist wieder da
Markus Weidner: Mein persönliches Smartphone-Highlight für dieses Jahr ist das Microsoft Lumia 950 Dual-SIM. Der Hersteller hat sich lange Zeit gelassen, um das noch unter dem Markennamen Nokia veröffentlichte Lumia 930 als Spitzenmodell abzulösen. Dabei hat das Unternehmen einige Dinge richtig gemacht, die die Mitbewerber heutzutage bei fast allen Smartphones vermissen lassen. Das Microsoft Lumia 950 Dual-SIM kommt mit aktueller Hardware, wenn auch nicht mit dem schnellsten Prozessor. Die Power ist aber für das Betriebssystem Windows 10 Mobile mehr als ausreichend. Apps starten noch schneller und das System läuft noch flüssiger als bei den Vorgängern. Die Firmware ist aktuell. Dazu gibt es interessante Verknüpfungsmöglichkeiten mit Windows 10 auf dem Desktop. Vor allem aber ist das Lumia 950 als eines der ersten Smartphone-Spitzenmodelle überhaupt in Deutschland auch in einer Dual-SIM-Version verfügbar, die noch dazu alle hierzulande relevanten LTE-Frequenzbereiche abdeckt. Bislang boten die Smartphone-Hersteller in Deutschland vor allem Einsteiger-Geräte mit Dual-SIM-Funktion an. Höherwertige Modelle waren oft asiatischen Kunden vorbehalten.
Es kommt hinzu, dass Microsoft kein Unibody-Gehäuse einsetzt. Die ersten Kritiker werden bereits laut, weil der Akkufach-Deckel dadurch teilweise leicht knarzt. Dafür ist es aber möglich, den Akku auszutauschen, was bei Apple, Samsung und selbst bei Blackberry heutzutage nicht mehr möglich ist. So lässt sich nicht nur an Tagen mit intensiver Nutzung mit wenigen Handgriffen ein neuer Stromspender einsetzen, anstatt auf einen unhandlichen externen Akku zurückgreifen zu müssen. Wenn der Akku nach ein, zwei Jahren an Kapazität einbüßt, lässt sich dieser auch vom Kunden selbst wechseln. Nicht zuletzt bietet das Windows-10-Mobile-Flaggschiff die Möglichkeit, den mit 32 GB durchaus großzügig ausgefallenen internen Speicherplatz durch microSD-Karten zu ergänzen. Beim iPhone ist die externe Speicherkarte hingegen ebenso tabu wie bei aktuellen Samsung-Smartphones. Durch die Möglichkeit, Universal-Apps für die gesamte Windows-10-Plattform zu programmieren, könnte sich auch an der Haupt-Miesere der Windows-Phone-Plattform etwas ändern: die App-Vielfalt könnte in den kommenden Monaten deutlich größer werden, auch wenn es sicher noch eine Weile dauert, bis Windows Phone bzw. Windows 10 Mobile zu den Mitbewerbern iOS und Android aufschließen kann.
