Zukunft

Sony-Chef setzt auf Roboter und künstliche Intelligenz

Sony-Chef Kazuo Hirai will den Elektronik-Riesen stärker auf Roboter und künstliche Intelligenz als zukünftige Wachstumsbereiche ausrichten.
Von dpa / Paul Miot-Paschke

Sony plant Zukunftsgeschäft mit Robotern, virtueller Realität und vernetztem Zuhause Sony plant Zukunftsgeschäft mit Robotern,
virtueller Realität und vernetztem Zuhause
Foto: dpa
Sony-Chef Kazuo Hirai will den japanischen Elektronik-Riesen stärker auf Roboter und künstliche Intelligenz als zukünftige Wachstumsbereiche ausrichten. "Und wir sagen das nicht, weil das die Modewörter in diesem Jahr sind", sagte Hirai am Rande der Elektronik-Messe IFA in Berlin. "Wir haben viel Know-how in der Mechatronik, bei Sensoren und bei maschinellem Lernen." Da sei das ein natürlicher Schritt. Zugleich sei es noch zu früh, über Geschäftsmodelle in dem Bereich zu sprechen.

Sony will an Smartphone-Geschäft festhalten

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virtueller Realität und vernetztem Zuhause
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An der Smartphone-Sparte, die zuletzt schwächelte, will Hirai festhalten. Zum einen sei sie auf dem Weg, im laufenden Geschäftsjahr profitabel zu sein. "Aber genauso wichtig ist, dass sie nach dem nächsten Umbruch in der persönlichen Kommunikation Ausschau halten soll." Er sei überzeugt, dass es nach der heutigen Dominanz der Smartphones eine neue Kommunikationstechnologie geben werde - "ich bin mir nicht sicher, was es sein wird". Und wenn es soweit sei, wolle Sony den Wandel mitgestalten. "Beim Übergang von einfachen Handys zu Smartphones sind die vorherigen Marktführer sehr schnell vom Thron gestoßen worden. Alles kann sich schnell wenden", sagte Hirai.

Darüber, inwieweit sogenannte Wearables wie Smartwatches zur nächsten Kommunikations-Plattform werden können, sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. "Bisher gab es kein Home-Run-Produkt, sagte Hirai mit Bezug auf Baseball-Technologie. Sony verkauft selbst seit Jahren Smartwatches.

PlayStation Network-Infrastruktur zur Steuerung des vernetzten Heims

Die Infrastruktur der Online-Plattform PlayStation Network will Sony nutzen, um bei der Steuerung des vernetzten Heims mitzuspielen. Als Anbieter von Unterhaltungselektronik habe Sony einen wichtigen Smarthome-Baustein: "Auch Cloud-Firmen wie Amazon und Google wurde klar, dass sie für den direkten Zugang zum Menschen eigene Geräte bauen müssen." Amazon gelang ein Überraschungserfolg mit seinem vernetzten Lautsprecher Echo, mit dem sich der Nutzer unterhalten und dank offener Schnittstellen darüber auch verschiedene Geräte steuern kann. Google kündigte für dieses Jahr einen Lautsprecher mit ähnlichen Funktionen an.

Sony setzt bei virtueller Realität auch auf Hollywood-Filmstudios

Bei virtueller Realität will Hirai den Vorteil ausnutzen, unter einem Dach nicht nur das Geschäft mit der Playstation zu haben, die im Oktober um eine VR-Brille ergänzt wird, sondern auch Hollywood-Filmstudios. Die Bereiche arbeiteten bereits zusammen an VR-Inhalten, sagte der Sony-Chef. Die Technik, mit der man in virtuelle Welten eintauchen kann, habe großes Potenzial, viele Branchen zu verändern, von der Ausbildung bis hin zur Möglichkeit, einen Urlaubsort vor der Buchung kennenzulernen.

Pläne für Olympische Spiele 2020 in Tokio

Von den Olympischen Spielen in Tokio im Jahr 2020 will Sony unter anderem im Geschäft mit seinen Kamera-Sensoren profitieren. Neben Sicherheits-Systemen sei auch Technik geplant, die Ausländern das Zurechtfinden in Japan über die Sprachbarriere hinweg erleichtere.

Der Elektronik-Konzern war durch eine Durststrecke mit jahrelangen Verlusten gegangen. Die Elektronik-Sparte wirft nach einer harten Sanierung inzwischen schwarze Zahlen ab. Zu einer tragenden Säule hatte sich zwischenzeitlich das Geschäft mit Kamera-Sensoren entwickelt, das jedoch aktuell unter der allgemeinen Abkühlung des Smartphone-Marktes leidet.

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