Ausprobiert

Sony Xperia XA im Test: Handschmeichler mit Klasse

Das Sony Xperia XA ist ein schickes Mittelklasse-Smartphone, das im Test mit dem Display und Design überzeugt. Allerdings gibt es auch Kritikpunkte - vor allem bei der Akkulaufzeit.
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Sony Xperia XA im Smartphone-Test Sony Xperia XA im Smartphone-Test
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Sony hat im Rahmen des Mobile World Congress 2016 seine neue X-Reihe vorgestellt. Neben dem Sony Xperia X und Xperia X Performance hat der Hersteller auch das Sony Xperia XA gezeigt. In der teltarif.de-Redaktion ist mittlerweile ein Testgerät des Xperia XA eingetroffen - die Roségold-farbene Ausführung mit einem SIM-Karten-Slot.

Sony Xperia XA

Sony Xperia XA im Smartphone-Test Sony Xperia XA im Smartphone-Test
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Das Smartphone ist in den Farbvarianten Weiß, Graphit-Schwarz, Grüngold und Roségold für 299 Euro (UVP) erhältlich. Dabei handelt es sich um die hierzulande erhältliche Single-SIM-Version des Sony Xperia XA. Das Modell ist mit Dual-SIM-Funktionalität auf anderen Märkten verfügbar. Dabei werden die beiden Nano-SIMs hinter­einander auf den SIM-Kartenschlitten gelegt und in den Slot eingesteckt. Wir haben das Xperia XA im Test unter die Lupe genommen. Bei diesem Modell sticht vor allem das Design hervor, aber auch die inneren Werte können sich sehen lassen.

Design, Verarbeitung und Anschlüsse

Beim Design des Sony Xperia XA hat sich Sony sichtbar Mühe gegeben, es kann im Test mit mehr Rundungen sowie einer schlichten Eleganz überzeugen. Während das Sony Xperia X und die Modelle der Z-Serie noch etwas kantig wirken, schmeichelt sich das Smartphone aufgrund seiner zu den Seiten hin leicht gebogenen Gehäuse-Rückseite in der Hand an. Dies gilt auch für den Rahmen und das 2,5D-Glases des Displays: Beide Bauteile sind leicht geschwungen und fügen sich so zusammen, als wäre das komplette Gerät aus einem Guss. Es gibt keine überstehenden Kanten oder Verarbeitungs­fehler - das gefällt im Test des Sony Xperia XA. Obwohl Sony beim Material der Rückseite und des Rahmens auf Kunststoff setzt, wirkt es hochwertig. Auf Grund ihrer Optik und Beschichtung ist die Oberfläche trotzdem leicht mit Metall verwechselbar. Der Kunststoff hat eine matte Beschichtung. Nach längerer Nutzung und ohne Schutzhülle gab es im Test leider schnell Kratzspuren auf der Gehäuseschale - eine Schutzhülle ist also empfehlenswert. Anschlüsse und Tasten beim Sony Xperia XA im Test Anschlüsse und Tasten beim Sony Xperia XA im Test
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Das Android-Smartphone liegt mit den Maßen 143,6 mal 66,8 mal 7,9 Millimeter und einem Gewicht von 138,8 Gramm richtig gut in der Hand - merklich besser als das Xperia X. Neben dem Nano-SIM-Kartenschacht befindet sich der microSD-Slot. Beide Slots werden von einer gemeinsamen Schutzklappe beispielsweise vor Staub geschützt. Die Schutzklappe schließt optimal mit dem Rest des Rahmens ab und lässt sich leicht abnehmen. Auf der rechten Rahmenseite (mit Blick auf das Display) sitzen der Power-Button, gefolgt von der Lautstärkewippe und die physische Kamera-Taste. Alle Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt und knarzen nicht, wenn man diese betätigt. Ein Finger­abdruck­scanner fehlt dem Xperia XA - dafür gibt es einen Minuspunkt. Allerdings würde das Feature auch den Geräte-Preis zwischen etwa 25 und 30 Prozent erhöhen. Nano-SIM- und microSD-Karten-Slot beim Sony Xperia XA Nano-SIM- und microSD-Karten-Slot beim Sony Xperia XA
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck

Randloses Display im Test

Das Display des Sony Xperia XA misst 12,7 Zentimeter in der Diagonale (5 Zoll) und löst 720 mal 1080 Pixel bei einer Pixeldichte von 294 ppi auf. Dabei ist im Test besonders das randlose Display erwähnenswert, das sich über die gesamte Smartphone-Breite erstreckt. Die Farbdarstellung des Displays ist gut und naturtreu. Die Blickwinkelstabilität geht in Ordnung, ist aber nur durchschnittlich, wie wir im Test festgestellt haben. Blickwinkelstabilität geht beim Sony Xperia XA in Ordnung Blickwinkelstabilität geht beim Sony Xperia XA in Ordnung
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Über den in den Einstellungen verfügbaren Regler kann der Nutzer nach seinen Wünschen den Weißabgleich konfigurieren. Nicht jedes Smartphone bietet ein solches Feature - aber Sony setzt bei allen seinen Smartphones seit Längerem darauf. Der Weißabgleich hat im Test des Xperia XA wirklich gut geklappt. Weniger gut im Test fanden wir die Glasoberfläche des Displays, auf der schnell Fingerabdrücke und Schlieren sichtbar werden. Sony hat hier auf einer Anti-Fett-Beschichtung verzichtet. Eine Schutzfolie ist daher durchaus ratsam, wenn man nicht ständig die Fettfinger­abdrücke wegwischen möchte. Leicht gebogenes Display-Glas beim Sony Xperia XA im Test Leicht gebogenes Display-Glas beim Sony Xperia XA im Test
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck

Prozessor und Leistung im Check

Im Smartphone arbeitet ein MediaTek Helio P10, der aus acht Kernen besteht, die mit je 2 GHz getaktet sind. Dieser wird von 2 GB RAM und einer Mali-T860-GPU unterstützt. Videos und Spiele laufen auf dem Sony Xperia XA flüssig - hier gibt es keine Aussetzer. Auch die Navigation durch das Smartphone-Menü oder das Öffnen der Apps verliefen im Test vergleichs­weise zügig. Dies unterstreichen auch die Benchmark-Werte von AnTuTu und 3DMark: Im Benchmark-Test von AnTuTu hat das Sony Xperia XA einen Score von 48 233 Zähler erreicht. Beim Unlimited-Score von 3DMark hat das Smartphone 11 228 Punkte geschafft. Die Leistung geht damit in Ordnung und ist in etwa mit der des Lenovo Moto G4 (AnTuTu: 44 749 Score, 3DMark: 9601 Punkte) vergleichbar, wobei das Sony-Gerät etwas mehr Punkte vorweisen kann. Keine Anti-Fett-Beschichtung beim Sony Xperia XA Keine Anti-Fett-Beschichtung beim Sony Xperia XA
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Der interne Speicher hat eine Kapazität von 16 GB. Dem Nutzer stehen davon aber nur etwa 11 GB zur Verfügung; den Rest belegt die Firmware. Über den seitlich integrierten microSD-Speicherkartenslot lässt sich eine Speicherkarte mit bis zu 200 GB einlegen. Auf diese kann der Besitzer seine Fotos, Videos und andere Dateien auslagern, um so Speicherplatz zu sparen.

Am Werk läuft auf dem Sony Xperia XA mit Android 6.0 alias Marshmallow ein aktuelles Betriebs­system. Bei der Benutzer­oberfläche setzt der Hersteller wieder auf seine hauseigene Xperia UI, die einfach, schlicht und gut aufgeräumt wirkt. Die Anzahl der vorinstallierten Apps ist überschaubar, es könnte aber dennoch etwas weniger Bloatware sein. So sind beispielsweise nun Apps wie KoBo eBooks, Amazon, Spotify und AVG Protection drauf. Vorinstallierte Apps auf dem Sony-Smartphone Vorinstallierte Apps auf dem Sony-Smartphone
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck

Kamera im Test

Die 13-Megapixel-Kamera (4160 mal 3120 Pixel) mit hybriden Autofokus und einem f1/3-Exmor-Sensor sitzt auf der Rückseite des Sony Xperia XA. Diese befindet sich an der gleichen Stelle, an der Sony bei seinen bisherigen Modellen die Smartphone-Kamera integriert hat. Unterstützt wird die Kamera zudem von einem einfachen LED-Blitz. Egal ob man die Kamera-App über das Icon auf dem Startscreen oder die physische Home-Taste ausführt - der Start dauert nach unserem Geschmack etwas zu lange; deutlich flotter vonstattenging dies beim Xperia X oder Xperia Z5.

Wer die volle Megapixelzahl für seine Fotos nutzen möchte, der muss dies aktiv in den Einstellungen der Kamera-App auswählen: Es sind 9 Megapixel im 16:9-Format voreingestellt. Die 13 Megapixel werden im 4:3-Format geschossen. Videoaufnahmen sind maximal in Full-HD-Auflösung möglich. Wie immer bei den Sony-Modellen, steht auch beim Sony Xperia XA dem Nutzer ein Automatik- und Profi/Manuell-Modus zur Verfügung. 13-Megapixel-Kamera auf der Rückseite beim Sony Speria XA im Test 13-Megapixel-Kamera auf der Rückseite
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck

Die Smartphone-Kamera muss in unserem Testszenario ihre Tauglichkeit bei guten und schlechten Lichtver­hältnissen unter Beweis stellen. Während die Haupt-Kamera bei guten Lichtverhältnisse gute Ergebnisse mit abliefert, ist die Aufnahme bei Schummerlicht schlicht zu dunkel. Die Test-Fotos stellen wir Ihnen im Folgenden in voller Auflösung zum Download bereit.

Für Selfie-Aufnahmen steht auf der Vorderseite des Xperia XA eine 8-Megapixel-Kamera zur Verfügung. Diese ist mit einem 88-Grad-Weitwinkel­objektiv ausgestattet und soll laut Hersteller bei schlechtem Licht die besten Fotos schießen. Dies haben wir im Test überprüft und kommen zu dem Ergebnis: Stimmt definitiv nicht! So ist das Selfie grundsätzlich viel zu dunkel und man kann auf der Aufnahme kaum etwas sehen. Lediglich bei guten Lichtbedingungen macht die Frontkamera annehmbare Aufnahmen.

Telefonie und Lautsprecher

Die Telefonie-Qualität ist einwandfrei. So ist der Gesprächspartner klar und deutlich verständlich. Auch das Herausfiltern der Nebengeräusche klappte im Test an einer gut befahrenen Straße einwandfrei. Nach unserem Empfinden könnten die Höhen etwas besser dargestellt werden, dafür klappt es bei der Wiedergabe der Tiefen gut.

Weniger gut ist die Freisprech­funktion, die trotz höchster Stufe sehr leise ist, sofern man diese unterwegs verwendet. Diese nutzt man am besten in einer leisen Umgebung. Die Lautsprecher sind eher mittelmäßig, sind aber bei dem Anschauen von Videos durchaus brauchbar. Beim Sony Xperia  X oder dem Sony Xperia  Z5 hören sich die Lautsprecher merklich besser an. Der 3,5-Millimeter-Klinkenstecker für die im Lieferumfang befindlichen Kopfhörer ist auf der oberen kurzen Rahmenseite.

Internet, Konnektivität und Akku

Der Akku des Sony Xperia XA hat eine Kapazität von 2300 mAh und ist nicht wechselbar. Im Test von PCMark hat der Akku des Sony Xperia 3 Stunden und 37 Minuten durchgehalten. Bei diesem Testverfahren wird ein Szenario - bestehend aus dem Abruf von E-Mails, dem Surfen im Internet und dem Anschauen von Videos - simuliert und dabei die Zeit gemessen, in der sich der Akku von 80 auf 20 Prozent entlädt. Ein schlechtes Ergebnis. Zum Vergleich: Der Akku des Moto G4 hat hier 7 Stunden und 30 Minuten erreicht. Rückseite des Sony Xperia XA Rückseite des Sony Xperia XA
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Vom Sony Xperia XA wird LTE Cat. 4 mit Geschwindigkeiten von bis zu 150 MBit/s im Downstream bzw. bis zu 50 MBit/s im Upstream unterstützt. Außerdem bietet das Smartphone WLAN-ac-Support und funkt auf dem 2,4- GHz- und 5-GHz-Frequenzband. Zu den weiteren Funktionen gehören ein UKW-Radio und NFC sowie GPS/Glonass und Bluetooth 4.2.

Fazit: Sony Xperia XA überzeugt im Test - aber nicht bei allem

PRO
  • Design mit guter Ergonomie
  • Randloses Display
  • WLAN-ac (2,4 & 5 GHz)
  • Android 6.0
CONTRA
  • Kein Fingerabdruckscanner
  • Anti-Fett-Beschichtung fehlt
  • Kratzer-anfällige Oberfläche
  • Akkulaufzeit
Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 3,0
  • Bedienung, Handling, Software: 2,0
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 1,8
  • Basis-Feature des Handys: 2,0
  • Einschätzung des Redakteurs: 2,3
  • Gesamtnote: 2,2
Das Design des Sony Xperia XA macht das Smartphone zu einem ganz besonderen Gerät in der Mittel­klasse und hebt sich dadurch auch von den Highend-Modellen des Herstellers ab. Das randlose Display und die vielen Rundungen gefallen. Damit macht Sony hinsichtlich der Ergonomie alles richtig. Zudem läuft mit Android 6.0 eine aktuelle Version auf dem Modell und auch der WLAN-ac-Support auf dem 2,4-GHz- und 5-GHz-Frequenzband ist nicht selbst­verständlich.

Allerdings gibt es trotz des vielen Lobs auch ein paar Kritikpunkte, die Sony beim Xperia XA hätte besser machen können. So zerkratzt die Rückseite leicht, auf dem Schutzglas des Displays fehlt eine Anti-Fett-Beschichtung und auch die Qualität der Kamera-Fotos ist eher als mittelmäßig einzustufen. Insgesamt betrachtet erhält der Besitzer mit dem Sony Xperia XA aber ein gut durchdachtes und schickes Mittelklasse-Smartphone, mit Einbußen beim Akku.

Weitere Handytests bei teltarif.de