Qualcomm bevorzugt: Samsung demütigt Exynos-Hersteller
Ganz zufrieden ist Samsung derzeit mit Exynos nicht
System SLI / Samsung
Die Samsung-Tochterfirma System SLI, welche sich für die Exynos-Chipsätze verantwortlich zeichnet, hat derzeit wenig zu lachen. Erst kam von den Verbrauchern, dann von den Anteilseignern und schließlich vom Mutterkonzern selbst Gegenwind. Dass das hauseigene Produkt Exynos 990 selbst für Samsungs Heimatland Südkorea im Fall des Galaxy S20 verschmäht wurde, soll dem Halbleiterfertiger schwer im Magen liegen. Laut einem aktuellen Bericht fühlen sich die Mitarbeiter gedemütigt. In der Tat habe sich Samsung aufgrund der wenig überzeugenden Performance des Exynos 990 in Südkorea für den Snapdragon 865 entschieden.
Samsung benachteiligt System SLI
Ganz zufrieden ist Samsung derzeit mit Exynos nicht
System SLI / Samsung
Für ein Produkt trotz schwächerer Leistung dieselbe Summe zahlen zu müssen, frustriert die Konsumenten. Erst kürzlich berichteten wir über eine Petition, mit welcher gegen den Einsatz von Exynos-SoCs gestimmt wird. Auch die Zukunft sieht wenig rosig für die Plattform der Südkoreaner aus, schließlich gibt es demnächst bei Qualcomm dank Smartphone-Grafiktreibern noch mehr Performance.
Für 5G-Anwendungen möchte man einen gewissen Puffer haben, weshalb sich Samsung laut hankyjung (via SamMobile) bei der Galaxy-S20-Serie für das Konkurrenzprodukt Snapdragon 865 in Südkorea entschied. Im Heimatland des Herstellers hat der fünfte Mobilfunkstandard einen besonders hohen Stellenwert. Bislang fuhr Samsung bei den Chipsätzen der Reihen Galaxy S und Galaxy Note insofern zweigleisig, dass nur die USA und China Qualcomm-Lösungen erhielten.
Exynos wird nicht fallengelassen
Trotz dieser bildlichen Ohrfeige für System SLI droht deren Chipsatz kein Ende. Samsung erklärte, dass der Exynos auf Wettbewerbslogik basiert. So hat man ein eigenes Produkt in der Hinterhand und ist Qualcomm nicht ausgeliefert. Außerdem kann der Konzern durch seine Chips zusätzliche Einnahmen generieren. Doch auch wenn das Produkt geschäftlich Sinn ergibt, ändert das freilich nichts an der mittelprächtigen Performance. Mit einem neuen Ansatz will Samsung künftig die Kluft zwischen Exynos und Qualcomm schließen. So möchte sich das Unternehmen von den eigens entwickelten Mongoose-Kernen distanzieren und stattdessen auf semi-maßgeschneiderte ARM-Chips setzen.
Dass die hauseigenen Chipsätze nun auch für Südkorea ausgeklammert wurden, soll System SLI als demütigend empfinden. Schließlich steckt viel Arbeit in den Plattformen. Sofern sich die neue Marschrichtung für Exynos bewährt, dürften künftig sowohl Verbraucher als auch der Halbleiterfertiger wieder zufriedener sein.