Befreiungsschlag

T-Mobile USA: Kursänderung mit iPhone und neuem Preismodell

Abschaffung von subventionierten Geräten und 24-Monats-Verträgen
Von dpa / Paulina Gesikowski

T-Mobile in Washington T-Mobile USA versucht den Befreiungsschlag
Bild: dpa
T-Mobile USA erfindet sich neu: Mit dem Kulthandy iPhone, einem schnelleren Netz und einem revolutionären Preismodell will die Telekom-Tochter verlorenes Terrain gegenüber ihren größeren Rivalen zurückgewinnen. "Wir schreiben die Regeln des Mobilfunks neu", erklärte Firmenchef John Legere in New York.

Als letzter der vier landesweiten US-Mobilfunk­betreiber hat nun T-Mobile USA das iPhone im Angebot. Bislang war das Fehlen des Apple-Geräts ein nicht zu unterschätzender Wett­bewerbs­nachteil. Denn jeder zweite Kunde in den USA entscheidet sich für das iPhone als Smartphone.

Auch deshalb kämpfte T-Mobile USA in der Vergangenheit mit einem Kundenschwund und machte dem Bonner Mutterkonzern Sorgen. Erschwerend hinzu kam ein lückenhaftes und teils langsames Netz. Auch hier kommt Abhilfe: T-Mobile nahm in zunächst sieben US-Ballungszentren sein schnelles LTE-Netz in Betrieb.

Neues Preismodell: Keine subventionierten Handys

T-Mobile in Washington T-Mobile USA versucht den Befreiungsschlag
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Bei der Neuerfindung setzt das Unternehmen aber vor allem auf ein unkonventionelles Preismodell: Verbilligte Handys sind Geschichte, dafür müssen die Kunden keine teuren Zwei-Jahres-Verträge mehr eingehen. Firmenchef Legere versicherte, dass die Nutzer am Ende weniger zahlten und einen besseren Durchblick hätten.

Experten sind gespannt, wie die US-Kunden auf die neuen Preise reagieren. Sie sind an subventionierte Handys gewöhnt, die oft nur wenige Dollar kosten. Um den Kulturschock abzumildern, bietet T-Mobile allerdings Ratenzahlungen an. So kostet das iPhone 5 einmalig 99 Dollar plus 24 Monatsraten je 20 Dollar, macht zusammen 579 Dollar. Die Vorgängermodelle iPhone 4 und iPhone 4S gibt es billiger.

Alle Smartphones des Herstellers Apple in der Übersicht

Fusion von Telekom-Tochter und MetroPCS

Für T-Mobile hängt viel vom Erfolg seiner Neuaufstellung ab. Die Telekom-Tochter ist momentan dabei, mit dem kleineren Wettbewerber MetroPCS zu fusionieren, nachdem der Verkauf an den Telekomkoloss AT&T am Einspruch der Wettbewerbshüter gescheitert war. Die Partner haben in diesem Fall bereits alle erforderlichen Genehmigungen, jetzt müssen die MetroPCS-Aktionäre noch auf einer Haupt­versammlung am 12. April ihr Okay geben.

Einige Großaktionäre haben sich aber ablehnend geäußert. Sie bemängeln unter anderem, dass die Deutsche Telekom 74 Prozent an dem Gesamtunternehmen halten wird. Die Telekom versucht es nun mit Charme: Nicht ohne Grund wird sie den Verkaufsstart des iPhone genau auf das Datum der Metro-PCS Hauptversammlung gelegt haben.

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