Telefónica: Mobilfunkumsatz sinkt, mehr Vertragskunden
Telefónica Deutschland mit aktuellen Quartalszahlen
Bild: dpa
Telefónica Deutschland (o2) steht
zwei Jahre nach dem milliardenschweren Kauf des Mobilfunkers E-Plus
weiter unter Druck. Der Preiskampf im Mobilfunk und die geringere
Nachfrage nach neuen Smartphones und Tablets ließen den Umsatz im
dritten Quartal um 5,2 Prozent auf 1,88 Milliarden Euro sinken.
Die Münchener sparen aber Kosten bei Netz, Läden und Personal und konnten
das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (Oibda) um 2,9 Prozent auf 467 Millionen Euro
steigern. Unter dem Strich verringerte sich der Verlust
von 134 Millionen auf 105 Millionen Euro. Finanzchefin Rachel Empey
sagte heute: "Wir liegen operativ und finanziell voll im Plan
und bekräftigen unsere Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr."
Telefónica Deutschland mit aktuellen Quartalszahlen
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Im Kerngeschäft mit Mobilfunk leidet der Netzbetreiber weiter unter
Umsatzschwund, die Erlöse mit Telefonie und Datenverbrauch gingen von Januar bis
September im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent auf 4,09 Milliarden
Euro zurück. Unter anderem seien auch die stufenweise
Absenkung von Roaminggebühren und Durchleitungsentgelten durch die
Regulierungsbehörden dafür verantwortlich. Bereinigt um
diese Faktoren seien die Umsätze aus Mobilfunkdienstleistungen im
abgelaufenen dritten Quartal laut dem Konzern lediglich um 0,9 Prozent
gesunken. Einschließlich dieser Effekte lag der
Rückgang gegenüber dem Vorjahresquartal bei 1,8 Prozent.
Zuwachs bei den Mobilfunkanschlüssen
Obwohl der Umsatz im Mobilfunkgeschäft zurückgegangen ist, konnte Telefónica Deutschland im dritten Quartal einen Zuwachs bei den Kundenanschlüssen erzielen. Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse legte um etwa 656 000 zu. Davon entfiel mit rund 426 000 der Großteil auf das Vertragskundensegment. Das sei laut Konzern der stärkste Wert seit dem Zusammenschluss von o2 und E-Plus im Oktober 2014. Die Zahl der Vertragskunden überschritt somit erstmals die Marke von 20 Millionen.
Zum 30. September verfügte das Unternehmen insgesamt über 44,1 Millionen Mobilfunkanschlüsse - ein Plus von 1,9 Millionen seit Vollzug der Fusion vor zwei Jahren. Telefónica Deutschland investierte im dritten Quartal verstärkt in die Netzintegration. Die LTE-Abdeckung stieg bis Ende September auf 77 Prozent, so das Unternehmen.
Der Endgeräteumsatz lag per Ende September mit 720 Millionen Euro um 18,8 Prozent unter dem starken Vorjahreszeitraum. Das liegt unter anderem daran, dass Kunden häufiger zu günstigeren Geräten greifen und ihre Tablets und Smartphones auch etwas länger verwenden.
Durchschnittlicher Datenverbrauch pro Monat wächst
Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage nach Streaming-Angeboten verzeichnete das Geschäft mit mobilen Daten einen starken Zuwachs in diesem Bereich. Ende September lag der durchschnittliche monatliche Datenverbrauch von o2-LTE-Vertragskunden bei 1,6 GB - ein Plus von 46 Prozent im Jahresvergleich. Telefónica Deutschland rechnet im Zuge der Erweiterung der o2 TV & Video App in den kommenden Monaten mit zusätzlichen positiven Effekten auf den Datenkonsum. Die Datennachfrage der Kunden spiegelt sich auch im steigenden Interesse an LTE-Geschwindigkeit wider. Per Quartalsende hatten 10,6 Millionen Kunden einen LTE-Tarif mit entsprechendem Endgerät, ein Plus von 51 Prozent im Jahresvergleich.
In der Folge hat sich der mobile Datenumsatz ohne SMS für die ersten drei Quartale 2016 auf 1,72 Milliarden Euro erhöht. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Anstieg von 13,2 Prozent.
Im Bereich Festnetz ging der Umsatz um 4,4 Prozent auf 743 Millionen Euro zurück, wobei die Zahl der VDSL-Anschlüsse für Endkunden weiter stabil blieb.