Focus: Telefónica baut Personal schneller als geplant ab
Telefónica baut Stellen schneller ab
Foto: Telefónica
Nach der Übernahme des bisherigen Konkurrenten E-Plus durch die deutsche Telefónica
baut der neue Marktführer auf dem deutschen Mobilfunkmarkt einen Teil seiner Mitarbeiter
schneller ab als geplant. Einem Bericht des Nachrichtenmagazins Focus zufolge übernimmt
Drillisch 301 von insgesamt 1 800 Telefónica-Shops. Dabei berichtet Focus
von einem eher symbolischen Kaufpreis von rund 300 Euro.
Drillisch, das seine Mobilfunk-Verträge in den vergangenen Jahren vor allen online anbot, will die Ladengeschäfte ab Juli nutzen, um mit seiner ebenfalls von Telefónica übernommenen Marke Yourfone auch im stationären Handel auf Kundenfang zu gehen. Dabei sieht sich das Unternehmen, das auch Netzkapazitäten von Telefónica übernimmt, auf Augenhöhe mit den "echten" Netzbetreibern Telekom, Vodafone und Telefónica.
Yourfone war ursprünglich eine Marke der E-Plus Gruppe, die unter dieser Bezeichnung als erstes Unternehmen eine günstige Allnet-Flatrate inklusive Daten-Flatrate für Endverbraucher anbot. Nur kurze Zeit später bekam Yourfone zahlreiche Nachahmer. Für Telefónica hat die Marke offenbar keine Bedeutung mehr, so dass sie nun an Drillisch veräußert wurde.
Telefónica: "Sparen durch Abgabe von Shops signifikant Kosten"
Telefónica baut Stellen schneller ab
Foto: Telefónica
Vorteil der Übernahme der Ladengeschäfte durch Drillisch ist für Telefónica die Möglichkeit,
früher als ursprünglich geplant Arbeitsplätze abzubauen. 100 Läden und somit etwa
350 Stellen gehörten dem Bericht zufolge bisher direkt zu Telefónica. "Durch die
Abgabe der Shops zu einem frühen Zeitpunkt sparen wir signifikant Kosten", so ein
Telefónica-Sprecher im
Focus
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Neben der Reduzierung von Shop-Mitarbeitern will Telefónica im Konzern noch in diesem Jahr weitere 700 Stellen streichen, "um Doppelstrukturen abzubauen", heißt es bei dem Unternehmen. Das soll in Form von Abfindungen geschehen. Bis 2018 plant das Münchner Telekommunikationsunternehmen einen Abbau von insgesamt 1 600 Stellen.
Auch einige bislang bei den Kunden bekannte Marken sollen perspektivisch eingestellt werden. So wurde in den vergangenen Wochen über ein mögliches Aus für Base und eine Zusammenlegung von simyo und blau spekuliert. Allerdings werden die o2-Shops künftig auch als Base-Servicepoints arbeiten und SIM-Karten von blau anbieten, was ein schnelles Aus für diese beiden Marken eher unwahrscheinlich erscheinen lässt.