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EU-Kommission stellt Verfahren ge­gen Telefónica ein

Die EU-Kommis­sion hat ein Verfahren gegen Telefónica einge­stellt, da sich die Vorwürfe nicht bestä­tigt haben. Dabei ging es um den Zugang zum LTE-Netz von o2 für Dritt­anbieter.
Von mit Material von dpa

Verfahren gegen Telefónica eingestellt Verfahren gegen Telefónica eingestellt
Foto: picture alliance/Lino Mirgeler/dpa
Nach zwei Jahren hat die EU-Kommis­sion ein Verfahren gegen den Tele­kom­muni­kati­ons­anbieter Telefónica Deutsch­land mit seiner Marke o2 einge­stellt. Das teilte die Brüs­seler Behörde am Freitag mit. Der ursprüng­lich geäu­ßerte Vorwurf, dass die Firma den Zugang für Dritt­anbieter zum LTE-Netz nicht wie vorge­sehen "zu güns­tigsten Preisen" ermög­lichte, bestä­tigte sich demzu­folge nicht. Telefónica zeigte sich zufrieden, dass die Bedenken ausge­räumt werden konnten.

Bei dem Verfahren ging es letzt­lich um Spät­folgen der mehr als acht Milli­arden Euro schweren Fusion zwischen Telefónica und E-Plus im Jahr 2014. Diesen Deal hatte die EU-Kommis­sion nur unter bestimmten Bedin­gungen geneh­migt. Der Münchner Konzern sollte andere Unter­nehmen mit auf das Netz lassen, damit diese auch ohne eigene Antennen Tele­kom­muni­kati­ons­dienste anbieten konnten.

Dril­lisch als "Unter­mieter" bei o2

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Eine Auflage dieser Fusion nutzte der Konkur­rent Dril­lisch, der sich dadurch Netz­kapa­zitäten sichern konnte. Eine andere Bedin­gung - und hierum ging es in der Unter­suchung - betraf 4G-Vorleis­tungen, also Voraus­set­zungen, damit eine andere Firma eine Leis­tung verkaufen kann. Dieser Auflage zufolge musste Telefónica als Groß­händler anderen Firmen 4G ermög­lichen oder ihre Verträge verlän­gern und sich dabei preis­lich am Markt orien­tieren.

Mit der Einstel­lung des Verfah­rens steht nun fest, dass die EU-Exeku­tive keine Belege gefunden hat, dass es hierbei nicht mit rechten Dingen zuging. Man habe voll­umfäng­lich koope­riert, und man sei absolut trans­parent gewesen, hieß es von Telefónica.

1&1 Dril­lisch mit National Roaming bei Telefónica

Die Zusam­men­arbeit zwischen Telefónica und 1&1 Dril­lisch wird demnächst noch inten­siviert. Im Februar haben sich die beiden Unter­nehmen auf ein National-Roaming-Abkommen verstän­digt. 1&1 Dril­lisch hat Frequenzen für ein eigenes 5G-Mobil­funk­netz erstei­gert, das auf abseh­bare Zeit nicht flächen­deckend ausge­baut sein wird. Um gegen­über den Mitbe­wer­bern konkur­renz­fähig zu sein, muss der neue Netz­betreiber aber gewähr­leisten, dass die Kunden dennoch bundes­weit tele­fonieren und im Internet surfen können.

Dank National Roaming werden die Nutzer die Möglich­keit bekommen, außer­halb der eigenen Funk­ver­sor­gung das o2-Netz mitzu­nutzen. Mehr zum National-Roaming-Vertrag von Telefónica und 1&1 Dril­lisch haben wir in einer eigenen Meldung zusam­men­gefasst.

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