Telekom bestätigt: Nachts geringere LTE-Bandbreite
Nacht-Abschaltungen bei der Telekom
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Vor einigen Tagen haben wir über eine Beobachtung berichtet, nach der die Deutsche Telekom nachts zumindest punktuell die Kapazität ihres Mobilfunknetzes reduziert. Konkret geht es um eine Basisstation in Berlin, die für das LTE-Netz im Frequenzbereich um 1800 MHz genutzt wird. Tagsüber stehen zwei Träger - einmal mit 20 MHz und einmal mit 10 MHz Bandbreite - zur Verfügung. Diese werden bei dafür geeigneten Endgeräten per Carrier Aggregation miteinander verknüpft.
Nachts ist der 10 MHz breite Träger inaktiv, wie ein Leser gegenüber der teltarif.de-Redaktion berichtet. Handelt es sich um eine Störung oder vielleicht um einen Umbau an der Basisstation? Das erschien unwahrscheinlich, da der Ausfall kontinuierlich und zu festen Zeiten zu beobachten war. Schon vor einigen Jahren gab es ähnliche Beobachtungen im Vodafone-Netz. Der Telekom-Konkurrent teilte seinerzeit auf Anfrage mit, auf diesem Weg zu Zeiten, in denen das Netz nicht so intensiv genutzt wird, Strom zu sparen.
Geht die Telekom nun den gleichen Weg wie ihr Mitbewerber? Vor vier Jahren hatte der Bonner Konzern derartige Maßnahmen noch ausgeschlossen. Nun haben wir die Pressestelle erneut befragt. Diese bestätigte die Beobachtung. Oberstes Ziel des Unternehmens sei es zwar, den Kunden das beste Netz zur Verfügung zu stellen. Jedoch habe die Telekom auch den Anspruch, dies nachhaltig zu tun und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Telekom setzt auf intelligentes Netz-Management
Nacht-Abschaltungen bei der Telekom
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"Wir schauen uns daher sehr genau an, wo wir temporär und selektiv Ressourcen aus dem Netz nehmen können, ohne dass es zu Qualitätseinbußen für unsere Kunden kommt", so die Telekom-Pressestelle gegenüber teltarif.de. "Unser intelligentes Netzmanagement stellt sicher, dass bei steigenden Anforderungen die Kapazitäten direkt und automatisch wieder zugeschaltet werden. So sorgen wir weiterhin für das beste Kundenerlebnis, aber auch gleichzeitig Stromeinsparungen."
Ähnlich äußerte sich 2017 auch die Vodafone-Pressestelle. Zu Engpässen im Daten-Netz soll es durch die nächtlichen Teil-Abschaltungen in beiden Netzen demnach nicht kommen. Steigt der Bedarf an Bandbreite, so sollen die abgeschalteten Kapazitäten automatisch wieder zugeschaltet werden. Die Telefónica-Pressestelle erklärte vor vier Jahren, der Münchner Netzbetreiber arbeite ohnehin energieeffizient. Tatsächlich wurden im o2-Netz bislang keine nächtlichen Teil-Abschaltungen beobachtet.
Keine Informationen gibt es dazu, wie viele Sendemasten in welchen Regionen von den Einschränkungen im Telekom-Netz betroffen sind. Wie die zuletzt von Opensignal veröffentlichten Testergebnisse zeigen, hinterlässt das Telekom-Netz in Deutschland weiterhin das beste Bild.