4G: Union kritisiert "Verschleppungstaktik" der Netzbetreiber
Mobilfunkmasten auf einem Gebäude
picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa
Die Unionsfraktion im Bundestag hat die
Telekommunikationskonzerne wegen Verzögerungen beim Ausbau des
jetzigen Mobilfunkstandards 4G (LTE) scharf kritisiert. "Die
Verschleppungstaktik der Mobilfunknetzbetreiber ist
unverantwortlich", sagte der stellvertretende Unionsfraktionschef
Ulrich Lange der Deutschen Presse-Agentur.
Für diesen Montag hat der Beirat der Bundesnetzagentur die vier großen Mobilfunknetzbetreiber Telekom, Vodafone, Telefónica (o2) und Drillisch (1&1) sowie die Deutsche Bahn zum Gespräch geladen.
Thema: Erfüllung der Versorgungsauflagen
Mobilfunkmasten auf einem Gebäude
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Thema der nicht öffentlichen Sitzung sei die "Erfüllung der
Versorgungsauflagen aus der Frequenzversteigerung 2015 sowie die
Umsetzung der dafür notwendigen technischen Vorrichtungen im
Bahnverkehr", teilte die Regulierungsbehörde auf Anfrage mit. Ihr
Chef Jochen Homann hatte Zwangs- und Bußgelder angedroht, falls die
Betreiber nicht schnell genug den verpflichtenden Ausbau des
schnellen 4G-Netzes nachholen.
Lange sagte, die Politik habe schon seit langem eine intensivere Zusammenarbeit beim Netzausbau im ländlichen Raum angemahnt. "Die Netzbetreiber schwenken spät auf diesen Pfad ein und haben damit aus wettbewerbstaktischen Gründen viel Zeit verschenkt. Das geht zu Lasten der Kunden gerade im ländlichen Raum."
Der CSU-Politiker forderte, die Netzagentur müsse ihre "Kompetenzen nutzen und die Schwerpunkte im Netz aufdecken, an denen es immer wieder zu Verbindungsabbrüchen kommt".
Telekom: "Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt:"
Mit Blick auf Forderungen der Betreiber, die Frist auszudehnen, sagte Lange: "Wer behauptet, er habe alle seine Hausaufgaben richtig gemacht und gleichzeitig eine Fristverlängerung von einem Jahr verlangt, kann auf kein Verständnis hoffen."
Telekom-Deutschlandchef Dirk Wössner hatte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag) gesagt: "Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt." Nötig sei vielmehr ein Ausbaubeschleunigungsgesetz. "Wir müssen Zuständigkeiten neu ordnen und das komplexe Planungs- und Genehmigungsrecht straffen", sagte Wössner.
Bis Ende 2019 sollten 98 Prozent der deutschen Haushalte mit einer Download-Geschwindigkeit von mindestens 50 MBit/s versorgt sein. Für Autobahnen und ICE-Strecken hatte die Netzagentur eine vollständige Abdeckung vorgegeben. Diese Vorgaben sollten verhindern, dass die Betreiber ländliche Regionen, in denen der Ausbau mühsamer und teurer ist, vernachlässigen.
Wenn der eigene Anschluss nicht geht und man über Handy auf einer Seite wie "allestörungen" nachschaut, ist scheinbar alles klar. "Die Telekom mal wieder" - so eine Reflex-Reaktion. Mehr zu dem Thema lesen Sie in einer weiteren News.