Messenger-Feature

Threema arbeitet an sicherem Multi-Device-Support

Wer Threema nutzt, kann demnächst mehrere Smart­phones oder Tablets mit derselben ID verwenden. Dabei steht die Sicher­heit wie gewohnt im Fokus. Wie das Multi-Device-Verfahren funk­tio­niert, erklärt die Threema AG auf ihrer Webseite.
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Der Messenger Threema wird demnächst eine Multi-Device-Lösung erhalten. In einem Blog­bei­trag erklärt das Schweizer Entwick­ler­studio, wieso die Imple­men­tie­rung dieses Features kein leichtes Unter­fangen ist. Threema legt enorm viel Wert auf sichere Verbin­dungen, weshalb es essen­ziell ist, dass die Mehr­geräte-Einbin­dung eine voll­stän­dige Ende-zu-Ende-Verschlüs­selung besitzt.

Anstatt die bestehende Infra­struktur zu verkom­pli­zieren, entschied sich das Team dazu, einen dedi­zierten Mediator-Server zu inte­grieren. Dieser dient anschlie­ßend als Knoten­punkt bei der Kommu­nika­tion über mehrere Endge­räte. Löblich: Threema wird den Usern die Möglich­keit geben, selbst einen Mediator-Server zu betreiben.

Multi-Device für Threema in Arbeit

Threema erhält Multi-Device-Support Threema erhält Multi-Device-Support
Bild: Threema
Es ist ein leidiges Thema: Bei vielen Messen­gern gibt es keine Möglich­keit einer voll­wer­tigen Mehr­geräte-Nutzung. Nutzt man das Kommu­nika­tions­tool auf einem Smart­phone und möchte es auf einem weiteren verwenden, muss man sich zunächst vom anderen Mobil­gerät abmelden. Tele­gram war einer der Vorreiter beim Multi-Device-Support, schon seit 2017 ist diese Funk­tion dort für Mobil­geräte Stan­dard.

Im Sommer erwei­terte das Team die Nutz­bar­keit auf die Desktop-Anwen­dung. WhatsApp werkelt seiner­seits seit über einem halben Jahr an einem entspre­chenden Feature und nun gesellt sich auch Threema zu den Unter­stüt­zern.

Stand 2020 machen mehr als acht Millionen User von Threema Gebrauch, welche in naher Zukunft ihren Account parallel auf diversen Smart­phones, Tablets und Conver­tibles betreiben können. In einem umfas­senden Blog­bei­trag spricht das Entwick­ler­studio offen über die Details der Multi-Device-Inte­gra­tion. Einen kleinen Seiten­hieb auf die Konkur­renz verkneifen sich die Entwickler dabei nicht. So heißt es, dass man vermuten könne, eine Mehr­geräte-Lösung sei einfach zu reali­sieren, was auch zutreffe, wenn „Sicher­heit und Daten­schutz keine zentrale Rolle spielen“.

Weiter­füh­rende Infos zum Threema-Multi-Device

Bald mit einer Threema-ID vereint: Smartphone und Tablet Bald mit einer Threema-ID vereint: Smartphone und Tablet
Bild: Threema
Schon der App-Name Threema, welcher ein Akronym von EEEMA, also "End-to-End-Encryp­ting Messa­ging Appli­cation", ist, verdeut­licht den Schwer­punkt der Anwen­dung. Eine verschlüs­selte Verbin­dung ist das A und O und diese soll es auch bei der zeit­glei­chen Nutzung auf mehreren Produkten geben. Den bestehenden Chat-Server wollte das Team für die Multi-Device-Inte­gra­tion nicht antasten, da vor allem dessen simpler Aufbau die Sicher­heit garan­tiert und eine kompli­zier­tere Umset­zung mehr poten­zielle Schwach­stellen mit sich bringen würde.

Statt­dessen wird ein neuer Mediator-Server entwi­ckelt, welcher die Threema-ID mit anderen Geräten teilt und als Knoten­punkt fungiert. Er koor­diniert den Zugriff auf den Chat-Server, leitet Nach­richten an andere Geräte weiter und synchro­nisiert die Daten und Einstel­lungen zwischen den Geräten. Der Verschlüs­selungs­pro­zess gene­riert aus der Threema-ID einen Device Group Key, welcher die Daten, die unter derselben ID ausge­tauscht werden, chif­friert. Schließ­lich wird der Mediator Path Key zur Authenti­sie­rung gegen­über dem Mediator-Server vom Device Group Key abge­leitet.

Wann kommt Threema Multi-Device?

Wir haben nur einen Teil der Mehr­geräte-Umset­zung der Schweizer beschrieben, im Blog­bei­trag finden Sie ausführ­lichere Schil­derungen. Trotz des verhält­nis­mäßig einfa­chen Prin­zips ist die Verwirk­lichung viel Arbeit. Wann das Feature kommt, konnte das Team noch nicht mitteilen. Derzeit befände man sich „in einem Entwick­lungs­sta­dium, wo tech­nische Details noch Ände­rungen unter­worfen sind.“ Das Grund­gerüst ist aber aufge­baut.

Die Zwei-Faktor-Authenti­sie­rung (2FA) ist ein zusätz­liches Sicher­heits­tool, um Konten vor unbe­fugten Zugriff zu schützen. Wir haben uns die 2FA anhand einiger Beispiele ange­schaut und zeigen, wie man sie akti­viert.

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