Konkurs

United Mobile beantragt Konkurs

Weiterhin Unklarheit über Zukunft und etwaiges Kundenguthaben
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Nun steht es fest: Der Konkurs des schweizerisch-liechtensteinischen Roaming-SIM-Karten-Pioniers, der United Mobile AG [Link entfernt] , ist beantragt. Wie die Schweizer Internetseite 2lounge.ch [Link entfernt] aus einem Schreiben des Verwaltungsrates der United Mobile AG vom 14. Juli an ihre Gläubiger zitiert, ließ dieser die Bücher prüfen und sah sich genötigt, umgehend Konkursantrag beim Fürstlich Liechtensteinischen Landgericht [Link entfernt] in Vaduz zu stellen.

"Allfällige Forderungen" seien dem noch zu bestellenden Masseverwalter bekanntzugeben, Information würden auf der Homepage des Liechtensteinischen Landgerichtes veröffentlicht. Ob ehemalige United-Mobile-Kunden eine realistische Chance auf Auszahlung ihres ehemaligen Kartenguthabens haben, wird von juristisch erfahrenen Kennern der Szene stark bezweifelt. Neben den Forderungen der Mobilkom Liechtenstein und der Jersey Telecom dürften auch noch Löhne und Gehälter für die Mitarbeiter ausstehen.

Viele Gerüchte im Umlauf

Während die von United-Mobile herausgegeben SIM-Karten einschließlich der Vorwahl +44-7937 im Netz der Jersey Telecom bereits am 13. April dieses Jahres komplett vom Netz genommen wurden, sind die bei der Mobilkom Liechtenstein geschalteten SIM-Karten theoretisch und oft auch praktisch noch für Anrufe erreichbar, sofern die Karte vor der Betriebseinstellung der United Mobile Liechtenstein noch Guthaben hatte. Gerüchte, wonach geplant sein soll, die SIM-Karten mit der Vorwahl +423-663 möglichst bald wieder voll in Betrieb zu nehmen, konnten bislang nicht erhärtet werden.

Auch das irische Unternehmen Cubic, das eigentlich United Mobile kaufen wollte, hat sich bis heute zu den Vorgängen nicht geäußert. Dem Vernehmen nach sei der Kauf schlussendlich nicht zustande gekommen, war aus eingeweihten Kreisen zu erfahren.

Rat: SIM-Karten weiter aufbewahren

Da eine Barauszahlung der Altguthaben eher unwahrscheinlich sein dürfte, sollten Inhaber ehemaliger United-Mobile-SIM-Karten diese weiter aufbewahren. Falls ein Käufer die Kundendatenbank und die Technik aus der United-Mobile-Konkursmasse günstig erwerbe, könne er diese Kunden nur dann bei der Stange halten, wenn er die ehemaligen Altguthaben wieder zur telefonischen Nutzung zur Verfügung stelle, so ein Branchenkenner gegenüber teltarif.de.

Ganz unwahrscheinlich ist das nicht: Beim Ausfall der von Globalsim und anderen Anbietern genutzten "Callkey"-Plattform konnten die alten SIM-Karten nach etwa sechsmonatiger Unterbrechung wieder genutzt werden.

Artikel aus dem Themenspecial "Reise und Roaming"