Patent-Verletzung?

Verkaufsstopp für Moto G: Motorola darf Smartphone nicht weiter verkaufen (Update)

Motorola muss den Verkauf des Moto G in Deutschland stoppen - ein herber Schlag für die Lenovo-Tochter. Das Landgericht Mannheim gab damit einer Klage einer deutschen Firma statt. In der Klage ging es um ein Patent, dass die Anbringung von Antennen betrifft.
Von Kaj-Sören Mossdorf

Verkaufsstoppp für das Motorola Moto G Verkaufsstoppp für das Motorola Moto G
Bild: teltarif.de
Dieser Gerichtsentscheid dürfte beim Smartphone-Hersteller Motorola für einige Aufregung sorgen. Das Landgericht Mannheim gab in einem Urteil dem deutschen Unternehmen LPKF Laser & Electronics AG recht. Die Firma hatte gegen Motorola geklagt und angeführt, dass eine Technik bei der Produktion des Moto G ein Patent der Firma verletzen würde. Genauer gesagt geht es hier um eine Technik mit dem Namen "Laser Direct Structuring", die die Montage von Antennen auf abgerundeten Kunststoffen betrifft.

Datenblätter

Update, 14.7.2014: Mittlerweile hat uns ein offizielles Statement von Motorola erreicht. Dort heißt es: "Motorola hat Vorkehrungen getroffen, um Lieferunterbrechungen und Rückrufaktionen zu vermeiden, indem Bestandteile autorisierter Bezugsquellen in den Geräten, die derzeit ausgeliefert werden, verwendet wurden." Ende des Updates

Das betroffene Patent wurde bereits im Jahr 2013 in China von einem Gericht für ungültig erklärt. Laut einer Pressemitteilung von LPKF hat man dort bereits eine Neuverhandlung beantragt. Laut dem Urteil muss der Verkauf des Moto G in Deutschland nun gestoppt werden und alle im Umlauf befindlichen Geräte zurückgerufen werden. Da sich das Moto G vergleichsweise gut verkauft, ist dies tatsächlich ein herber Schlag für die Lenovo-Tochter. Noch ist nicht klar, ob der Konzern in Berufung gehen wird.

Unklar ist, ob das Moto-G-LTE von dem Patent betroffen ist

Verkaufsstoppp für das Motorola Moto G Verkaufsstoppp für das Motorola Moto G
Bild: teltarif.de
Das originale Moto G wurde Ende 2013 von Motorola vorgestellt und war ab Ende November für gut 170 Euro im Handel erhältlich. Mittlerweile ist der Preis des Gerätes jedoch gesunken. Das Smartphone findet sich bereits zu Preisen von 130 Euro im Internet. In unserem Test hinterließ das Moto G einen sehr guten Eindruck - für das was es sein will: Ein Smartphone mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Unser größter Kritikpunkt ist der mit 8 GB recht kleine, interne Speicher des Gerätes.

Diesen Kritikpunkt hat Motorola in der LTE-Variante des Moto G beseitigt. Allerdings ist das neue Gerät, dass nun über einen Speicherkarten-Slot verfügt, mit einer Preisempfehlung von 199 Euro etwas teurer als das Original. Leider stehen Nutzer mit dem verfügbaren Update auf Android KitKat 4.4 jedoch vor einem Problem. Speicherkarten können, laut Google aufgrund von Sicherheitsbedenken, nur noch gelesen werden. Das Abspeichern von Dateien auf den Karten ist aber nicht mehr ohne Weiteres möglich - doch es gibt Lösungen. In unserem Test konnte das Moto-G-LTE durchaus überzeugen. Noch ist allerdings unklar, inwiefern auch dieses Gerät von dem Urteil des Landgerichts Mannheim betroffen ist.

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