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Verbraucherministerkonferenz: Schnellerer Mobilfunkausbau

Sachsen-Anhalts Verbrau­cher­minis­terin Fran­ziska Weidinger (CDU) setzt sich gemeinsam mit ihren Kollegen für einen zügi­geren Mobil­funk­ausbau ein.
Von mit Material von dpa

„Funk­löcher, zu lang­sames Internet und insta­bile Verbin­dungen - Probleme, die weiterhin für viele Mobil­funk­nutzer Alltag sind. Das muss ein Ende haben“, erklärte Weidinger vor der Verbrau­cher­schutz­minis­ter­kon­ferenz in Konstanz am Bodensee. „Wir können auch nicht riskieren, dass insbe­son­dere länd­liche Gebiete durch schlechte Mobil­funk­netze auf der Strecke bleiben.“

Verbrau­cher­schutz­minis­ter­kon­ferenz in Konstanz

Verbraucherschutz ist wichtig: Die zuständigen Minister fordern einen besseren Mobilfunkausbau und eine Stärkung von Vebraucherrechten. Verbraucherschutz ist wichtig: Die zuständigen Minister fordern einen besseren Mobilfunkausbau und eine Stärkung von Vebraucherrechten.
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Die Verbrau­cher­minis­ter­kon­ferenz tagt am Donnerstag und Freitag in Konstanz. Auf der Tages­ord­nung stehen mehr als 50 Punkte etwa aus den Berei­chen Wirt­schaft, Finanzen, Energie und Digi­tali­sie­rung.

„Bei der Verbrau­cher­schutz­minis­ter­kon­ferenz wollen wir deshalb den Druck erhöhen und darüber disku­tieren, welche Maßnahmen die Situa­tion verbes­sern könnten und sinn­voll wären, zum Beispiel Infra­struktur-Sharing und Roaming im Inland.“

Das bedeutet laut Minis­terium, dass die Mobil­funk­anbieter in bestimmten Gebieten Koope­rationen zum gemein­samen wirt­schaft­lichen Netz­ausbau eingehen. Beim natio­nalen oder regio­nalen Roaming greift das Handy im Inland in schlecht versorgten Regionen auf das beste oder das einzige zur Verfü­gung stehende Netz zu, unge­achtet vom eigent­lichen Anbieter, wie das Minis­terium erklärte.

Verbrau­cher besser infor­mieren

Weidinger betonte zudem, dass die Verbrau­cher zuneh­mend fit gemacht werden müssten für selbst­bestimmte, fundierte Konsum­entschei­dungen. Sie sollten ihre eigenen Rechte kennen und gerade in der digi­talen Welt über Chancen und Risiken infor­miert sein.

„Deshalb sind Verbrau­cher­bil­dungs­maß­nahmen für alle Menschen wichtig, egal ob im Kinder­garten-, Schul- oder Renten­alter“, so Weidinger. „In Sachsen-Anhalt haben wir die Verbrau­cher­zen­trale gestärkt und die Förder­mittel für dieses und das kommende Jahr auf insge­samt 4,5 Millionen Euro erhöht.“

Eine Einschät­zung (von Henning Gajek)

Die Verbrau­cher­minister haben den Mobil­funk entdeckt, das ist erfreu­lich. Die Forde­rung nach "natio­nalem Roaming" klingt populär und wäre relativ schnell umsetzbar, wird aber nicht das bringen, was notwendig ist.

Solange jeder neuer Sende­mast erst drei Jahre lang geneh­migt werden muss, kann er nicht gebaut werden. Die "Geneh­migungs­fik­tion" würde den Bau eines Mobil­funk­sen­demastes auto­matisch erlauben, eine Mittei­lung an eine möglichst zentrale Melde­stelle müsste reichen.

Während und nach dem Bau können die Bundes­netz­agentur und eine Baube­hörde prüfen, ob es was zu bean­standen gibt. Kommt keine Rück­mel­dung, gilt der Bau nach einer gewissen Frist als endgültig geneh­migt.

Die Verbrau­cher­minister sollten ihre Möglich­keiten auch dafür einsetzen, die immer noch in der Bevöl­kerung vorhan­denen Bedenken mit guten Infor­mationen auszu­räumen.

Der baden-würt­tem­ber­gische Verbrau­cher­minister Hauk (CDU) plädiert, wie sein SPD-Kollege im Landtag für natio­nales Roaming.

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