IAA: So stellen sich Fahrer vernetzte Autos vor
Übernächste Woche findet die IAA Mobility in München statt. Der eco-Verband der Internetwirtschaft e.V. hat in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey im Juli eine Umfrage unter 2500 Autofahrern durchgeführt, um herauszufinden, was sich die Nutzer von ihren Fahrzeugen wünschen. Rechtzeitig vor der Messe wurden jetzt Ergebnisse präsentiert.
Ganz oben auf der Wunschliste stehen demnach vernetzte Autos. So erklärten 35,6 Prozent der Befragten, sie wünschten sich Interaktion mit anderen Fahrzeugen und der Außenwelt. Als Beispiele werden Informationen von anderen Verkehrsmitteln oder der Verkehrsinfrastruktur wie Ampeln, Baustellen oder Rettungsfahrzeugen genannt. Umgekehrt sollen solche Daten auch gesendet werden.
Auf der IAA Mobility werden auch Konzeptstudien für Fahrzeuge der Zukunft gezeigt
Foto: IAA Mobility
"Das vernetzte Mobilitäts-Ökosystem erfordert zuverlässige Datenverarbeitung im großen Stil: Routenplanung, Positionsdaten, Geschwindigkeitsdaten, Umgebungsdaten, Daten zum Fahrverhalten, Entertainment- und Wartungsdaten. Voraussetzung dafür sind Investitionen in 5G-Technologie, leistungsfähige Rechenzentren sowie klare und verhältnismäßige Regeln für den Austausch von Daten sowie Anreize für Standardisierung und den Aufbau von Datentreuhändern, um Mobilität komfortabler, schneller und sicherer zu machen", sagt Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender des eco-Verbands. Die sinnvolle Verknüpfung und smarte Auswertung der wachsenden Datenmengen sei der Schlüssel zu Innovation und nachhaltiger, bedarfsorientierter Mobilität.
Verkehrsströme mithilfe künstlicher Intelligenz besser aussteuern
Fast ein Drittel (31,8 Prozent) der Befragten wünscht sich außerdem, dass Verkehrsströme zukünftig mithilfe künstlicher Intelligenz besser ausgesteuert werden, um Staus zu vermeiden und eine bessere Routenauslastung zu erreichen. Die Nutzung der Fahrzeugdaten soll aber nicht nur helfen, den Verkehr intelligent zu planen, sondern auch CO2 sparen. 19,4 Prozent der Fahrer plädieren dafür, dass zukünftig künstliche Intelligenz eingesetzt wird, um CO2-Ersparnisse im Mobilitätssektor zu erzielen.
Nach einer Studie von Arthur D. Little ließe sich mithilfe vernetzter Mobilitätslösungen das CO2-Emissionsvolumen in Deutschland bis 2030 um 14 Megatonnen verringern, was rund 20 Prozent der für 2050 prognostizierten Transportemissionen ausmacht. Bereits heute zeigten Navigations-Apps wie beispielsweise Google Maps Nutzern auch die Route mit den geringsten CO2-Emissionen an, die Autofahrer als Alternative zur schnellsten oder kürzesten Wegstrecke auswählen können.
Autonome Autos können sich die Deutschen der Umfrage zufolge vorerst nicht vorstellen. Nur 16,4 Prozent der Befragten wollen künftig selbstfahrende Fahrzeige nutzen. Auffällig dabei: Während sich etwa jeder fünfte Mann (21,6 Prozent) diese Technik wünscht, steht nur ungefähr jede zehnte Frau (11,3 Prozent) den selbstfahrenden Autos aufgeschlossen gegenüber. Digitale Technologien auf Augmented-Reality-Basis wie beispielsweise die Projektion fahrrelevanter Informationen in der Windschutzscheibe sind für die Befragten am wenigsten relevant. Nur etwa jeder Zehnte wünscht sich mehr Technologien dieser Art im Auto der Zukunft.
In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, wie sich Android Auto mit einer Google-App nachrüsten lässt.