Klage

Verbraucherschützer bereiten Klage gegen DAZN vor

Die Verbrau­cher­zen­trale Bundes­ver­band bereitet eine Muster­fest­stel­lungs­klage gegen den Strea­ming­dienst DAZN vor.
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vzbv will gegen DAZN klagen vzbv will gegen DAZN klagen
Logos: DAZN/Verbraucherzentrale, Montage: teltarif.de
Im August 2016 ging DAZN in Deutsch­land an den Start. Für 9,99 Euro pro Monat konnten Sport­fans aus einer Viel­zahl an Strea­ming-Ange­boten wählen. Mitt­ler­weile ist der Dienst dreimal so teuer. Er bietet aller­dings auch mehr massen­attrak­tive Live­über­tra­gungen, etwa die Frei­tags- und Sonn­tags­spiele der Fußball-Bundes­liga und nahezu alle Begeg­nungen der UEFA Cham­pions League.

Nun bereitet die Verbrau­cher­zen­trale Bundes­ver­band (vzbv) eine Muster­fest­stel­lungs­klage vor. Hinter­grund ist, dass die Verbrau­cher­schützer die der Preis­erhö­hung im vergan­genen Jahr zugrun­delie­gende AGB-Klausel für intrans­parent halten. Die Preis­erhö­hung für Bestands­kunden seien daher rechts­widrig, wie es auf der Akti­ons­seite heißt, mit der die Verbrau­cher­zen­trale betrof­fene DAZN-Kunden auffor­dert, ihren Fall zu schil­dern.

Ziel der Muster­fest­stel­lungs­klage ist es, die zu viel an DAZN gezahlten Gebühren für Betrof­fene zurück­zuholen. Entschei­dend ist, dass es sich um eine Preis­erhö­hung während eines laufenden Vertrags handelt. Für Neukunden erhöhte DAZN im Februar 2022 die Abon­nement-Gebühren. Seiner­zeit wurden Bestands­kunden per E-Mail darüber infor­miert, dass sie von den Preis­erhö­hungen nicht betroffen sind.

Höhere Kosten für Bestands­kunden seit August

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Logos: DAZN/Verbraucherzentrale, Montage: teltarif.de
Ab August wurden die neuen Kondi­tionen schließ­lich auch für Bestands­kunden einge­führt. Vorüber­gehend von den teureren Abo-Kosten verschont bleiben seitdem nur noch Nutzer, die ihre DAZN-Konten mit Vouchern vorzeitig aufge­laden und so die Lauf­zeit ihrer Zugänge zum Strea­ming­dienst verlän­gert haben. Sobald dieses Guthaben aufge­braucht ist, würden für diese Nutzer eben­falls die neuen Gebühren greifen, wenn sie ihre Abon­nements nicht kündigen.

In der Tat scheint es Kunden zu geben, bei denen DAZN die Kosten auch während eines laufenden Abon­nements erhöht hat. So zitiert Kreiszeitung.de einen Betrof­fenen: "Man hat das Abo ganz leise verlän­gert wegen der neuen Nutzungs­bedin­gungen. (Die Bedin­gungen wurden geän­dert, da lief das Abo schon). DAZN versucht nun ständig abzu­buchen und dem Support wurde es auch schon vorge­legt und die inter­essiert es nicht. So kann man Kunden auch abziehen."

Ein weiterer Kunde erklärte den Angaben zufolge: "Man kann vor den Machen­schaften von DAZN nicht genü­gend warnen. Vor einem Jahr haben wir einen Vertrag für 149,99 Euro/Jahr abge­schlossen. Ohne jede weitere Infor­mation werden ein Jahr später 299,99 Euro abge­bucht." Nun bleibt abzu­warten, was aus der Sammel­klage der Verbrau­cher­schützer wird. Die DAZN-Chefin hatte vor einigen Monaten weitere Preis­erhö­hungen nicht ausge­schlossen.

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