Katastrophen-App

App NINA soll bei plötzlichen Gefahren warnen

Die App NINA soll bei plötzlichen Gefahren wie beispielsweise einem Terroralarm oder einer Naturkatastrophe warnen. Aber wie funktioniert die App?
Von dpa / Paul Miot-Paschke

Christoph Unger, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz, stellte am 05.09.2016 die Notfall-Informations-App NINA vor Christoph Unger, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz, stellte am 05.09.2016 die Notfall-Informations-App NINA vor
Foto: dpa
Bei einer Katastrophe müssen nicht nur Menschen gerettet werden. Es geht auch darum, sehr schnell Informationen zu verbreiten. Dabei werden Handys immer wichtiger, weil viele Menschen damit rasch erreicht werden. In NRW können alle Feuerwehr-Leitstellen bis zum Jahresende mit Hilfe einer Warn-App informieren. Allerdings muss dazu die App NINA auf dem Handy installiert sein. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) warb am Montag eindringlich dafür.

Was macht die Warn-App NINA ?

Christoph Unger, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz, stellte am 05.09.2016 die Notfall-Informations-App NINA vor Christoph Unger, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz, stellte am 05.09.2016 die Notfall-Informations-App NINA vor
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Damit wird über das Handy vor plötzlichen Gefahren gewarnt. Das können Terroranschläge sein. Aber auch Unwetter, Brände oder Umweltkatastrophen. Richtig bekannt wurden Warn-Apps, als damit im Juli in München während des Amoklaufs mit neun Toten die Bevölkerung gewarnt wurde - über das Programm Katwarn. Die NRW-Polizei will in wichtigen Fällen über NINA die Bevölkerung ansprechen.

Die Nachrichten können zielgenau für bestimmte Städte bestellt werden. Sie ploppen von selbst auf dem Handy auf. Es gibt mehrere Warnstufen etwa für Unwetter oder Katastrophenschutz. Die Nutzer können sich mit einem Sirenenton über besondere Gefahren informieren lassen.

NINA ist die Abkürzung für "Notfall-, Informations- und Nachrichten-App": Die Warn-App kann man sich kostenlos auf das Smartphone laden. Um Informationen in NINA einzuspeisen, verwenden die Leitstellen der Feuerwehr das "Modulare Warnsystem", kurz MoWaS. Ende des Jahres sollen in NRW die 52 Leitstellen der Feuerwehr ausgestattet sein. Die Kommunikation läuft über Satelliten- und Kabelnetz und ist dadurch besonders sicher.

Andere Warnwege sollen weiterhin bestehen bleiben

Weitere potentielle Warnwege über beispielsweise Sirenen oder Radiodurchsagen sollen nach wie vor bestehen bleiben. Die Experten meinen, die Systeme können sich gegenseitig ergänzen. Zum Beispiel könnte im Katastrophenfall ein nächtlicher Sirenenalarm die schlafenden Menschen wecken. Radio, Fernsehen, Internet und Sirenen bleiben weiter wichtig.

App beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz entwickelt

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz in Bonn erforscht, welche Systeme für die Information der Bevölkerung sinnvoll sind und hat die App entwickelt. Für das Warnsystem wurden bislang insgesamt 20 Millionen Euro investiert.

Zweistellige Anzahl an Warnungen bislang in ganz Nordrhein-Westfalen

In ganz NRW gab es bislang 48 Warnungen. Dabei ging es zum Beispiel um eine Bombenentschärfung und die Bitte, wegen einer Rauchbelästigung Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Wie viele Leitstellen der Feuerwehr in NRW sind bislang dabei?

Bislang machen 47 mit. Dortmund und der Kreis Wesel werden die letzten sein, unter anderem, weil eine Leitstelle neu gebaut wird. In Düsseldorf wurde MoWaS seit 2013 erprobt, im Februar 2015 kam NINA dazu. NRW wird das erste Bundesland sein, das flächendeckend damit arbeitet. Das Land will die Kommunen dabei finanziell unterstützen.

Wie viele Menschen in NRW haben NINA auf dem Smartphone installiert?

Das ist wegen Datenschutzgründen nicht bekannt. Bekannt ist, dass rund 60 000 Nutzer Informationen für Köln bekommen. Für Düsseldorf bekommen 40 000 Informationen. In ganz Deutschland nutzen bislang etwa 900 000 Menschen das Angebot. Rund 700 000 Nutzer haben Orte aus NRW gewählt, für die sie Warnungen erhalten.

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