Digitalradio

DAB+: WDR plant zweiten Multiplex in NRW

Der WDR plant einen zweiten Multi­plex über DAB+. Doch auch aus anderen Bundes­län­dern gibt es kurz vor Weih­nachten inter­essante Neuig­keiten zum Digi­tal­radio
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Wechseln einige WDR 2-Lokalzeiten in einen zweiten DAB+-Kanal? Wechseln einige WDR 2-Lokalzeiten in einen zweiten DAB+-Kanal?
Foto: WDR
Nord­rhein-West­falen könnte eine weitere Bede­ckung im Digi­tal­radio DAB+ bekommen. Entspre­chende Pläne gehen aus der Budget­pla­nung des West­deut­schen Rund­funks (WDR) für 2023 hervor. Wie es hier im Kapitel "Finanz­plan" heißt, solle "die Entnahmen aus der Sonder­rück­lage Inves­titionen in Höhe von 6,5 Millionen Euro" ermög­lichen, unter anderem für den "Aufbau eines 2. DAB+-Ballungs­raum-Multi­plexes in Nord­rhein-West­falen".

Gemischter Mux mit Privat­sen­dern?

Wechseln einige WDR 2-Lokalzeiten in einen zweiten DAB+-Kanal? Wechseln einige WDR 2-Lokalzeiten in einen zweiten DAB+-Kanal?
Foto: WDR
Dieser neue Multi­plex könnte vom WDR alleine, aber auch als gemischter Mux zusammen mit Privat­radios genutzt werden. Der WDR könnte hier einige seiner Lokal­zeiten von WDR2 aufschalten - mögli­cher­weise zusammen mit NRW-Lokal­radios, die bisher noch nicht über DAB+ zu hören sind oder weiteren privaten Radio­sen­dern. Durch diese Lösung könnte der WDR die Bitraten im ersten Multi­plex anheben - die Programme WDR5, Cosmo und Die Maus werden hier derzeit in für ARD-Verhält­nisse schlechter Audio-Qualität von nur 64 kBit/s verbreitet, auch die Programme 1live, die WDR2-Versionen und WDR4 nutzen nur 72 kBit/s.

Eine gemischte Multi­plex-Lösung gibt es in Bayern: Hier strahlt der Baye­rische Rund­funk über seine zweite DAB+-Bede­ckung regio­nale Versionen von Bayern 1 und Bayern 2 im Rahmen einer Verein­barung mit der Baye­rischen Landes­zen­trale für neue Medien (BLM) zusammen mit privaten Radio­sen­dern aus.

Auf den neuen Multi­plex könnten Koor­dinie­rungs­anfragen bei der Bundes­netz­agentur für den Kanal 9A hindeuten. Was der WDR konkret mit dem zweiten DAB+-Multi­plex vorhat, geht aus der Budget­pla­nung jedoch nicht hervor.

Baden-Würt­tem­berg: DAB+-Privat­radio-Mux neu vom Pfänder

Eine gute Nach­richt für alle Radio­hörer in der Boden­see­region: Am gest­rigen 21. Dezember schal­tete Netz­betreiber On Air Support den DAB+-Privat­radio-Mux aus Baden-Würt­tem­berg (Kanal 11B) am Sender Pfänder im öster­rei­chi­schen Vorarl­berg auf. Der südöst­liche Boden­see­raum inklu­sive der Bereiche in den angren­zenden Ländern (Öster­reich, Schweiz, Liech­ten­stein) wird durch den Sender Pfänder mit einer Leis­tung von 10 kW optimal versorgt. "Wir danken in dem Zusam­men­hang den Kollegen von der ORS und der Regu­lie­rungs­behörde RTR für die unkom­pli­zierte Abwick­lung und die große Unter­stüt­zung", so der Netz­betreiber zu den öster­rei­chi­schen Mithel­fern.

DAB+ Berlin: BR Heimat ersetzt Bayern 2

Eine Bele­gungs­ände­rung gibt es unter­dessen im Berliner DAB+-Multi­plex des Rund­funk Berlin-Bran­den­burg (rbb): Auf Kanal 7D wurde neu BR Heimat, der Volks­musik­kanal des Baye­rischen Rund­funks (BR) aufge­schaltet. Das Programm ersetzt das Magazin- und Kultur­pro­gramm Bayern 2. Des Weiteren ist der BR in Berlin weiter mit seiner Welle BR Schlager vertreten.

Der rbb strahlt in seinem Mux auch Programme anderer ARD-Anstalten aus. So sind neben den BR-Wellen auch SWR Aktuell und SWR3 vom Südwest­rund­funk sowie WDR5 vom West­deut­schen Rund­funk zu hören.

Radio Flens­burg startet im April 2023 auf DAB+

Ein frühes Weih­nachts­geschenk gibt es für den geplanten Lokal­sender Radio Flens­burg: Der Medi­enrat der Medi­enan­stalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) erteilte dem Programm auf seiner Dezember-Sitzung die medi­enrecht­liche Zulas­sung. Radio Flens­burg plant den Start für April 2023. Ausge­strahlt wird dann per Antenne über DAB+ sowie im Internet. "Wir freuen uns, dass die Medi­enan­stalt und Landes­politik den Weg für mehr Medi­enviel­falt frei­gemacht haben", so Lutz Sonntag, Geschäfts­führer von Radio Flens­burg.

Musi­kalisch will sich Radio Flens­burg breiter aufstellen und auch musi­kali­sche Spezi­alsen­dungen in das Programm aufnehmen. "Viele Musik­pro­gramme haben heute eine extreme Forma­tie­rung mit teil­weise nur 200 oder 300 Titeln. Das sind die meisten Hörer inzwi­schen leid", glaubt Lutz Sonntag.

Aktuell gibt es bei Netto ein DAB+-Radio zu einem beson­ders güns­tigen Preis.

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