Einstieg

So gehts: Erste Schritte mit dem Windows Phone

Sie haben ein Windows Phone zu Weihnachten bekommen? Wir helfen beim Start
Von Ralf Trautmann

Doch zur vollwertigen Nutzung fehlt noch etwas: die Internet-Verbindung. Windows Phones verwenden automatisch den Daten-Zugang der SIM, wenn kein WLAN eingerichtet wurde. WLANs werden von Windows Phones erkannt und der Nutzer über eine Information am oberen Rand des Bildschirms auf neu verfügbare Netze aufmerksam gemacht, wenn noch keine Verbindung besteht.

Ansonsten lässt sich ein WLAN auch manuell vom Homescreen aus über den Klick auf die App-Übersicht und dann auf "Einstellungen" und "WLAN" auswählen - in der Folge muss nur noch das Kennwort eingegeben werden, fertig.

Damit steht dem Browsen per Internet Explorer nichts mehr im Weg. Als nächstes fehlt noch die E-Mail-Verknüpfung: Unter "Einstellungen" und "E-Mail-Konten & andere" findet sich die Möglichkeit, unter anderem POP3- und IMAP-Konten einzubinden, die dann über den eingebauten E-Mail-Client verwaltet werden.

Kacheln, Kacheln, Kacheln: Windows-Phone-Homescreen Kacheln, Kacheln, Kacheln:
Windows-Phone-Homescreen
Bild: teltarif.de
Unter diesem Menüpunkt findet sich auch ein Feature, das vor allem für Facebook-Nutzer ein echter Mehrwert ist: Das soziale Netzwerk ist zwar auch als App verfügbar, doch Microsoft hat den Dienst darüber hinaus tief ins System eingebunden. Facebook-Kontakte integrieren sich auf Wunsch ins Adressbuch, hier sind durch seitliches Wischen über den Bildschirm auch direkt die Posts des jeweiligen Kontaktes einsehbar.

Zudem sind weitere Verknüpfungen des Windows Phones möglich, zum Beispiel mit Twitter oder dem internationalen Xing-Pendant LinkedIn.

Die passende Software auf dem PC

Zentrales Element für die Nutzung auf Windows-PCs ist die ausschließlich für dieses System verfügbare Zune-Software, für Mac-Rechner gibt es eine eigene Alternative - dazu gleich mehr. Über Zune lassen sich per USB-Anschluss Musik, Videos und Bilder synchronisieren. Das einfache Einbinden des Smartphones zum Beispiel als Laufwerk ist nicht möglich - alles läuft über Zune. Zudem ist Zune erforderlich, um an Updates zu gelangen. Das Gerät selbst macht zwar auch unabhängig von Zune auf eine mögliche Aktualisierung aufmerksam, der Update-Prozess ist allerdings nur im Zusammenspiel mit der Software möglich.

Für Mac-Rechner gibt es indes den Windows Phone Connector, eine abgespeckte Version mit anderer Optik, die aber auch die Synchronisation von Bildern, Videos und Musik - hier mit iTunes-Support - beherrscht sowie das Gerät mit Updates versorgt. Linux-Nutzer bleiben außen vor - angesichts des Linux-Marktanteils auf PCs zumindest nicht überraschend, zumal Linux-Nutzer mit Windows-Phone-Faible schon aus ideologischen Gründen selten zu finden sein dürften.

Etwas trickreich ist eine kleines, aber feines Feature: die Nutzung individueller Klingeltöne. Diese müssen nämlich entsprechend in der Zune-Software gekennzeichnet werden und dürfen nur eine bestimmte Größe haben, um dann per Sync auf das Gerät zu gelangen und hier genutzt werden zu können.

Für den vollständigen Funktionsumfang von Zune ist übrigens ebenfalls die Anmeldung mit dem Live-Account erforderlich, sonst bleibt man Gast - kann dann aber auch Synchronisieren und Updaten.

Das Windows Phone mit Apps aufrüsten

Einfache Verknüpfung: E-Mail-Konten, Facebook und mehr Einfache Verknüpfung:
E-Mail-Konten, Facebook und mehr
Bild: teltarif.de
Ein Smartphone ohne Apps aus dem Appstore ist heute quasi undenkbar: Marketplace nennt sich bei Microsoft der Shop, der per One-Klick erreichbar ist und mit zehntausenden Apps aufwartet. Im Gegensatz zu Android und iOS ist das Angebot damit begrenzter und manche App könnte der Nutzer bei Windows Phone noch vermissen - aber vieles ist auch hier mittlerweile Standard. Zur Nutzung des Marketplace ist die Anmeldung mit Live-Account zwingend. Bezahlt wird per Kreditkarte - die Daten lassen sich im Live-Konto hinterlegen, dies ist aber auch über das Gerät direkt möglich. Gratis-Apps kann der Nutzer auch herunterladen, ohne jemals entsprechende Daten angegeben zu haben.

Die Wolke als zentrales Element

Microsoft setzt bei Windows Phone 7 bzw. 7.5 extrem auf die Wolke. Eine Outlook-Synchronisation via USB ist zum Beispiel nicht möglich - entsprechendes realisiert Microsoft lediglich über die Cloud, also per Internet. Vor allem an dieser Umsetzung gab und gibt es Kritik. Zudem werden Office-Dateien entweder auf dem Gerät oder ebenfalls in der Cloud abgelegt - hierfür steht automatisch der Online-Speicher Skydrive mit bis zu 25 GB Speicherplatz bereit, auch eine Verknüpfung mit Microsofts Online-Office-Lösung "Office 365" sowie mit Sharepoint ist möglich.

Fazit: Einfache Einrichtung - und schon gehts los

Die einfache Oberfläche sollte über eines nicht hinwegtäuschen: Bei Windows Phone gibt es einiges zu entdecken. Die Ersteinrichtung ist indes unkompliziert - so erhalten neue Nutzer schnell ein funktionsfähiges Telefon, mit dem sie auch Multimedia-Content abrufen, E-Mails und SMS schreiben sowie im Internet surfen können.

Die Steuerung ist in den ersten Minuten gewöhnungsbedürftig, doch wem sich das Prinzip erschlossen hat, wird das einfache, durchdachte Konzept möglicherweise zu schätzen wissen.

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