Tablet-Test

Deutsches Tablet: Wortmann Terra Mobile Pad 1051 im Test

Mit separater Tastatur wird Windows-Tablet zum Produktiv-System
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Verglichen mit dem iPad oder einem aktuellen Android-Tablet der höheren Preislage reagiert das Wortmann Terra Mobile Pad 1051 bei der Benutzung sichtlich langsamer. Dies ist nicht nur bei Anwendungsprogrammen spürbar, sondern auch beim Aufrufen regulärer Windows-Funktionen wie Arbeitsplatz oder Systemsteuerung. Dass dies nicht am Prozessor oder an der Flash-Festplatte liegen konnte, war relativ schnell klar. Bei den Minianwendugen für den Desktop fügten wir das Tool "CPU-Nutzung" hinzu. Nur wenige reguläre Windows-Anwendungen schaffen es, die CPU länger zu strapazieren. Doch die Anzeige für die Speichernutzung steht auch bei leerem Windows-Desktop dauerhaft auf mindestens 36 Prozent.

Fest zugewiesener Grafikspeicher unter Windows 7 Fest zugewiesener Grafikspeicher unter Windows 7. Mehr Bilder: Klick aufs Foto!
Screenshot: teltarif.de
Die Ursache für diese Speicherbelastung fanden wir bei den Grafikeinstellungen: Der im Prozessor integrierten Grafikeinheit sind dauerhaft 758 MB der insgesamt verfügbaren 2 GB Arbeitsspeicher zugewiesen. Für Windows und Anwendungsprogramme stehen also nur noch rund 1,3 GB RAM zur Verfügung - was nicht viel ist.

Detailliertes Ergebnis unter PC Mark 05 Detailliertes Ergebnis unter PC Mark 05
Screenshot: teltarif.de
Bei der Ausführung verschiedener Benchmark-Programme erhielten wir die Bestätigung: Die CPU-Leistung des Tablets ist in Ordnung und für Multimediawiedergabe mehr als ausreichend. Im Benchmark PC Mark 05 erzielte das Wortmann-Tablet mit 1 482 Punkten einen ordentlichen Wert. Auch die Ergebnisse bei der reinen CPU-Messung sowie bei der Ermittlung der RAM-Geschwindigkeit lagen über 1 200 Punkten. Ganz besonders gut fiel der Messwert bei der Festplatte mit 8 375 Punkten aus. Nur der "Graphics Score" konnte mit 397 Punkten nicht überzeugen. Die Grafikeinheit kann also mit der sonst ordentlichen Gesamtleistung nicht mithalten. Dies bestätigte auch der Benchmarktest unter Cinebench 10 - für grafikhungrige Anwendungen wie Spiele ist das Tablet ungeeignet.

Multimedia-Wiedergabe und produktives Arbeiten sind damit die großen Stärken des Tablets. Videos und Musik konnten wir sowohl direkt von der Festplatte als auch vom externen USB-Stick problemlos ohne Ruckeln abspielen. Lediglich der interne Lautsprecher ist etwas leise - wirklich Lärm machen kann man mit dem Wortmann-Tablet nicht.

Weitere Tests mit Linux und Windows 8

Beim Wortmann Terra Mobile Pad 1051 ist das BIOS genauso zugänglich wie bei einem regulären PC oder Notebook. Dies macht es möglich, auf dem Tablet auch alternative Betriebssysteme zu installieren. Theoretisch möglich wäre dies beispielsweise mit Ubuntu-basierten Linux-Distributionen oder mit MeeGo.

Wie bereits angekündigt, wird Microsoft in knapp zwei Wochen die öffentliche Beta von Windows 8 vorstellen. Wir planen, diese Version auf dem Wortmann-Tablet zu installieren und dann nochmals zu berichten, was sich bei Bedienung und eventuell Systemleistung gegenüber Windows 7 verbessert hat.

Fazit: Medienwiedergabe und Office-Betrieb sind die Stärken

Wortmann Control Center: Systeminformtionen Wortmann Control Center: Systeminformtionen
Foto: teltarif.de
Die klaren Stärken des Wortmann Terra Mobile Pad 1051 liegen bei der Multimediawiedergabe und bei Office-Programmen. Durch das Windows-System unterstützt das Programm eine große Vielfalt an Dateiformaten und Anwendungsprogrammen. Vor allem das bereits vorinstallierte Office 2010 Starter, was man auch problemlos gegen OpenOffice oder LibreOffice austauschen kann, ermöglicht es dem Anwender, das Tablet auch für produktive Arbeiten zu verwenden.

Das ist allerdings nur mit dem zusätzlich zu erwerbenden Zubehör wirklich sinnvoll. Denn der ursprüngliche Lieferumfang des Tablets ist sehr spartanisch - nicht einmal ein Kopfhörer befindet sich in der Packung. Für das Schreiben längerer Texte ist die Hülle mit integrierter Tastatur unerlässlich. Hat man sich erst einmal mit der frei hängenden Kabelverbindung abgefunden, leistet die robuste Tastatur wertvolle Dienste.

Bei der grundsätzlichen Touchscreen-Bedienung muss sich das Windows-System allerdings seinen Android- und iPad-Konkurrenten geschlagen geben. Windows 7 ist schlicht und ergreifend nicht optimal für die Touch-Bedienung - hier ruhen alle Erwartungen auf dem kommenden Windows 8 mit der neuen Metro-Oberfläche. Und bei der Gelegenheit steigt die Hoffnung, dass Windows 8 auch besser mit den recht knapp bemessenen Systemressourcen umgehen kann. Denn obwohl der Prozessor und die Festplatte für ein Tablet eine gute Performance vorweisen können, ist für anspruchsvollere Windows-Anwendungen die Grafikleistung zu schwach. Als Medienwiedergabegerät erfüllt das Wortmann Terra Mobile Pad 1051 allerdings seine Aufgabe mit großer Zuverlässigkeit.

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