Netzausbau

1&1: Hier wird das neue 5G-Netz jetzt ausgebaut

1&1 will sein Mobil­funk­netz in den nächsten Wochen in Hamburg, Essen, Düssel­dorf, Wies­baden, Mainz, München und Frei­burg starten.
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Neue Details zum Ausbau des "vierten Netzes" Neue Details zum Ausbau des "vierten Netzes"
Image licensed by Ingram Image, Logo: 1&1, Montage: teltarif.de
Wie berichtet, hat 1&1 am 28. Dezember sein Mobil­funk­netz gestartet. Das neue, vierte Handy­netz in Deutsch­land ist derzeit in Teilen von Frank­furt am Main und Karls­ruhe verfügbar und wird im ersten Schritt unter dem Begriff "5G zu Hause" nur als Fest­netz-Ersatz­lösung vermarktet.

Mit dem 1&1-Netz sei welt­weit erst­mals ein rein cloud­basiertes OpenRAN direkt mit 4G- und 5G-Funk­technik in Betrieb genommen worden. So sei es möglich, Kompo­nenten belie­biger Hersteller mitein­ander zu kombi­nieren. 1&1 verspricht sich davon Unab­hän­gig­keit von den Inno­vati­ons­zyklen einzelner Ausrüster.

Zum Start des neuen Mobil­funk­netzes werden Server von Dell und Super­micro, Router von Cisco, Soft­ware von Rakuten, Mavenir und Altio­star sowie Antennen von NEC und Commu­nica­tions Compo­nents (CCI) einge­setzt. 1&1 verweist darauf, als einziger Mobil­funk-Netz­betreiber in Deutsch­land auf System­technik von Huawei zu verzichten.

50 weitere Funk­masten bereits fertig­gestellt

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"Mit der Inbe­trieb­nahme unseres OpenRAN-Netz­werks sind wir Pioniere, die nun in Deutsch­land den Beleg für das Funk­tio­nieren der welt­weit modernsten Netz­technik liefern", freut sich Ralph Dommer­muth, Vorstands­vor­sit­zender der 1&1 AG, über den Beginn der Netz­start-Phase.

Der neue Netz­betreiber bestä­tigt, dass das Netz aktuell nur aus drei Anten­nen­stand­orten besteht. 50 weitere Funk­masten seien bereits fertig­gestellt und sollen in den kommenden Wochen sukzes­sive in Betrieb genommen werden. Dann sollen auch Teile von Städten wie Hamburg, Essen, Düssel­dorf, Wies­baden, Mainz, München und Frei­burg versorgt werden.

1&1 will seine Basis­sta­tionen ausschließ­lich per Glas­faser an regio­nale Edge-Rechen­zen­tren anschließen, in denen Stan­dard-Server laufen. Geringe Abstände zwischen Antennen und Rechen­zen­tren sollen für sehr kurze Reak­tions­zeiten sorgen. Wie das funk­tio­niert, zeigte sich bereits im Rahmen des bereits im August gestar­teten Friendly User Tests.

Smart­phone-Tarife ab Sommer

Wie der Netz­betreiber-Neuling erneut bekräf­tigte, sollen ab Sommer auch Tarife für Smart­phone-Nutzer ange­boten werden - "zeit­gleich mit der plan­gemäßen Bereit­stel­lung von National Roaming durch Telefónica", wie 1&1 mitteilte. Wie geplant, können Kunden somit das GSM- und LTE-Netz von o2 mitnutzen, wenn das eigene Netz nicht zur Verfü­gung steht.

Auch der Netz­aufbau soll jetzt forciert werden, nachdem es im vergan­genen Jahr beim wich­tigsten Ausbau­partner zu Liefer­ver­zöge­rungen kam. 1&1 habe seinen Rollout-Prozess neu aufge­setzt und erwarte nunmehr einen konti­nuier­lichen Zulauf neuer Anten­nen­stand­orte. Momentan befinden sich nach Unter­neh­mens­angaben 235 Stand­orte parallel im Bau.

1000 Funk­masten erst "im Jahres­ver­lauf"

1&1 hat aller­dings seinen Termin­plan aber­mals über­arbeitet. Nachdem das im Rahmen der Frequenz­zutei­lung gefor­derte Zwischen­ziel von 1000 Anten­nen­stand­orten bis Ende 2022 deut­lich verfehlt wurde, wird diese Anzahl an Basis­sta­tionen wohl auch nicht - wie im Herbst ange­kün­digt - bis zum Sommer, sondern erst "im Jahres­ver­lauf" erreicht.

"Trotz Verzö­gerungen in den letzten Monaten, wollen wir unsere bis Ende 2030 bestehende Versor­gungs­ver­pflich­tung von 50 Prozent aller Haus­halte weiterhin früh­zeitig erfüllen", ergänzt 1&1-Chef Ralph Dommer­muth. "Dafür werden etwa 12.600 Funk­masten und über 500 regio­nale Rechen­zen­tren in Betrieb genommen."

Für die Anbin­dung der Sende­sta­tionen ist die Schwes­ter­firma 1&1 Versatel verant­wort­lich. Diese verfügt nach Unter­neh­mens­angaben "über eines der größten deut­schen Glas­faser­netze zum Anschluss von Rechen­zen­tren und Anten­nen­stand­orten sowie über lang­jäh­rige Exper­tise im Betrieb von Tele­kom­muni­kations-Netzen und Rechen­zen­tren".

Auch in unserem Edito­rial sind wir in dieser Woche auf den Netz­start von 1&1 einge­gangen.

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