Android Auto mit "Coolwalk" im Hands-On-Test
Wie berichtet, hat Google mit der Verteilung der neuen Benutzeroberfläche für Android Auto an alle Nutzer begonnen. Es wird zwar noch eine Weile dauern, bis das unter dem Arbeitstitel "Coolwalk" vorbereitete Menü wirklich bei allen Kunden ankommt. Wir hatten aber bereits die Möglichkeit, uns die Verbesserungen anzusehen, die die Auto-Erweiterung für Android-Smartphones mit sich bringt.
Neu ist vor allem das Startmenü. Hier werden die Inhalte aus bis zu drei Apps parallel angezeigt. In einem großen Fenster findet sich Google Maps mit der Karte der Gegend, in der sich der Nutzer gerade bewegt. Zwei kleinere Fenster bieten Zugriff auf Telefon und Musiksteuerung oder Vorschläge zu Navigationszielen, die der Anwender in der Vergangenheit angesteuert ist.
Coolwalk-Startmenü bei Android Auto
Screenshot: teltarif.de
Sprachsteuerung und Multitasking
Am linken unteren Bildschirmrand befindet sich der Menüpunkt, über den Nutzer in die gewohnte Ansicht mit allen für Android Auto geeigneten Apps auf dem Smartphone wechseln können. Daneben ist ein Button zu finden, mit dem sich der Google Assistant für die Sprachsteuerung händisch aktivieren lässt. Unten rechts sind das S-Meter für den Mobilfunkempfang (inklusive Anzeige der Netztechnologie) und die Akkustandanzeige des Smartphones zu sehen.
Neu sind auch vier Buttons am unteren Displayrand, die schnellen Zugriff auf die für den Anwender wichtigsten Apps bieten. Die Belegung dieser Schnellzugriffe wie auch die Anordnung der App-Fenster neben der Navigation erfolgt dynamisch je nach Nutzungsverhalten. So klappt der Wechsel zwischen den Anwendungen, die der Fahrer tatsächlich verwendet, schneller als bei der alten Android-Auto-Variante.
Menü mit allen Android-Auto-Apps
Screenshot: teltarif.de
Einige Apps nicht sichtbar
Das Menü mit allen Apps unterscheidet sich kaum von der Variante, die bislang bei Android Auto zum Einsatz kam. Auch hier bleiben die Schnellzugriffe am unteren Bildschirmrand verfügbar. In unserem Test gab es zwei - möglicherweise individuelle - Ungereimtheiten. So waren die eigentlich mit Android Auto kompatiblen Apps TomTom AmiGO und Audacy nicht sichtbar. Der Fehler war im Test mit einem Samsung Galaxy S20 Ultra reproduzierbar.
Nach dem Aufrufen der Spotify-App über den Touchscreen im Auto wurde der Hinweis eingeblendet, der Musikstreaming-Dienst könnte auch über den Google Assistant geöffnet werden. Als wir Untermenüs von Google Maps geöffnet hatten - etwa um die letzten Ziele, Points of Interest oder gespeicherte Orte aufzurufen -, wurde am unteren Bildschirmrand anstelle der Schnellzugriffe auf vier Apps ein kleines Menü für die Musiksteuerung eingeblendet.
Hinweis auf den Google Assistant nach Öffnen der Spotify-App
Screenshot: teltarif.de
Einstellungen individuell verändern
Für Interessenten, die Android Auto intensiver nutzen möchten, lohnt sich auch ein Blick in die Einstellungen. Hier lässt sich unter anderem festlegen, welche Benachrichtigungen angezeigt werden sollen und ob für Konversationen auch akustische Signale ertönen sollen. Konfigurieren lässt sich auch, unter welchen Umständen Android Auto und/oder die Musik-Wiedergabe automatisch starten sollen.
Menübasiert können die Schnellzugriffe für Apps auf Wunsch wieder abgeschaltet werden. Darüber hinaus lassen sich Bildschirm-Hintergründe und der Tag-/Nacht-Modus für Navi-Karten einrichten. Für weitere Konfigurationsmöglichkeiten muss die App auf dem Smartphone gestartet werden. Hier kann der Kunde unter anderem festlegen, in welcher Reihenfolge welche Anwendungen und Dienste im Android-Auto-Menü angezeigt werden.
Webradio-Streaming mit der TuneIn App
Screenshot: teltarif.de
Test weitgehend erfolgreich
Im Test lief Android Auto - trotz aller negativen Berichte in den vergangenen Monate - sehr zuverlässig. Wir haben den Dienst kabellos verwendet. Jeweils nach dem Starten des Auto-Motors wurde zuverlässig die Verbindung mit Android Auto hergestellt, sodass die dafür geeigneten Apps über den Bildschirm im Fahrzeug genutzt werden konnten.
Auch Telefonate waren in unserem Test problemlos möglich, und die Nutzung des Google Assistant sorgte nicht dafür, dass die Software abstürzte. Das neue Startmenü und die App-Schnellzugriffe von "Coolwalk" sind gelungen. Als nächsten Schritt wäre es schön, die vier Buttons nach den eigenen Bedürfnissen konfigurieren zu können. Ebenfalls wünschenswert wäre die Möglichkeit, im Stand Videodienste wie YouTube oder Netflix zu nutzen.