Zukunft

Android: Das kommt nach Gingerbread und Honeycomb

Künftig wieder gemeinsames OS für alle mobilen Endgeräte "with Google"
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Auffällig in Barcelona war die große Ähnlichkeit, der ersten Generation der Honeycomb-Tablets quer durch alle Hersteller: Sowohl das Motorola Xoom, das Samsung Galaxy Tab 10.1 und das LG Optimus Pad gleichen sich in den wesentlichen Ausstattungsmerkmalen sehr deutlich. "Nur in Kleinigkeiten", die aber für den Käufer durchaus Relevanz haben können, sind Unterschiede erkennbar.

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Denkbar wäre, dass den Herstellern die Hände gebunden sind und Google zumindest hinter den Kulissen Vorgaben macht, nach denen Honeycomb-Geräte mindestens etwa 9 Zoll groß sein müssen. Genauso denkbar ist, dass diejenigen Hersteller bei ihren Planungen für großformatige Tablets intensiver und früher unterstützt wurden als jene die auf kleinere Formate setzen.

Wann werden die Android-Versionen zusammengeführt?

Wir erinnern uns: Die Smartphone-Versionen von Android sind nicht für Tablets angepasst worden, dürfen aber durchaus auch für Geräte mit 5 oder 7 Zoll großem Touchscreen verwendet werden. Honeycomb ist dagegen ausschließlich für Tablets vorgesehen. Dabei ist es denkbar, dass Google nur Geräte in der Größenordnung des Apple iPad als Tablets anerkennt und offiziell für Honeycomb unterstützt. Motorola Xoom Motorola Xoom mit Honeycomb
Foto: teltarif

Google hat allerdings auch angekündigt, die derzeit getrennten Android-Varianten für Smartphones und Tablets wieder zusammenzuführen. Wann genau das sein wird, ist noch nicht bekannt. Zumindest ist es beabsichtigt, Android künftig im Sechs-Monate-Rhythmus zu aktualisieren und mit neuen Features zu versehen. So soll im Herbst die neue Version mit dem Codenamen Ice Cream verfügbar sein - zumindest für Smartphones.

Wie berichtet ist eine interne Roadmap über geplante Smartphones und Tablets von Dell durchgesickert. Diese zeigt auf, dass zum Jahresende geplante Android-Handys in der Tat mit Ice-Cream-Software geplant sind, während bei Tablets weiter von Honeycomb die Rede ist - wobei es sich durchaus um eine Weiterentwicklung des zurzeit verfügbaren Honeycomb-Systems handeln kann.

Apple war Vorreiter

Apple hat die Zusammenführung von Betriebssystemen für Handy und Tablet vorgemacht. So kam das iPad vor knapp einem Jahr zunächst mit einer eigenen iOS-Variante auf den Markt. Bis zum Herbst gab es weiterhin getrennte Firmware-Versionen für iPhone und iPod touch auf der einen Seite sowie für das iPad auf der anderen Seite. Erst seit Einführung von iOS 4.2.1 verwenden die mobilen Apple-Geräte die gleiche Firmware.

Bei Android könnte sich die Zukunft nun ähnlich gestalten, wobei es auch langfristig Unterschiede bei den Features geben wird - so ist es bei Apple ja auch: Tethering ist nur mit dem iPhone, nicht aber mit dem iPad möglich. Umgekehrt programmieren viele Entwickler spezielle Versionen ihrer Apps für das Tablet und nutzen dabei das deutlich größere Display aus.

Optimierungsbedarf bei Android

Wünschenswert wären auf der Android-Plattform allerdings auch strengere Richtlinien für Hersteller, so dass die starke Fragmentierung der Software bei künftigen Geräte-Versionen unterbleibt und die Nutzer schnellere Updates erhalten. Vielleicht könnte Google ja auch eine zweigleisige Strategie fahren, so dass die Handy-Hersteller einerseits wie bisher Geräte auf den Markt bringen, die softwareseitig angepasst wurden, es auf der anderen Seite aber auch von Google entsprechend zertifizierte Smartphones mit Original-Software und Update-Garantie für die nächsten zwei bis drei Jahre gibt.

Zudem sollten künftige Betriebssystem-Varianten auf einen deutlich geringeren Akku-Verbrauch optimiert werden. In Tests von teltarif.de zeigte sich, dass ein Blackberry Bold 9700 bei intensiver Nutzung für E-Mails, RSS-Feeds, Instant Messaging und Telefonie etwa zwei bis drei Tage durchhält, bevor der Akku erneut aufgeladen werden muss. Ein Google Nexus One oder ein Motorola Milestone 2 hält bei vergleichbarer Nutzung an den gleichen Aufenthaltsorten und im gleichen Netz oft nicht einmal einen Tag lag durch. Das ist eindeutig zu wenig.

Android: Nach den Smartphones auch bei Tablets auf der Siegerstraße?

Android hat der Mobilfunk-Branche neue Impulse verliehen. Insbesondere die günstigen Smartphones mit der Google-Software haben verbunden mit attraktiven Tarifen dafür gesorgt, dass sich das mobile Internet zum Massenmarkt entwickelt hat. Bleibt zu hoffen, dass das System weiter optimiert wird und dass sich die Multimedia-Tablets "with Google" ebenso auf dem Markt etablieren.

Bei den Tablets sind allerdings neben Google auch die Hersteller gefordert. Die jetzt angekündigten Geräte sind im Vergleich zum Apple iPad ganz einfach zu teuer, um sich als Freizeit-Gerät, das man zwar gerne nutzt, aber nicht unbedingt benötigt, durchzusetzen.

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