iOS ausspioniert

Vorwurf: FBI hat massenhaft iPhones und iPads ausgeschnüffelt

Hacker-Gruppe veröffentlicht Daten von 1 Million iOS-Geräten
Von mit Material von dpa

Vorwurf: FBI hat massenhaft iPhones ausgeschnüffelt Vorwurf: FBI hat massenhaft
iPhones ausgeschnüffelt
Foto: dpa
Das Hacker-Kollektiv Antisec wirft der amerikanischen Er­mitt­lungs­be­hörde FBI vor, im großen Maßstab Daten von Mobilfunknutzern gesammelt zu haben. Um den Vorwurf zu beweisen, veröffentlichte die Gruppe im Internet eine Datei, die angeblich die Seriennummern von einer Million Geräte mit dem Apple-Betriebssystem iOS sowie einige persönliche Angaben zu ihren Besitzern enthält.

Die Liste sei ein Auszug einer viel größeren Datei mit zwölf Millionen Einträgen, erklärten die Hacker. Die Daten habe man vom Laptop eines FBI-Mitarbeiters erbeutet, der im "Regional Cyber Action Team" in New York arbeite. Die betreffende Datei trug den Namen "NCFTA_iOS_devices_intel.csv". Vor der Veröffentlichung haben die Hacker allerdings einige persönliche Daten aus der Liste entfernt. Die Echtheit der Daten konnte von neutraler Seite nicht bestätigt werden. Mittlerweile hat sich das FBI zu den Vorwürfen geäußert. Mehr dazu lesen Sie in einer eigenen Meldung: Datensatz mit iPhone-Seriennummern nicht vom FBI.

Geheimdienst jagt Hacker und wirbt sie gleichzeitig an

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iPhones ausgeschnüffelt
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Die Seriennummern von iOS-Geräten wie dem iPhone und dem iPad wurden früher von Programm-Entwicklern dazu verwendet, einzelne Geräte zu identifizieren und ein massenhaftes Kopieren ihrer Apps zu unterbinden. Außerdem griffen Werbenetzwerke auf den sogenannten Unique Device Identifier (UDID) zurück. Apple verweigert seit dem vergangenen Februar Programmen die Zulassung, die weiterhin die Geräte-ID abfragen.

In einem im Internet veröffentlichten Statement verweist Antisec auf Auftritte von Geheimdienst-Verantwortlichen auf der Sicherheitskonferenz Defcon in Las Vegas im Juli, mit denen Hacker abgeworben werden sollten. "Die Regierungsdienste sind davon besessen, eine weltweite Hexenjagd gegen Hacker zu führen und gleichzeitig Hacker zu rekrutieren, um ihre eigene politische Agenda auszuführen." Man veröffentliche nun den anonymisierten Daten-Auszug, um auf die massenhafte Überwachung der Bürger durch das FBI hinzuweisen.

Auf Pastebin [Link entfernt] machen die Hacker deutlich, das sie von dieser Anwerbemethode gar nichts halten - das Verhalten der Geheimdienstmitarbeiter sei scheinheilig. Wenn man sich als Hacker einmal dem Diktat der Geheimdienste gebeugt habe, müsse man auch nach ihrer Pfeife tanzen. Wolle ein Hacker sich dem verweigern, müsse er mit drakonischen Strafen rechnen.

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