Stiftung Warentest

Windows-PC schützen: Gute Virensoftware gibts auch gratis

Dass auf Windows-Rech­nern ein Anti­viren­pro­gramm nicht fehlen darf, hat sich herum­gespro­chen. Micro­soft hat mit dem Defender eine solche Soft­ware längst in Windows 10 inte­griert. Braucht man aber mehr?
Von dpa /

PCs, die mit Microsoft Windows laufen, sollte man mit einem Antivirenprogramm schützen PCs, die mit Microsoft Windows laufen, sollte man mit einem Antivirenprogramm schützen
Bild: picture alliance / Matthias Balk/dpa | Matthias Balk
Nur gute und sehr gute Programme: Wo gibts denn so was? Im aktu­ellen Vergleich der Stif­tung Waren­test, die jetzt 19 Sicher­heits­pro­gramme für Windows unter die Lupe genommen hat.

Selbst das "schlech­teste" Programm im Test­feld, Micro­softs in Windows 10 instal­lierter Defender, erhält immer noch die respek­table Note 2,5 und damit ein "gut", wie die Stif­tung in ihrer Zeit­schrift "test" (Ausgabe 3/2021) berichtet.

Gute Noten, Kritik am Daten­schutz

PCs, die mit Microsoft Windows laufen, sollte man mit einem Antivirenprogramm schützen PCs, die mit Microsoft Windows laufen, sollte man mit einem Antivirenprogramm schützen
Bild: picture alliance / Matthias Balk/dpa | Matthias Balk
Die Note haben die Tester sogar noch um 0,3 Punkte herab­gesetzt, weil sie in Micro­softs Daten­schutz­erklä­rung aus ihrer Sicht gravie­rende Mängel fest­gestellt haben - ebenso wie bei drei weiteren Anbie­tern.

Die Kritik: Die Anbieter verstießen gegen Infor­mati­ons­pflichten der Daten­schutz­grund­ver­ord­nung (DSGVO). Nutze­rinnen und Nutzer würden zum Beispiel zu wenig über die Zwecke der Daten­erhe­bung, über die Daten­emp­fänger oder die Spei­cher­dauer erfahren. Auch über ihre Rechte würden Verbrau­che­rinnen und Verbrau­cher nicht ausrei­chend aufge­klärt.

Lohnt ein Extra-Scanner?

Also lohnt es sich, einen alter­nativen Viren­scanner zu instal­lieren? Unter den mit "sehr gut" bewer­teten sechs Programmen, die sich den ersten Platz im Test­feld teilen (jeweils Gesamt­note 1,5), ist sogar ein kosten­loser Scanner dabei: Kasper­skys Secu­rity Cloud Free. Ihm folgt dicht auf den Fersen Free Anti­virus von Avast, das kaum schlechter (Note 1,6) und eben­falls gratis zu haben ist. Aller­dings monieren die Experten bei Avast relativ häufige Werbe­ein­blen­dungen.

Doch wie kann es sein, dass man für ein "sehr gutes" Programm mit der glei­chen Spit­zen­note entweder 27, 30, 35, 40 oder 45 Euro oder eben auch gar nichts bezahlen kann?

Gratis­ver­sion ist oft Zusatz­angebot

Das erklären die Tester so: Die Anbieter sind auf Millionen Nutze­rinnen und Nutzer ange­wiesen, um einen Echt­zeit-Über­blick über die Bedro­hungen im Netz zu erhalten und ihre Programme schnell an neue Gefahren anzu­passen. Daher bieten sie neben der Bezahl­ver­sion ihres Viren­scan­ners meist auch eine Gratis­ver­sion an, um trotzdem alle im Boot zu haben, die nicht bereit sind, Geld auszu­geben.

Und das hat den Waren­tes­tern zufolge noch nicht einmal nega­tive Auswir­kungen auf die Sicher­heit: In der Schutz­wir­kung seien keine signi­fikanten Unter­schiede zwischen den Gratis- und den Bezahl­ver­sionen fest­stellbar gewesen, heißt es im Test­bericht.

In einem Ratgeber lesen Sie weitere Tipps, wie Sie sich vor gegen Tracking, Malware und Phis­hing schützen können.

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