Vernetzung

App gegen Dreck: Auf Schäden und Probleme hinweisen

Statt sich über Dreck und Schäden in ihrer Stadt nur zu ärgern, können Bürger aktiv werden: Per Mängelmelder-App schicken viele Menschen kleine Alltags-Beschwerden an die Behörden. Mit Erfolg.
Von dpa / Marleen Frontzeck-Hornke

Mit der App gegen Dreck Mit der App gegen Dreck
Bild: dpa
Ein Müllhaufen auf dem Bürgersteig, Graffiti an öffentlichen Gebäuden oder ein tiefes Schlagloch in der Straße: In vielen NRW-Städten können Bürger die Behörden per Internet und App auf Schäden und Probleme aufmerksam machen. Die Kommunen freuen sich über die Hinweise. Denn gemeinsam könnten Bürger und Behörden eine sichere und lebenswerte Umgebung gestalten, betonen sie.

Städte wie Bochum, Düsseldorf, Köln, Dormagen oder Gelsenkirchen machen bei dem Modell bereits mit. Per App auf dem Smartphone können Bürger mit den genauen GPS-Daten des Fundortes einen Missstand melden - und auch gleich ein Beweisfoto hochladen. "Die Info wird dann direkt an das zuständige Amt weitergegeben", erklärt Ralph Leitmann, Pressesprecher der Stadt Bochum. Dafür sei die Stadt auf möglichst genaue Angaben angewiesen. "Es ist entscheidend, ob eine Ampel nicht leuchtet oder ob der Taster defekt ist."

Online-Plattform nimmt bundesweit Mängel entgegen

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Je genauer die Info über den Schaden sei, desto schneller könne er behoben werden, erklärt Leitmann. Die Bearbeitungszeit hängt dann von der Dringlichkeit ab. "Wir bemühen uns, zügig zu reagieren." Dormagen braucht nach eigener Darstellung durchschnittlich 19 Tage um einen Mangel zu beseitigen. In Gelsenkirchen sind es zwölf Tage.

Überregional gibt es dafür die Seite maengelmelder.de. Die Online-Plattform nimmt bundesweit Mängel entgegen und leitet sie dann an die zuständigen Städte weiter. Doch die Stadt Bochum wollte die Sache selbst in die Hand nehmen und hat sich eine eigene App programmieren lassen. "Mit einer eigenen Plattform sind wir näher dran und der Bürger hat einen Ansprechpartner", sagt Leitmann.

Alle Apps und Internetseiten funktionieren nach einem gemeinsamen Prinzip: Sobald ein Bürger eine Auffälligkeit meldet, kann er online verfolgen, ob und wann sich die Stadt darum kümmert. Eine Karte zeigt alle gemeldeten Mängel an - unterteilt in die Kategorien "gelöst", "in Bearbeitung" und "ungeprüft". Gleichzeitig könnten die Apps erkennen, wenn Bürger ein bereits bekanntes Problem melden, erklärt Robert Lokaiczyk vom maengelmelder.de-Betreiber "wer denkt was".

Am häufigsten würden in den Städten wilde Müllkippen oder defekte Straßenlaternen gemeldet. Aber auch bei Schlaglöchern, beschädigten Straßenschildern oder verstopften Gullys würden die Städte regelmäßig kontaktiert. Insgesamt gingen etwa in Gelsenkirchen im vergangenen Jahr 3280 Meldungen ein, in Dormagen waren es 720 Meldungen, in Bochum seit dem Start der App im August 2015 rund 360 Meldungen.

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