Teurer

Apple erhöht Preise für Apps in Europa über Nacht

Nächstes Jahr soll ein eigenes Internet-Radio von Apple kommen
Von Steffen Herget mit Material von dpa

Apple-Apps werden teurer Apple-Apps werden teurer
Logo: Apple
Apple hat überraschend die Preise für die Software von iPhone und iPad angehoben. Die kostenpflichtigen Angebote im App Store wurden in der vergangenen Nacht um durchschnittlich mehr als zehn Prozent teurer. Das kalifornische Unternehmen gab keine Gründe dafür an. Da vor allem die Preise im Euro-Raum betroffen sind, wird vermutet, dass Apple mit seinem Vorgehen auf die Entwicklung der Wechselkurse reagiert.

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Die Preise für die Angebote im App Store werden grundsätzlich von den Entwicklern der Apps festgelegt. Apple behält dann 30 Prozent des Umsatzes, 70 Prozent gehen an den Entwickler. Allerdings hat Apple feste Preisstufen vorgegeben. Diese wurden nun angepasst. Der Einstiegspreis von 79 Cent wurde auf 89 Cent angehoben. Hat eine App bisher 1,59 Euro gekostet, werden jetzt 1,79 Euro fällig. Und eine Software von bisher 7,99 Euro kostet jetzt 8,99 Euro.

Vor allem bei Verlagen in Deutschland stieß das Vorgehen auf Kritik. "Es ist schwer zu verstehen, warum das über Nacht gemacht wurde und ohne die Betroffenen vorher zu informieren", sagte ein Sprecher des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverlage (BDZV). "Die Verlage werden ebenso wie ihre Kunden vor vollendete Tatsachen gestellt." Wenn sich dies so bestätige, sei dies "sehr bedauerlich und nicht hinnehmbar". Daher seien Verlage gezwungen, sich nach weiteren Geschäftspartnern umzusehen, sagte der Sprecher und nannte den Online-Händler Amazon sowie die Google-Plattform Android.

Internet-Radio kommt 2013

Apple will unterdessen sein geplantes Internet-Radio laut einem US-Bericht Anfang kommenden Jahres starten. Derzeit liefen intensive Gespräche mit Musikfirmen, wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Nach bisherigen Informationen will Apple einen werbefinanzierten Dienst anbieten, bei dem Musik direkt aus dem Internet abgespielt wird. Bei solchen Radio-Angeboten hat der Nutzer nur einen beschränkten Einfluss darauf, welche Musik er zu hören bekommt.

Vor einigen Wochen war bekanntgeworden, dass Apple wegen schwieriger Rechteverhandlungen mit dem Musikverlag Sony/ATV mehr Zeit als geplant für die Umsetzung seiner Radio-Pläne braucht. Apple ist mit seiner Online-Plattform iTunes der weltgrößte Verkäufer von Musik und überließ das Streaming-Geschäft bisher anderen Anbietern. Erste Berichte über Fortschritte in Apples Gesprächen mit der Musikindustrie ließen schon am Donnerstag die Aktie des Online-Radios Pandora um zwölf Prozent einbrechen.

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