Update-Bug?

iPhone, iPad & HomePod: Verwirrung um Update auf iOS 13.2

In der Version 13 von Apple-Betriebs­systems iOS scheint der Wurm drin zu sein. Apple musste zahl­reiche Patches nach­reichen, um aufge­tretene Probleme zu lösen. Bei Version 13.2 kann sich der HomePod aufhängen. Wurde das Update zurück­gezogen?
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Das iOS 13.2 Update vom Montag Abend. Nur eine kurze Episode? Das iOS 13.2 Update vom Montag Abend. Nur eine kurze Episode?
Screenshot Teltarif.de
Nicht wie oft üblich am Dienstag-, sondern schon am Montag­abend stellte Apple das Update auf iOS 13.2 für iPhone und iPad bereit. Je nach verwen­detem iPhone Modell umfasste das Update knapp 600 MB.

Jetzt mit Deep Fusion

Wie Apple in seinem offi­ziellen Chan­gelog mitteilt, bringt iOS 13.2 erst­mals die Bild­bear­beitung „Deep Fusion“, eine Bild­verar­beitung, die aber nur mit dem aktu­ellen Modell iPhone 11 (Pro) funk­tioniert, das den nagel­neuen A13 Bionic Prozessor enthält. Die A13 Bionic Neural Engine soll in Bildern deut­lich mehr Texturen und Details und weniger Bild­fehlern bei geringer Beleuch­tung erlauben. Die Video­auflö­sung kann beim iPhone 11, iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max direkt in der App „Kamera“ geän­dert werden.

Mehr Emojis, Nach­richten ankün­digen

Das iOS 13.2 Update vom Montag Abend. Nur eine kurze Episode? Das iOS 13.2 Update vom Montag Abend. Nur eine kurze Episode?
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Weitere Funk­tionen sind über 70 neue und aktua­lisierte Emojis (z. B. Tiere, Essen, Akti­vitäten, neue Emojis für Bedie­nungs­hilfen, geschlechts­neutrale Emojis und auswähl­bare Haut­farben für Emoji-Paare) was eher nur eine bestimmte Ziel­gruppe inter­essieren dürfte. Die Option „Nach­richten ankün­digen“ erlaubt es Siri, einge­hende Nach­richten über die AirPods vorzu­lesen.

Sicheres Homekit

In der App „Home“ gibt es jetzt „Sicheres HomeKit-Video“, womit verschlüs­selte Videos der eigenen Sicher­heits­kameras zuver­lässig aufge­nommen, gespei­chert und ange­zeigt werden können. Außerdem soll jetzt die Erken­nung von Personen, Tieren und Fahr­zeugen möglich sein. Über einen HomeKit-kompa­tiblen Router soll man genau steuern können, wie die eigenen HomeKit-Geräte über das Internet oder in deinem Zuhause kommu­nizieren.

Mehr Daten­schutz bei Siri

Bei der Erst-Einrich­tung (auch nach dem Update auf 13.2) wird der Nutzer jetzt gefragt, ob Sprach­eingaben bei Siri auch von Apple ausge­wertet werden dürfen. Wer das nicht möchte, sollte auf "Später" klicken. In den Daten­schutz­einstel­lungen lässt sich fest­legen, ob der Nutzer dazu beitragen möchte, Siri und die Diktier­funk­tion zu opti­mieren, indem er Apple erlaubt, Audio­aufnahmen deiner Inter­aktionen mit Siri und der Diktier­funk­tion zu spei­chern. Es gibt auch die Möglich­keit, den Verlauf der bishe­rigen Kommu­nika­tion mit Siri und der Diktier­funk­tion aus den Siri-Einstel­lungen zu löschen

Probleme beim HomePod durch iOS 13.2

Nachdem einige HomePod-Nutzer nach dem Update offenbar wegen ander­weitiger Probleme mit Apple Music ihren Laut­spre­cher zurück­gesetzt hatten, ließ sich dieser nicht mehr neu starten, weil offenbar ein Timeout zu kurz geraten ist. Berichte über diese Probleme finden sich unter anderem bei reddit.com und auf ifun.

Hat Apple das Update zurück­gezogen?

Auf der Apple Supportseite wurde heute Morgen die Version 13.2 (noch) nicht erwähnt. Aktuell ist dort 13.1.3 Auf der Apple Supportseite wurde heute Morgen die Version 13.2 (noch) nicht erwähnt. Aktuell ist dort 13.1.3
Screenshot: teltarif.de
Norma­lerweise gibt die Apple-Support-Seite immer aktu­elle Auskunft zu den aktu­ellen Versionen, neuen Funk­tionen und Verän­derungen. Nur meldet diese URL heute Morgen, dass die aktu­elle Version die Nummer 13.1.3 trage. Unklar ist derzeit, ob die Seite noch nicht aktua­lisiert ist oder ob Apple das Update auf 13.2 mögli­cher­weise gene­rell zurück­gezogen hat, wie in Foren bereits vermutet wird.

Wer 13.2 schon instal­liert hat, braucht nicht in Panik auszu­brechen. Man kann es nutzen. Von aufwen­digen Reset-Aktionen sollte bis zur Klärung der Details (vermut­lich folgt bald 13.2.1) abge­sehen werden.

Update auf 12.4.3 für ältere Modelle

Für "ältere" Modelle, die kein iOS13 mehr bekommen, gibt's ein aktuelles Update auf 12.4.3, hier ein iPad Air (1) Für "ältere" Modelle, die kein iOS13 mehr bekommen, gibt's ein aktuelles Update auf 12.4.3, hier ein iPad Air (1)
Screenshot teltarif.de
Für "ältere Geräte", wie dem iPhone 5s, iPhone 6, iPhone 6 Plus, iPad Air, iPad mini 2, iPad mini 3 und iPod touch (6. Genera­tion), für die es kein Update auf iOS 13 mehr gibt, hat Apple heute Nacht ein Update auf 12.4.3 bereit gestellt. Darin sollen Sicher­heits­fixes enthalten sein. Außerdem könnten Probleme, die im Zusam­menhang mit der Zwei-Faktor-Authen­tifi­zierung auftreten konnten, behoben worden sein.

Eine Einschät­zung

Apple-Produkte werden von den Kunden geschätzt, weil sie durch­dacht sind und weil die Produkte "einfach funk­tionieren" und intuitiv zu bedienen sind. Ab und zu liefert Apple Updates aus, um neu entdeckte Sicher­heits­lücken zu schließen oder neue Funk­tionen einzu­führen. Wenn dabei aber immer wieder halb­fertige Updates ausge­liefert werden, die danach Probleme machen (können), schwindet das Vertrauen der Kunden in ihre Marke, deren Produkte preis­lich eher im oberen Preis­segment zu finden sind. Auf die Dauer ist das unge­sund. Immerhin: Apple reagiert auf auftre­tende Probleme zeitnah. Das ist heut­zutage auch schon viel Wert.

Trotzdem: Man sollte erwarten dürfen, dass Updates, die für die Allge­mein­heit frei­gegeben werden, soweit ausge­testet sind, dass solche schwer­wiegenden Probleme wie das "Bricken" (= Unbrauch­barma­chen) eines Gerätes bei normalem Gebrauch nicht mehr auftreten können. Viel­leicht muss das Public-Beta-Test-Programm von Apple auf brei­tere Füße gestellt werden, um solche Ausrut­scher künftig zu mini­mieren?

Ein typi­sches Apple Problem ist das übri­gens nicht. Auch beim Soft­ware-Konzern Micro­soft liest man immer wieder von Berichten, dass offi­zielle Soft­ware-Updates für Windows Probleme machen können.

Der Anwender sollte sich regel­mäßig infor­mieren und Updates weiterhin zeitnah einspielen, auch wenn ab und an, ein Update vom Update des Updates erfor­derlich wird.

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