Apple-Zahlen

iPhone & Co.: Apple bleibt Geldmaschine trotz Chip-Krise

Über 34 Milli­arden Dollar Quar­tals­gewinn, rund 124 Milli­arden Dollar Umsatz: Apple bleibt eine beispiel­lose Geld­maschine. Und das, obwohl Chip-Engpässe zuletzt die Verkäufe bremsten.
Von dpa /

Apple hat im vergan­genen Weih­nachts­geschäft trotz der globalen Chip-Knapp­heit erneut Rekord­zahlen einge­fahren. Der Quar­tals­gewinn erreichte 34,6 Milli­arden Dollar (31 Mrd. Euro). Das war gut ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um rund elf Prozent auf 123,9 Milli­arden Dollar (111,2 Mrd. Euro), eben­falls ein Best­wert.

Dabei hätte der Konzern ohne die Chip-Engpässe noch mehr verkaufen können: Apple schätzt, dass sie den Umsatz um mehr als sechs Milli­arden Dollar drückten.

iPhone war aber­mals der Wachs­tums­treiber

Starker Umsatzbringer: das iPhone (Bild: iPhone 13 Pro) Starker Umsatzbringer: das iPhone (Bild: iPhone 13 Pro)
Foto: teltarif.de
Der Umsatz mit dem Apple-Smart­phone stieg im Jahres­ver­gleich auf 71,6 Milli­arden Dollar, wie Apple nach US-Börsen­schluss gestern mitteilte. Das war ein Plus von neun Prozent im Jahres­ver­gleich - deut­lich höher als von Analysten erwartet.

Nach Berech­nungen der Analy­sefirma IDC verdrängte Apple wie so oft im Weih­nachts­quartal Samsung vom Spit­zen­platz im Smart­phone-Geschäft. Mit rund 85 Millionen verkauften iPhones kam Apple demnach auf einen Markt­anteil von 23,4 Prozent. Die Zahlen der Markt­for­scher legen nahe, dass der Konzern mehr teurere iPhone-Modelle als im Vorjahr verkauft haben muss. Denn bei den Stück­zahlen errech­nete IDC einen Rück­gang von knapp drei Prozent. Von Apple selbst gibt es keine Absatz­zahlen mehr.

Mac und Apple Watch auf Wachs­tums­kurs

Auch bei Mac-Compu­tern, der Sparte mit der Apple Watch und Zubehör sowie im Abo-Geschäft gab es deut­liche Zuwächse und Umsatz­rekorde. Das iPad-Geschäft schrumpfte dagegen um 15 Prozent. Finanz­chef Luca Maestri führte das auf die Chip-Knapp­heit zurück. Die Nach­frage sei stark gewesen - und rund jeder zweite iPad-Käufer habe damit sein erstes Apple-Tablet erworben.

Für das laufende Quartal erwartet Apple etwas weniger Gegen­wind durch die Chip-Engpässe. Die Versor­gungs­pro­bleme von Apple beschränkten sich vor allem auf Halb­leiter-Produkte aus älteren Produk­tions­ver­fahren, wie Konzern­chef Tim Cook sagte.

Apple habe gut orga­nisierte Liefer­ketten

Solche Chips kommen zum Beispiel in Netz­teilen zum Einsatz. Sie wurden schnell zu einem knappen Gut, nachdem der Bedarf an Compu­tern in der Corona-Pandemie hoch­schoss. Denn die Chip­indus­trie hatte die Kapa­zitäten bei älteren Prozessen über die Jahre zurück­gefahren. Die Situa­tion bleibe eine Heraus­for­derung, betonte Cook. Apple kommt bisher dank seiner gut orga­nisierten Liefer­ketten aller­dings besser durch die Engpässe als viele Konkur­renten.

Das zeigt sich auch im Geschäft mit Mac-Compu­tern, das zuletzt Quartal für Quartal Rekord­umsätze abwirft. Im vergan­genen Vier­tel­jahr sprangen die Erlöse um 25 Prozent auf 10,85 Milli­arden Dollar hoch. Der Groß­teil der Verkäufe entfalle inzwi­schen auf neue Modelle mit Apples haus­eigenen Prozes­soren statt Intel-Chips, hieß es. Der Konzern wech­selt bei Macs auf die Chip-Archi­tektur seiner iPhones und verspricht dadurch Vorteile bei Leis­tung und Effi­zienz.

1,8 Milli­arden Apple-Geräte im Einsatz

Die Sparte, in der diverse Geräte wie Computer-Uhr Apple Watch, die AirPods-Ohrhörer und die HomePod-Laut­spre­cher gebün­delt sind, stei­gerte den Umsatz um 13 Prozent auf 14,7 Milli­arden Dollar. Apple nennt keine Absatz­zahlen für einzelne Kate­gorien. Finanz­chef Maestri hob aber hervor, dass es für über zwei Drittel der Watch-Käufer im vergan­genen Quartal ihre erste Apple-Uhr gewesen sei. Insge­samt sind aktuell 1,8 Milli­arden Apple-Geräte bei Nutzern im Einsatz.

Der Dienste-Bereich mit Abo-Ange­boten und dem App-Geschäft wuchs um 24 Prozent auf 19,5 Milli­arden Dollar. Quer durch alle Dienste wie Musik- und Video­strea­ming oder Online-Spei­cher hat Apple 785 Millionen aktive Abon­nements - 165 Millionen mehr als ein Jahr zuvor.

Stärkstes Quartal ist Weih­nachten

Das Weih­nachts­quartal mit frischen iPhone-Modellen ist tradi­tio­nell das stärkste im Jahr für den Konzern. Doch die Zahlen über­trafen noch die Wachs­tums-Erwar­tungen der Analysten. Die Aktie legte im nach­börs­lichen Handel zeit­weise um rund fünf Prozent zu - obwohl Apple für das laufende Vier­tel­jahr ein lang­sameres Wachstum in Aussicht stellte. Das liege unter anderem daran, dass vor einem Jahr ein größerer Teil der iPhone-Nach­frage als üblich erst Anfang 2021 bedient worden sei, erläu­terte Maestri.

Nach dem Rekord­quartal lagen die Reserven des Konzerns trotz Ausschüt­tungen an die Aktio­näre bei 203 Milli­arden Dollar. Dem stehen Schulden von 123 Milli­arden Dollar gegen­über.

Einem Gerücht zufolge soll das iPhone 14 das letztes Modell mit Nano-SIM-Slot werden.

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