Apple vs. Samsung: Jetzt entscheiden die Geschworenen
Apple gegen Samsung: Jetzt müssen die Geschworenen entscheiden, wer wen kopiert hat.
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Im großen Patentprozess von Apple und
Samsung in Kalifornien haben jetzt die Geschworenen das Wort. Sie
müssen über die gegenseitigen Ideenklau-Vorwürfe der beiden
Smartphone-Schwergewichte entscheiden. In der letzten Verhandlung versuchten beide Seiten in ihren Schlussplädoyers noch
einmal, die neun Geschworenen zu überzeugen.
Apple-Anwalt Harold McElhinny bekräftigte laut US-Medienberichten den Vorwurf, Samsung habe in wenigen Monaten kopiert, woran Apple bei der Entwicklung des iPhone jahrelang gearbeitet habe. Samsung-Anwalt Charles Verhoeven konterte, Apple versuche, den Konkurrenzkampf vor Gericht statt am Markt auszutragen. Zugleich erklärte er, die betroffenen Patente von Apple dürften gar keine Gültigkeit haben, weil es schon entsprechende frühere Erfindungen gegeben habe.
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Den Geschworenen steht jetzt viel Arbeit bevor: Sie müssen unter
anderem bei jedem einzelnen Gerät entscheiden, ob es bestimmte Punkte
der genannten Patente verletzt. Das ist wichtig, um die Höhe
eventueller Schadenersatzzahlungen feststellen zu können. Bei manchen
Fragen geht es um mehr als zwei Dutzend Samsung-Geräte. Der
Entscheidungs-Vordruck für die Geschworenen ist deshalb rund 20 Seiten lang und erinnert an einen Prüfungsbogen.
Zunächst hörten sich die Geschworenen die rund 100 Seiten langen Anweisungen für ihre Arbeit an. Richterin Lucy Koh ließ sie dabei mehrfach aufstehen, damit sie wach und konzentriert bleiben. Sie sollen heute mit ihren Beratungen beginnen. Beobachter stellten sich auf mehrere Tage oder sogar Wochen ein, die bis zu einer Entscheidung vergehen könnten.
Am Anfang der Woche trafen sich die Chefs der beiden Unternehmen, um in einem letzten Versuch den Patentstreit zu klären. Die Gespräche verliefen jedoch ähnlich erfolglos, wie eine Gesprächsrune im Mai.
Apple wirft Samsung vor, Design und Software von iPhone und iPad kopiert zu haben, und verlangt über 2,5 Milliarden Dollar (2,0 Milliarden Euro) Schadenersatz. Der südkoreanische Konzern bezichtigt Apple im Gegenzug, mehrere technische Patente verletzt zu haben, und fordert rund 400 Millionen Dollar. Der Prozess in Kalifornien ist der bisherige Höhepunkt in den weltweit geführten Streit.