Themenspecial 1 Jahr Mobilfunk-Discount Ausblick

simyo 2.0 - wie geht es weiter?

Die Zukunft liegt im Internet
Von Marie-Anne Winter

Im Rahmen unserer 24-Stunden-Reportage beim Mobilfunkdiscounter simyo haben wir nicht nur einen Blick hinter die Kulissen von simyo geworfen, sondern auch die Gelegenheit genutzt, nach der Zukunft dieses Modells zu fragen. Dazu erklärte Geschäftsführer Rolf Hansen, dass das Discountmodell von simyo ja bereits ein Zukunftsmodell sei. simyo werde - wie Hansen heute im teltarif-Forum bereits klar gestellt hat - auf jeden Fall am Prinzip der Einfachheit festhalten. Daher werde auch nicht an weitere Tarifmodelle mit unterschiedlichen Preisen oder ähnliches gedacht. Hansen: "Es war gar nicht so einfach, unser einfaches System mit einem Einheitspreis rund um die Uhr in alle deutschen Netze zu etablieren. Jetzt, wo das auch andere machen, werden wir damit doch nicht wieder aufhören."

simyo als eine im Internet präsente Marke denke eher daran, für ein Zukunftsmodell simyo 2.0 genau an den Bereichen zu arbeiten, wo bereits jetzt die Stärken eines Internet-basierten Anbieters liegen würden. Dies sei eben vor allem das Internet und seine weiteren Anwendungsmöglichkeiten. simyo-Kunden ständen etwa Online-Shopping oder dem Online-Banking und weiteren Internet-Anwendungen offen gegenüber. Zum anderen kämen die Kunden regelmäßig auf die simyo-Homepage und stünden schon jetzt im intensiven Dialog mit dem Unternehmen.

Die simyo-Community ist bereits online

simyo-Geschäftsführer Rolf Hansen Diesen Umstand gelte es zu nutzen, die Zukunft von simyo liege im Internet. Die Idee sei dabei, die bereits vorhandene Community zu nutzen und auszubauen. Die Idee des Web 2.0 sei ja auch, die Nutzer zusammenzubringen und einen Austausch von Inhalten zu ermöglichen, die ebenfalls von Nutzern eingebracht werden.

simyo wolle sich nicht selbst zum Contentproduzenten aufschwingen, sondern eine Plattform zur Verfügung stellen, um Inhalte an den Kunden zu bringen. Um welche Inhalte es sich handeln wird und in welcher Form sie unter die Leute gebracht werden sollen, ist allerdings noch völlig offen. Hier gelte es weniger, mit viel Aufwand Modelle in den Markt zu bringen, von denen man hoffe, dass sie funktionieren, wie das beispielsweise die Netzbetreiber mit ihren Portalen t-zones, vodafone live oder o2 active getan hätten. Hier habe sich gezeigt, dass so etwas eben nicht wie erwartet funktioniere, weil sich die Kunden selbst aussuchen wollen, über wen sie ins Internet kommen und was sie dort tun wollen. simyo wolle vielmehr abwarten, welche Ideen die Kunden einbringen würden, um diese dann aufzugreifen und umzusetzen.

Die Zukunft hat bereits begonnen

Auch glaubt Hansen nicht wirklich daran, dass sich etwa Inhalte wie Musikalben oder Filme auf dem Handy durchsetzen werden. Man werde sicherlich mal einen einzelnen Song kaufen und auf das Handy laden oder einen kurzen Clip ansehen. Was seiner Ansicht nach funktionieren könnte, wäre das Handy quasi als Fernbedienung für solche Downloads zu nutzen. Seine Vorstellung ist, dass sich die simyo-Kunden bei ihren Besuchen auf der simyo-Internetseite in ihren Profilen etwa einstellen könnten, für welche Inhalte sie sich interessieren und sie dann jeweils, wenn es in dem Bereich etwas Neues gäbe, eine entsprechende Nachricht per E-Mail oder auf ihr Handy bekommen. Wenn sie den jeweiligen Inhalt dann kaufen möchten, könnten sie den Kaufvorgang auch per Handy auslösen - der jeweilige Inhalt müsse dann aber nicht zwangsläufig auf dem Handy landen. "Einen Film wird man sich kaum auf dem Handy ansehen wollen - den möchten Sie doch viel lieber zuhause ansehen. Über das Handy könnte aber der Download auf dem heimischen PC ausgelöst und auch gleich bezahlt werden. Wenn Sie dann nach Hause kommen, sehen Sie sich in aller Ruhe den Film an."

Eine erste Stufe habe simyo mit seinem Internet-Angebot bereits umgesetzt; die Kunden würden beispielsweise per Klick entscheiden, ob sie die automatische Aufladung wollen oder nicht. Somit könnten die Kunden das Produkt selbst managen. Diese Möglichkeiten sollen in Richtung simyo 2.0 nach und nach ausgebaut werden. In diesem Sinne wäre es sicherlich ein wichtiger Schritt, wenn die Kunden bald auch über die Mailbox entscheiden könnten, was derzeit aber nicht möglich ist. Hierfür will sich der Düsseldorfer Anbieter nach eigener Aussage beim Netzbetreiber E-Plus einsetzen.