Themenspecial 1 Jahr Mobilfunk-Discount No Frills

simyo: Ein Blick hinter die Kulissen

Besuch beim ersten Mobilfunkdiscounter in Deutschland
Von Marie-Anne Winter

Im Rahmen unseres Themenspecials anlässlich des ersten Discounter-Geburtstags hatten wir die Gelegenheit, beim Mobilfunkdiscounter simyo einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Mit simyo ging der erste Mobilfunkdiscounter in Deutschland auf den Markt, der als einziges Produkt einen Prepaid-Tarif im Internet anbot. simyo sitzt in Düsseldorf am so genannten Medienhafen. Das Unternehmen hat rund 27 Mitarbeiter, die in einer mit vielen orangefarbigen Akzenten aufgeheiterten Büroetage in der Ernst-Gnoß-Straße arbeiten.

Der Name simyo setzt sich aus sim, für SIM-Karte und yo, jugendsprachlich für "ja" zusammen. Wer genau hinsieht, hat sicher längst erkannt, dass das y im simyo-Logo wie eine Stimmgabel gestaltet ist. Eine Stimmgabel gibt üblicherweise den Kammerton A vor. Dieser dient der Übereinstimmung der Tonhöhe bei allen musikalischen Aufführungen und findet sich auch als Freizeichen in der Telefonie wieder. Somit gibt der Kammerton A als "Ur-Ton" auch in der Telefonie den Ton an.

Seit dem 16. November 2005 gilt bei simyo der Einheitstarif von 16 Cent pro Minute rund um die Uhr und in alle deutschen Netze.

Wie entstand die simyo-Idee?

In diesem Gebäuse befindet sich die simyo-Geschäftsstelle Die Idee zu simyo kam Firmen-Gründer Rolf Hansen vor zwei Jahren im Rahmen allgemeiner Recherchen zum Thema Innovationen im Mobilfunk. Dabei wurde er auf die Entwicklungen im skandinavischen Mobilfunkmarkt aufmerksam. Er stellte fest, dass so genannte "No Frills"-Produkte, also reine SIM-Card only-Angebote, bei denen weder Hardware noch zusätzliche Services verkauft wurden, innerhalb kürzester Zeit 20 Prozent Marktanteil erlangt hatten.

Der Gedanke lag nahe, dass dies auch in Deutschland funktionieren müsste. Hansen entwickelte erste Unternehmenspläne und ging im Rahmen der Partnersuche auf E-Plus zu, Ende 2004 stand dann der Netzbetreiber als Mobilfunkpartner fest. Gleichzeitig holte Hansen das heute vierköpfige Gründerteam zusammen.

Am 30. Mai 2005 erfolgte der Launch des ersten No-Frills-Angebots. Hansen räumt allerdings ein, dass es auch vor simyo bereits Angebote gegeben hat, die einen Stein in Richtung "Vereinfachung" ins Rollen gebracht haben. Allerdings lege simyo sehr viel Wert auf Service und Marke, was bei herkömmlichen Discountern anders wahrgenommen werde. Der simyo-Service wird über Arvato/Bertelsmann abgewickelt, womit eine sehr gute Service-Qualität erreicht werde. Im Arvato-Call Center in Springe sind über 50 Agents für den simyo-Service im Einsatz. Blick in die simyo-Geschäftsräume

Der Mobilfunkpartner E-Plus stellt simyo sein Netz zur Verfügung und hält darüber hinaus 90 Prozent der Gesellschaftsanteile an der simyo GmbH. Das Gründerteam, bestehend aus Rolf Hansen (Geschäftsführer), Christian Magel (Leiter Marketing), Andreas Perreiter (Leiter IT) und Thomas S. Enge (Kaufmännischer Leiter), verantwortet das Management und hält 10 Prozent der Gesellschaftsanteile.

Angesichts von immer mehr neuen Anbietern, die mit eigenen Billigangeboten auf den Markt drängen, sieht sich simyo darin bestätigt, die richtige Idee voran gebracht zu haben. Vergleiche mit anderen Ländern würden zeigen, dass die Nutzung des Handys mit Sinken der Mobilfunk-Preise enorm zunehme. Gerade simyo werde in erster Linie von Kunden genutzt, die hauptsächlich telefonieren und SMS schreiben. Die Nutzung von Daten oder MMS spiele bislang nur eine untergeordnete Rolle - was das Konzept wiederum bestätige.