Internes

Telekom-Außendienstler ohne UMTS unterwegs

Telekom-Chef René Obermann lässt sich erklären, wo es hakt
Von Thorsten Neuhetzki

Berichte über Probleme im Kundenservice bei der Telekom gibt es viele und fast jeder Kunde weiß eine Geschichte diesbezüglich zu erzählen - entweder aus eigener Erfahrung oder vom Hörensagen. Dass es bei der Telekom auch intern klemmt, ist zwar auch immer wieder zu hören, doch konkret werden diese Aussagen nicht. Der teltarif-Redaktion liegt nun ein interner Bericht vor, der deutlich macht, dass es bei den Mitarbeitern schon an der Basis-Ausstattung hapert.

So stellte Telekom-Chef René Obermann bei einem Besuch in der Telekom-Niederlassung Nord in Hamburg im November fest, dass die Außendienst-Mitarbeiter des Unternehmens in ihren Laptops lediglich Datenkarten eingebaut hatten, die nur "langsame" Geschwindigkeit ermöglichte. Obermann soll dem Bericht zufolge dafür gesorgt haben, dass alle Mitarbeiter mit UMTS-Karten ausgestattet werden. Um so größer sei dann sein Erstaunen gewesen, als er fünf Monate später erfuhr, dass die kurzfristig bereitgestellten Karten wohl längst nicht bei allen Mitarbeitern angekommen sind.

Techniker in der Werbung sehen anders aus als im realen Leben

Umbau bei der Telekom: Nicht nur nach außen, sondern auch intern baut das Unternehmen um. Foto: dpa Als Rückmeldung seiner Angestellten nahm Obermann dem internen Bericht zufolge auch einen weiteren Punkt mit, der die Mitarbeiter beschäftigt. Sie stellten fest, dass die Servicetechniker in der Fernsehwerbung ganz anders gekleidet sind als dieses in Wirklichkeit ist. Gerade für den Wiedererkennungseffekt ist dieses kontraproduktiv, da der Kunde zu Hause einen Techniker mit dem Outfit aus der Werbung erwartet. Kommt dieser dann nur mit einer Telekom-Weste oder gar ohne Telekom-Kleidung dürfte dieses auf den Kunden unprofessionell wirken.

Der Obermann-Besuch in der Niederlassung Nord stellt keine Besonderheit da. Der seit fast einem halben Jahr im Amt befindliche Konzernchef wird in dem Bericht mit den Worten zitiert, dass man bei allem, was gemacht werde, die Basis nicht aus den Augen verlieren dürfe. "Direkt mit den vielfältigen Problemen konfrontiert zu werden, ist zwar ernüchternd. Aber gleichzeitig ist es wichtig zu wissen, wo wir stehen. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns", so Obermann.

Weitere Artikel zur aktuellen Situation der Deutschen Telekom